1959 Dauphiné
Reisenotizen
Dauphine-Reise 27.8. bis 12.9.1959. RV Rosi Veit, FS Franz Schaffer. Aus
einem kl.blauen Ärztekalender und rotem A5 Tagebuch "TEKA Tagesvormerkbuch
1959".
Donnerstag, 27.8.1959
RV: Abreise vom Südbahnhof mit Eilzug um 20:30 Uhr.
Bekommen 2 Fensterplätze. Nicht sehr stark besetzt! Vorher Nachtmahl im
Bahnhofsrestaurant. Nachtfahrt teilweise verschlafen.
Freitag, 28.8.1959
RV:
Um 5h früh bei Arnoldstein = Tarvis über die Grenze. In Udine steigt ital.
Familie mit 3 Kinder zu. Von nun ist die Fahrt nach Venedig und von Venedig nach
Mailand alles weniger als angenehm, außderdem sehr heiß. In Mailand können wir
endlich umsteigen. Fahrt von Mailand nach Turin wieder angenehmer. Von Turin
nach Ulzio fürchterlich überfüllt, da dies die Strecke nach Paris ist. Wir sind
heilfroh , dass wir endlich in Ulzio den Zug verlassen können. In der
Bahnhofsgastwirtschaft - Albergo Commercio - bekommen wir Quartier. Wir waschen
uns ein wenig und gehen dann Nachtmahl essen. Menü 700L, Bett 700L, Frühstück
250L, 1/2l Rotwein 150L.
Samstag, 29.8.1959
RV: Von Ulzio nach La Grave. Gestern Abend hat es ein
wenig geregnet, heute wieder herrlich schön! Abfahrt von Ulzio mit Autobus um
8:50h auf den Mont Genievre, hier Grenze zwischen Italien und Frankreich.
Fahrkarte kostet von Ulzio bis Claviere 620L, von Claviere bis Briancon 420
Franc. Von Briancon bis La Grave 750F, immer für zwei Personen.
In Briancon müssen wir ungefähr 3 St. warten. Wir
gehen in den Ort, der wirklich sehenswert ist. Wall und Burggraben umgeben die
Ortschaft. Durch ein erstes Tor kommt man auf die Brücke, durch ein zweites erst
in den Ort. Der besteht aus einer engen, malerischischen, steil abfallenden
Hauptstraße und einigen engen Nebengässchen; die Hautptstraße mit in der Mitte
einer Regenrinne. Ringsherum mächtige Festungsanlagen.
Wir essen außerhalb des Ortes
in einer kleinen Gastwirtschaft an der Hauptstraße, um 580.- Fr. pro Person ein
Menü. Zuerst heißt es wir können erst mit einem Autobus um 15h fahren, doch dann
geht es früher, 13:30h. Wir sind so mit unserem Menü beschäftigt, sodas wir
beinahe nicht fertig werden. (Menü = kalte Vorspeise = Schinken - Leberpastete,
Kartoffelsalat, in Salzwasser gekochte Artischocken (schwierig da wir nicht
wissen wie essen: man gibt Essig und Senf auf den Teller, zupft die
Artischockenblätter ab und taucht sie in die Soße. Zuletzt ißt man den Boden -
Kalbsbraten mit Kartoffel, einmal Käse, einmal Obst.
Die Fahrt geht weiter in einem schönen, bequemen
Autobus über den Col du Lauteret nach La Grave. In Serpentinen auf den Col, oben
großes Hotel, von hier sieht man auch schon den Gebirgstock der Meije.
Nun in Serpentinen und zwei Tunnels hinunter nach La
Grave 1474m. Franz geht auf Quartiersuche. Wir bekommen ein sehr nettes und
preiswertes Doppelzimmer im Hotel Meijette um 1000F. Wir bestaunen die Meije,
welche sich uns direkt gegenüber in unglaublicher Steilheit aufbaut. Rein und
klar zeichnet sich der Gipfel am blauen Himmel ab. Wie erstarrte Wasserfälle die
steilen (zerinen?) Gletscher. Ein Bild von so wuchtigem Eindruck, das man es
sicher nie vergißt. Mister macht vom Fenster aus ein Foto (vermutlich Bild 44/59
Balda 6x4,5 auf Farbdiafilm, siehe 19590801F44). Dann Spaziergang über die
Romanche in Richtung Villa d'Arene.
Abendessen in unserer Gaststätte: Potage, Omelette au
Jambon.
Samstag 30.Aug.1959
Von La Grave über das Refuge E. Chancel auf den Col de
Pacave. Mister meint wir sollen heute eine kleine Wanderung machen. Er drückt
sich ganz unklar aus, so weiß man nicht was daraus werden soll? Nach und nach
kommt er mit seinen wirklichen Plänen heraus. Fest steht von Anfang an, daß wir
wieder zu spät weggegangen sind. Das Wetter ist im Großen und ganzen gut - nur
einige wenige Nebel. Der Weg geht vis-a-vis von La Grave gemeinsam mit noch
anderenAnstiegen über steile Wiesenhänge hinauf. Dort wo der Fahrweg in einer
großen Schleife zum Bach kommt, führt eine Brücke über denselben . Dies ist
unser Weg. Es geht steile hinauf und uns wird mächtig heiß, da es auch schon
spät ist - um 9h sind wir weggegangen. Es kommt nun eine lange Qzerung nach
Westen, durch Wald. Dann wieder steler hinauf in Serpentinen. Hier entdecken wur
auch das Refuge, hoch oben auf einem Vorsprung. Sehr angenehm ist es nicht, wenn
man die Hütte noch so ferne sieht. Doch es hilft nichts, wir müssen eben
aufsteigen; also gehen wir halt weiter. Über ein Wässerlein (Serabfluß), drüben
wieder in Serpentinen und sehen plötzlich den Lac de Puy Vachier. Wie eine
großes dunkles Auge liegt er da. Wir schrauben uns weiter, Serpentine um
Serpentine. Bald sehen wir die Fahnen und das Dach von der Hütte. Die letzten
Meter sind fast eben. Dann sind wir am Refuge Chancel. Es ist sehr kleine und
bescheiden, aber doch eine richtige Bergsteigerhütte. Man hat einen herrlichen
Blick über Täler und Höhen, nur von der Meije sieht man nicht viel, weil
Felsrücken davor sind.
Wir essen eine Gemüsesuppe und eigenen Proviant. Das Wetter ist noch schön, nur
einige Sommerwolken.
Nach der Mittagsrast steigen wir weiter über Rücken und Schutthalden zum Col de
Pacave. Da nur tiefer unten ein oder zwei Tafeln den Weg weisen, dann aber kein
Zeichen mehr ist, haben wir, die wir von unseren heimatlichen Markierungen
verwöhnt sind, Mühe den Col zu finden. Wir vermuten, daß es die tiefe
Einbuchtung im Kamm ist. So halten wir uns wieder etwas absteigend nach Osten zu
und kommen auch richtig hin. Vom Col herrlicher Blich auf den Grand Pic de La
Meije und Le Rateau mit ihren riesigen, wild zerklüfteten Gletschern. Der
Anblich ist einmalig und unvergeßlich. Franz macht einige Aufnahmen.
Wenn wir wollten könnten wir
auch jenseits hinuntergehen. Da aber keine Tafeln und kein Steinmann zu sehen
ist, die Gegend sehr einsam, wollen wir nichts riskieren. So gehen wir den
gleichen Weg zurück. Wir kommen ungef. um 19h nach La Grave. Abends Berge wieder
im Nebel. Nachtmahl im Hotelrestaurant de la Meije. Ein Menü 750.- Fr. Ein Bier
1/4l 110 Fr. Menü: Suppe aus kl. Gemüse, gefüllte Melanzzani, Huhn mit Fisolen,
gr. Salat, Käse od. Obst od. Eis. Das Essen wird sehr elegant serviert, aber es
ist nicht übermäßig viel.
Montag 31.Aug.1959
Spaziergang in die Ortschaften Les Terrasses und
Ventelon. Das Wetter ist gut, doch wir haben heute Rasttag- Wir stehen spät auf,
frühstücken in unserem Gasthaus und gehen dann spazieren. Am Hang gerade
gegenüber der Meije. Knapp unter dem Ort Les Terrasses, hoch über La Grave
halten wir auf einer Bank in der Sonne Mittagsrast. Nachher gehen wir in den
Ort. Nicht viel los, klein und schmutzig. Ein nettes Gasthaus. Wir wandern die
Straße weiter zum nächsten Ort Ventelon. Auch hier ein nettes Gasthaus sonst
klein und schmutzig. Von der Kapelle, die am Abhang steht macht Franz ein Foto
von mir und La Grave (19590001F23 von RV nur ein Ellbogen). Wir trinken noch im
'Gasthaus einen nichtssagenden Kaffee dann wandern wir wieder nach La Grave.
Herrlicher Blick auf die Meije und Tabanten. Nachtmahl in unserem Gasthaus,
Gemüsesuppe 150.-, Beefsteaks 210.-, Fisolen o. Erbsen 150.- Fr. 1/4 Wein 100.-,
1/4 Bier 100.-
Dienstag, 1. Sept. 1959
Von La Grave über das Chalet de Chal. Vachere bis zum
oberen Ende des Enfetchores Felsen. Heute sind wir einmal zur rechten
aufgestanden und gehen um 3/4 6h weg. Wieder die steilen Grashänge jenseits von
La Grave hinauf u. nicht wie das letzte Mal über den Bach sondern diesseits
weiter bis auf die grüne Taöstufe wie die Hütten von Chat(/Chal?) Vachere
liegen. Von hier leicht ansteigend über Schutt u. einen schütteren
Lärchenbestand in westl. Richtung hinauf zu einer weiteren schuttbedeckten
Talstufe am Fuß des Meijegetschers. Wir queren seinen untersten Teil wieter nach
WEsten, müssen dann über steile Schutthänge hinauf zum Fuß der Felsen. Hier
wissen wir zuerst nicht weiterda keine Zeichen vorhanden sind, die den Weg
andeuten. Doch dann sehen wir Spuren im Schutt u. wissen, daß wur östlich um
einen Kopf herum müssen. Hier deutliches Serpentinen-Weglein.Hoch oben, etwas
östlich sehen wir die drohenden Serraks des Meijegletschers. Von Zeit zu Zeit
donnert eine Eislawine herunter. Unser Weg führt über ein schmales Bändchen nach
Westen ansteigend auf einen grünen Kopf. Hier halten wir kurze Rast, geniesen
den herrliche Ausblick und den Sonnenschein. Nun führt das Steiglein von einer
Terrasse auf die andere. Einmal als Weglein, einmal als Klettersteig. Von
Terrasse zu Terrasse wird der Blick eindrucksvoller auf den mächtigen und ganz
zerrissenen Meijegletscher. Blassgrün schimmern die Klüfte u. mächtigen
Serraktürme im Sonnenlicht, immer wieder grollt und rumort es, wenn ein Serrak
einstürzt oder am unteren Rand ein Stück abbricht u. in die Tiefe saust. Wir
sind nun fast am oberen Ende der Felsen, ein Stück noch u. wir müßten auf den
Gletscher. Doch es ist schon zu spät (fast 2h) außerdem kommen dicke Nebel auf
u. genug haben wir auch schon. So machen wir kurze Rast u. kehren um. Auf dem
unteren grünen Kopf halten wir kurze Rast, essen und trinken etwas und steigen
dann ganz ab. Franz macht unterwegs ein paar Aufnahmen.
Um 3/4 8h kommen wir recht müde in unserem Quartier
an. Nachtmahl in unserem Gasthaus.
Mittwoch, 2. Sept. 1959
Von La Grave nach Villar d'Arene. Einen Rasttage haben
wir nötig, außerdem bin ich nicht auf der Höhe. So spazieren wir den Höhenweg
nach Villar d'Arene, essen dort ausgezeichnet zu Mittag. Ein Menü 750.- Fr.
Kalte Platte: Schinken, Salami, Butter, rohe Paradeisscheiben in pik. Sauce,
Beefsteak mit Reis u. grünem Salat, Käse u. Obst. Unsere Bäuche sind voll u. der
Rückweg geht langsam vonstatten. Unterwegs finden wir Edelweis und Versteinerungen.
Bei der Brücke über die Romanche suche ich noch Schieferplatten für Bibsi.
Nachmittags im Bett. Franz geht abends essen, ich nicht!
Donnerstag, 3. Sept. 1959
Übersiedeln nach Villar d'Arene und Spaziergang in
Richtung Alpenclubhütte. Wir haben nun genug von La Grave und wollen weiter. So
übersiedeln wir mit Sack und Pack per Autobus um 10:10h nach Villar d'Arene. Wir
nehmen Abschied von unserem Zimmer No. 11 im Hotel Meijette. Nachdem ich mir im
Zimmer einen Tee gebraut habe und Franz seinen Cafe im Cafe Gacier getrunken hat,
geben wir unsere Sachen zur Haltestelle beim Hotel des Alpes, dann kaufen wir
noch ein paar Ansichtskarten. Inzwischen ist es Zeit zum Autobus.
In Villar d'Arene gehen wir
nicht weit in unseren Gasthof Maison du Villar in Zimmer No 4. Nachdem alles
versorgt ist, gehen wir nich ein großes Stück auf dem Alpenklubhüttenweg
spazieren bis über Mittag. Morgens war das Wetter herrlich, jetzt aber wieder
Nebel u. Wolken. Von der Rückkehr bis zum Abendessen schreiben und lesen.
Kleiner Abendspaziergang. Nachtmahl 2 Menüs, 1/2 l Rotwein. Menü: Suppe aus
faschiertem Gemüse, 1 Stück Huhn und 1 Stück Beefsteak, junge Erbesen und grüner
Salat, Dessert als Nachspeise.
Rucksäcke für morgen haben wir schon vor dem Nachtmahl
gepackt, so können wir gleich schlafen gehen.
Freitag, 4. Sept. 1959
Von Villar d'Arene zur Alpenklubhütte. Gestern Abend
Berge im Nebel, heute wieder Schönwetter. Nach dem Frühstück um 8.20h gehen wir
weg. Koffer, kleinster Rucksack und Franzs Anzug bleiben in Villar d'Arene. 1/4
Butter gek. Nachdem wir eine Viertelstunde gegangen sind, kommt Franz drauf, daß
er keine Reservefilme hat, er geht zurück. Weiter um 9h. Durch das enge Tal der
jungen Romanche aufwärts, fast eben, dann in Serpentinen auf eine hohe Talstufe.
Hier halten wir auf einem Köpfel Rast. Von hier sieht man in nicht allzu großer
Entfernung die Hütte. Es ist sonnig und warm und wir faulenzen. Da aber dann
mehr Leute kommen, gehen wir weiter und sind um ca. 13h bei der Alpenklubhütte.
Hier essen wir eigenen Proviant, 2 Suppen u. 1/2 l Rotwein. Dann kleiner
Spaziergang auf eine Anhöhe in Hüttennähe. Franz macht eine Aufnahme vom Col du
Clot des Cavales (19590001F27), über welchen wir morgen gehen wollen. Doch es
kommt anders. Bei unserer Rückkehr in die Hütte stellen wir fest, dass sie von
einer Jugendgruppe überfüllt ist. Wir hätten nur schäbige Lager zwischen
halbwüchsigen Burschen. Alles ist schmutzig und ungemütlich. So ziehen wir ab
und sind sehr froh nicht hierbleiben zu müssen. Wir kommen noch rechtzeitig nach
Villar d'Arene und zum Autobus nach Briancon. Leider hat er reichlich Verspätung
und wir frieren mächtig. Statt um 18h kommt er um 18.30h. Doch wir sind trotzdem
froh, denn im Autobus ist es angenehm warm. Um 20h sind wir in Briancon. Wir
nehmen Quartier in dem Hotel, wo wir schon zu Mittag gegessen haben. Wir ziehen
uns um und gehen Abend essen. Vorspeise Schinken u. Butter, gefüllte kleine
Kürbise, Schweinsbraten u. grüner Salat, Käse, 1/2 l Weißwein, 1 Menü 580.- Fr.
1/2 l 180.
Samstag, 5. Sept. 1959
Von Briancon über l'Alefroid zum Refuge Cezanne. Das
Wetter ist leider nicht besonders. Ganz umzogen, aber keine Regen. Den Autobus
um 8h haben wir versäumt, so können wir erst um 14h fahren. Außerdem können wir
nicht vom oberen Platz, sondern von einem Reisebüüro - Agence Brunet, Rue
Central, St, Catherine - am unteren Stadtteil wegfahren. Wir fahren mit einem
Stadtautobus um 3/4 12h hinunter. Dann gehen wir in ein kleines Lokal
Mittagessen. Menü um 500, gr. Flasche Bier 140.-, Makrelenfilet in Weißwein,
Schafkotelett mit Fisolen od. Pommes Frites, Käse. Noch etwas Auslagen
anschauen. Für Frankreich kann man sagen, daß alles, was notwendig ist, teuer
ist, alle Luxusartikelm Bahn, Quartier, Souveniers sind billiger als
Lebensmittel u. Bekleidung. Der Autobus ist fast leer, die Fahrt dauert 2 St.
Die Gegend ist wenig anmutig, kahle Hänge, nur am Talgrund üppige Vegetation.
Die Straße führt manchmal hoch über den Talgrund. Von Ailefroid ist die Straße
schon recht schmal jedoch geteert. Das letzte Stück nur mehr Schotter, sehr
holprig. Das Refuge Cezanne liegt inmitten eines herrlichen Lärchenwäldchens.
Wir bekommen ein nettes Zimmer mit einem Doppelbett. Wir gehen noch ein Stück
spazieren. Um 1/2 8h Abendessen. Gemüsesuppe,Schafskotelett mit Kartoffelpürre
u. gr. Salat, Käse, Obst, ein Menü 800 Fr.
Sonntag, 6. Sept. 1959
Vom Refuge Cezanne über das Refuge Galcier Blanc zum
Ref. Ernest Caron. Herrlich schönes Wetter! Nachdem wir um 7h gefrühst. haben,
gehen wir weg. Nach kurzer Zeit komme ich drauf, daß ich (und auch Franz) die
Sonnenbrillen, Labisan u. Homol Ultra vergessen habe, also muss ich zurück. Um
1/4 9h gehen wir dann endgültig los. Die vielen Serpentinen, den ersten steilen
Hang hinauf. Dann über die Gletscherschliff-Felsen bis zum Fuß des Glacier
Blanc. Der Gletscher ist hier ganz leicht zu überqueren, doch wir nehmen die
Eisen, da wir sie schon mithaben. Jenseits geht es wieder über einen steilen
Schutt- u. Felsenhang in Serpentinen hinauf zum Refuge Glacier Blanc. Hier
halten wir uns gar nicht lange auf, sondern gehen gleich weiter. Über Felsstufen
und den Moränenhang hinauf bis nach dem Gletscherbruch. Dann verfolgt man den
Blancgletscher an seinem rechten Ufer bis man hoch auf einem Felsenkopf das
Refuge Caron erbickt. Zu diesem gelangt man entweder von rechts im Sinne des
Anstieges - über Schutt und nach links über ein Band zu Hütte, oder von links
über leichte Kletterfelsen. Die Hütte ist sehr klein und und bescheiden. Der
halbe Raum besteht aus Matratzenlager, in der anderen Hälfte stehen Tische und
Bänke und ein kleiner, eiserner Ofen. Ein wahrscheinlich sehr kleiner Raum ist
für den Hüttenwart abgesperrt. Es sitzen eine Gruppe Franzosen darinne, so
bleiben wir lieber draußen in der Sonne. Vor uns das imposante Bild der Barre
des Ecrines und der Domes des Neiges.
(hier bricht Beschreibung RV ab)
Nach den Notizen FS:
ab Cezanne 8:15, Ref. Glace Blanc 10:45, Ref. Caron
14:20, ab Ref. Caron 15:25, Ref. Gl. Blanc 17:15, an Cezanne 19:00; insgesamt
6h5'
Montag, 7.9.1959
Vom Refuge Cezanne mit Autocar ab 10:30 nach Ailfroid
Chalet Hotel Roland.
Dienstag, 8.9.1959
Von Ailfroid ab 10:20, Abzweigung nach 2 1/2 h zum
Refuge Lemercier, an 15:20. Nachts sehr kalt.
Mittwoch, 9.9.1959
Schönwetter anhaltend, draußen Frost. R. etwas marod
(Galle), bis Höhe der Moräne. Ich alleine bis Schneefeld und da ich die
Steigeisen zurückgelassen habe, zurück - auch weil es schon zu spät ist. Refuge
Lemercier ab 14h, Ailfroid 16:30. Autocar Ailfroid - Briancon, Hotel 2 Chamois.
Donnerstag, 10.9.1959
Briancon ab 8:05h - Claviere - Oulzio an 9:45. Mit der
Bahn von Oulzio nach Venedig, an 20:30, Privatquartier.
Freitag, 11.9.1959
Im D-Zug ab Venedig um 6:20 bis Knittelfeld. Quartier
im Gasthof.
Samstag, 12.9.1959
Ab Knittelfeld 8:16, an Baden 12:05. Mit Taxi nach
Hause.
[ende]