10. bis 20. Juli 1997 Urlaub in Italien
Italien 1997
Reiseroute, Kalender:
10. 07. Baden, Graz, Klagenfurt, Venedig, Verona, Brescia, Piacenza, Bobbio
11. 07. Bobbio, Genua, Nervi, Portofino, S. Margherita Ligure
12. 07. S. Margherita, Sestri Levante, La Spezia, Marina di Massa
13. 07. Marina di Massa
14. 07. Marina di Massa
15. 07. Marina di Massa, Viareggio, Pisa, Livorno, Florenz, Bologna, Venedig, Jesolo
16. 07. Jesolo
17. 07. Jesolo, Punta Sabbione
18. 07. Jesolo, Eraclea, Caorle
19. 07. Jesolo
20. 07. Jesolo, Klagenfurt, Graz, Baden
Jesolo
Reiseinformationen (aus eigener Anschauung und Nagels Reiseführer Italien, 1953):
"Die Via Aurelia (Strada Statale SS1) - folgt zum großen Teil der Trassierung der alten römischen Straße, die die Mittelmeergebiete Galliens, also die alte Provinz Narbonensis und heutige Provence, dem kulturellen Einfluss Roms öffnete. Heute ist diese Straße eine der schönsten Italiens und Europas. Sie ist vorzüglich instand und verläuft beständig in Meeresnähe, mit prachtvollen Landschaftsbildern und malerisch idyllischen Erdenwinkeln. Sicherlich ist sie für den heutigen intensiven Verkehr (1953!) unzureichend geworden, an manchen Stellen geradezu verkehrs-behindernd; dem Touristen, der es sehr eilig hat wird sie bisweilen unbequem und schwer befahrbar erscheinen. Wenn man sie aber ohne Hast und mit Ruhe befährt und an den verlockendsten Plätzen dann und wann auch einmal rastet, so ermöglicht die Via Aurelia, einen der in vieler Hinsicht großartigsten Landstriche unseres Erdteils voll zu genießen, mit all den abwechslungsreichen schönen Landschaftsbildern, den malerischen größeren und kleineren Orten und einer Fülle von Kunstwerken höchsten Ranges."
Die malerischen größeren und kleineren Orte sind mittlerweile zusammengewachsen. Dafür ist die Hauptlast des Verkehrs von der Autobahn aufgenommen worden und man findet die Via Aurelia in manchen Abschnitten, vor allem zwischen Sestri Le-vante und La Spezia (hinter den Cinque Terre), geradezu vereinsamt vor.
"Die Riviera Liguriens ist eines der ausgesprochensten Fremdenverkehrsgebiete Italiens und wird fast in allen Monaten des Jahres viel besucht. Der Zustrom der Fremden, Italiener wie Ausländer, die Ruhe und Erholung suchen oder die zahllosen Plätze dieser herrlich schönen Küste kennenlernen wollen, ist das ganze Jahr über beträchtlich und der Verkehr auf den Straßen und in erster Linie auf der Via Aurelia sehr lebhaft. Der Grund dieser Volkstümlichkeit der Riviera liegt in den bequemen und zahlreichen Reiseverbindungen, die aus ganz Mittel- und Westeuropa eine schnelle Anreise ermöglichen; sodann spielt das Klima eine ganz besondere Rolle, das unter der Einwirkung des Meeres und der dichten üppigen Vegetation steht, die die ganzen Küstenberge bedeckt. Dazu kommt die glückliche geographische Gestalt, die Riviera besteht in einem weiten Küstenbogen, den der Golf von Genua ins Land schneidet, in den sich im Osten die klar ausgeprägten Golfe von Portofino und La Spezia eingliedern. Dieser Bogen ist gegen Norden durch das Gebirge geschützt und somit keinen kalten Winden ausgesetzt. Infolge der Südlage hat der ganze Küsten-strich eine reichliche und immer wohltätige Sonnenbestrahlung. Das Klima ist stets mild: Im Winter ungewöhnlich warm im Verhältnis zur geographischen Breite, im Sommer durch den Seewind vor zu großer Hitze geschützt. Wie nur wenige andere bevorzugte Gegenden der Erde kennt die Riviera fast nur eine einzige Jahreszeit: einen ewigen, köstlich duftenden Frühling. Der beste Beweis für die klimatische Milde wird durch die Vegetation erbracht, Weingärten überall an den Berghängen, Oliven, Zitronen und Orangen an der eigentlichen Küste und in den ersten Höhen. Eine ausgedehnte Blumenzucht vervollständigt dieses Bild. Der jahreszeitliche Clou der Riviera ist übrigens die Zeit von Oktober bis Mai, doch ist der Aufenthalt am Ligurischen Meer das ganze Jahr über köstlich und von Mai bis Oktober ist außer-dem Badezeit."
Und wie Badezeit ist. Ganz Italien scheint sich da aufzuhalten. Den paradiesischen Anstrich hat die Küste verloren, doch die Vegetation ist wirklich beeindruckend. Die Gärten unzähliger Villen quellen über von Oleander, Bougainvilleen und Palmen. Die Orte Portofino, Santa Margherita Ligure und Sestri Levante sind jedenfalls sehens-wert.
"Portofino genießt gleich Rapallo und Santa Margherita großen Ruf. Außer seiner schönen Lage hat es den nicht zu verachtenden Vorzug etwas abseits des großen Verkehrs zu liegen (was in Zeiten in denen jeder ein Auto oder eine Vespa hat natür-lich nicht mehr zutrifft). Portofino ist ein schönes altes Fischerdorf, das jetzt aber auch das ganze Jahr über von wohlhabenden Großstädtern, die hier Villen haben, besucht wird (vor allem aber von großen Yachten, die sich mit denen St. Tropez' oder Monacos messen können). Der Ort drängt sich um den kleinen 360 m langen und 150 m breiten Naturhafen - die römische Flottenstation Porto Delphini - und liegt an der SE-Spitze des Vorgebirgmassivs, das eine der größten landschaftlichen Schönheiten Liguriens ist. Die buntbemalten Häuser spiegeln phantastisch in dem klaren grünen Wasser und bilden einen reizvollen Gegensatz zum dichten Grün der Berghänge. Überall Gärten, Villen und Blumen; wäre nicht das Unvermeidliche moderner Lebensformen, dann würde dieser Platz in allem eine arkadische Geruh-samkeit, ein wirklich poetisches Dasein bewahrt haben. Trotzdem lernte Portofino im Laufe der Jahrhunderte politische und militärische Kämpfe kennen und sah Feldherrn, Päpste und Fürsten in seinen Mauern. "
Santa Margherita ist ein großzügiger nobler Ort. Zwischen Portofino und Rapallo gelegen, bietet er ein rivieragemäßes Gesellschaftsleben. Große Villen, Hotels aller Preisklassen, einen großen Yachthafen, ein kleiner Kiesstrand im Zentrum, ein mit Kaffees und Bars gespickter Hafenkorso, von dem aus man die Vielgestaltigkeit der vorbeiflanierenden in- und ausländischen Besucher beobachten kann oder sie in teureren und weniger teuren Autos vorbeibrausen sieht.
Die Küste südwärts von La Spezia bis Livorno mit den Orten Marina di Carrara, Marina di Massa, Forte dei Marmi, Viareggio, Marina di Pisa:
"Man verlässt La Spezia durch die Vorstadt Migliarina , die man auf dem langen Corso Italia erreicht; an dessen Ende gelangt man wieder auf die Via Aurelia. Man erreicht das Tal des Flusses Magra, den man auf einer langen Brücke überquert."
Entlang der linken Flussseite kann man - wenn man die Via Aurelia wieder verlässt - an die Küste gelangen. Hier beginnt nun ein Abschnitt langer flacher Sandstrände, die bis Livorno hinunterreichen. Jeder Quadratmeter dieser Strände ist mit Sonnen-schirmen, Liegestühlen und Strandbuden zugepflastert. Und auf jedem Quadratmeter drängt sich zumindest in den Monaten Juli und August mindestens ein sand-, sonne- und meerhungriger Urlauber. Jeder Meter zu beiden Seiten der Straße ist mit Autos zugeparkt. 98% der Strände sind "privato", dh. man zahlt für ihre Benützung, wobei es fraglich ist auf wie festen rechtlichen Grundlagen diese "Privatisierung" steht. Dazwischen gibt es schmale mit "Spaggia communale" gekennzeichnete frei zugängliche Streifen, die dementsprechend schmutziger (obwohl nicht sehr schmutzig) sind, weil weniger oft geputzt.
"Von der Straßenkreuzung unweit des Bahnhofs Forte dei Marmi - Seravezza - Querceta führt die Straße in die kleine Stadt Forte dei Marmi , die sich in den letz-ten Jahrzehnten bedeutend entwickelt hat und eines der elegantesten Seebäder am Thyrrenischen Meer geworden ist, hervorragend für den Fremdenbetrieb eingerichtet, vor dem Hintergrund der Apuanischen Alpen und inmitten wundervoller Pinienhaine gelegen. Die Entdeckung des früher unbedeutenden Ortes geht auf den deutschen Arzt Edgar Kurz aus Florenz zurück, der sich um 1890 ein Sommerhaus baute und viele Erholungssuchende nach sich zog (er möge dafür ewig in der Hölle schmoren). Seine Villa steht noch heute ebenso wie die des Bildhauers Adolf Hildebrand - sie enthält einige Fresken von Böcklin. Die Küstenstraße verläuft zwischen den ersten Reihen der vielen nahe dem Meere gelegenen Villen und kleinen Landhäusern. Hier liegen die Villenkolonien Fiumetto, Trofano, Motrone und Focette, die zusammen den Lido di Pietrasanta bilden. Dann folgt der Lido di Camaiore, der bis Viareggio reicht. - Man kann diese Strecke als Variante der Fahrt längst der Via Aurelia befahren, da sie erlaubt sich eine Vorstellung vom Badebetrieb dieses Gebietes zu machen, das im Sommer zu den meistbesuchten Gegenden Italiens gehört."
Die Berge sind 15 bis 20 km von der Küste zurückgetreten. Während die Orte Carra-ra, Massa am Fuße der Berge liegen, liegen die dazu gehörenden Badeorte am Meer, Marina di Carrara, Marina di Massa. Von diesen Badeorten kann man nur Forte dei Marmi empfehlen, das die gepflegtesten und (auch preislich) gehobensten Bademöglichkeiten bieten dürfte. Wer hier Abkühlung im Meer sucht, findet sich besser mit der Einteilung in "Bagni" aller Sterneklassen ab und entrichtet den geforderten Obolus (ab 100 öS aufwärts).
Donnerstag 10. Juli 1997
Eigentlich wollten wir ja schon um 0600 unterwegs sein, nachdem wir gestern endlich festgelegt hatten, wohin wir fahren; weil ganz so sicher, ob wir überhaupt weg wollen, waren wir uns nicht.
Also -, Maria kommt so gegen 0630 zum Verabschieden und Teetrinken und Katze, etc. Übergeben. Die Katze übergibt sich auch tatsächlich noch schnell und die Bierdosen waren im Tiefkühlfach - eine ist geplatzt putzen.
Hermann erkläre ich das alles erst gar nicht, nur keinen Abschiedsschmerz auf-kommen lassen!
Dann packen wir alles ins Auto; heuer sehr viel weniger als im Vorjahr. Um 0715 fahren wir los. Um 0915 sind wir in Graz, um 1015 Kaffeepause bei einem Rosen-berger bei Vöcklermarkt, 1045 Klagenfurt. Das Wetter ist gut, nicht heiß, teilweise bewölkt.
Zum Gabelfrühstück an der Autobahnraststätte Linzerkuchen und Kaffee; schöne Terrasse mit einer Art Naturgarten drumrum, große Flächen mit einfachen Blumen, dazwischen Rindenhächsel, ein kleiner Kiesweg führt mittendurch.
Wir passieren die Grenze um 1145; Geldwechseln 1000.- S; Verkehr nicht nennens-wert. Es wird warm, eine lange Tunnel/Brücken - Strecke bis Udine liegt vor uns.
Für Mautgebühren langen die Italiener ganz schön hin; ca. 100 Lire pro Kilometer, das sind 74.- S für 100 Kilometer.
Die Kilometer flutschen nur so dahin, obwohl wir nicht rasen; so gut wie keine Urlauber zu sehen, aber viele LKW, - sie stellen jedoch kein allzugroßes Hindernis dar.
Venedig lassen wir hinter uns (es sind ziemlich genau 600 km nach Venedig für die wir wenig mehr als 6 Stunden gebraucht haben), Padua und Vicenza. Es ist heiß in der Poebene!
Mittagsrast an einer der spärlich gesäten Raststellen, um unseren noch in Ö. er-standenen Megasandwich zu verspeisen. Decken raus, Fresskorb auch, zwei Bissen und - ein Gewitter entlädt sich genau über uns! Alles wieder rein und ins Auto. Heftiges Gewaschel und bedampfte Scheiben. Wir fahren weiter, 2 - 3 km und die Sonne scheint wieder kräftig. Ich will baden!
Hermann fährt seit 0715 und wird immer frischer! Ich stelle mir vor, von Verona über die Landstraße nach Mantua zu halten und von dort wieder westwärts nach Genua. Bei Mantua zeigt die Karte einen kleinen See.
Mit lauter Gequatsche verpassen wir aber die Abfahrt ; wir sind schon fast in Bre-scia bevor wir es überhaupt merken. Ich könnte vor Wut in die Luft gehen, als ich merke, dass wir schon am Gardasee entlang fahren. (War ursprünglich ohnehin so geplant, aber es giftet mich trotzdem).
Autostrada weiter bis Piacenza, dann aber fahren wir ab. Wir finden souverän durch ein Gewirr von Schildern, Abzweigungen und Umfahrungen die SS45, die in das Tal der Trebbia führt. Hier auf der Nebenstrecke durch die nördlichen Ausläu-fer des Apennin wollen wir unser erstes Nachtquartier suchen. Und es gibt - ein Gewitter. Gewundene Straßen führen durch bewaldete Hügel und niedrige Berge, gesäumt von meist schönen Villen - Sommersitze der Piacentiner und Genueser? Im Tal der breite, schottrige Flußlauf. Keine Albergo unterwegs bis Bobbio. Das ist eine malerische Kleinstadt mit vielen alten Italienern als Gästen. Das erste Hotel, in dem wir fragen, "Albergo Piacentino" hat Zimmer "per fortuna" - frei. Genau das Richtige für uns; 95'000 Lire, ca. 700.- S. 1800 Uhr.
Parken, duschen, umziehen und auf der Terrasse ein kühles Bier mit Knabbereien (eine Art Speckchips). Es ist herrlich kühl und sehr entspannend. Kurzer Rundgang durch den Ort, dann im Hotel eine leider enttäuschendes Abendessen. Roastbeef à l'Inglese (roh und geschmacklos), Cotelettes Milanese (flachgewalzt und lappig), Salat, heiße Erdäpfel, als Vorspeise Gemüsesuppe (gut) und Tagliatelle a la Casa (mit einem Innereinenragout, an der Grenze zum Grauslichen), der Wein "Bobbi-num" 1995 allerdings sehr gut. Auf's Zimmer, Fotos von Zimmer und Vordach (in-stabil) aus. Der erste Tag der Reise war sehr erfolgreich.
Freitag 11. Juli 1997
Bett sehr hart, Hundegebell nervt mich vor dem Einschlafen, Hermann schlummert schon. Frühstückchen Kaffe, 1 Pannino, Butter, Marmelade, H. 1 Brioche - ein Hohn gegen das Frühstück bei Nicole Rabbi in Orches. Dann auf die Bank (mit Räuberschleuse). Ich muss mein Beautycase draußen lassen, weil zuviel Metall dran ist. Hermann wechselt 500 $ in Travellerchecks; in die Trafik, Abfahrt um 0900. Erst beim Verlassen der Stadt kommen wir drauf wie groß und malerisch sie ist. Also nochmals kurze Fotopause im Flussbett und Marsch zur römische Bogenbrü-cke. Dann aber um 0930 weiter durch den Ligurischen Apennin . Ständig bergauf und bergab, dem Flusslauf folgend, meist sehr ausgesetzt und sehr schmal. Die Vegetation ist eintönig, die Orte schmücken hier die Landschaft ebensosehr wie sie anderswo stören. Der größte Ort auf der Strecke ist Ottone. Ab hier gibt es mehr Verkehr, auch Gegenverkehr. Die Ansiedlungen sind belebter und wirken immer südländischer. Auch die Vegetation nimmt einen mediterranen Charakter an. Kaf-fee- und Bierpause ist angesagt um dem ständigen Linksherum, Rechtsherum zu entgehen.
Gegen 1200 erreichen wir den Stadtrand von Genua und nehmen zur Umfahrung der Stadt kurz die Autobahn Richtung Süden. Sie überquert in schwindelerregender Höhe, die tiefeingeschnittenen Täler, wenn sie nicht gerade durch einen langen Tunnel führt. Von hier aus sehen wir das erste Mal das Meer. Schon bei Nervi, der nächsten Abfahrt verlassen wir sie um der SS1 der Via Aurelia zu folgen. Unglaubliche Blütenpracht beiderseits der Straße in der Gärten der an die steilen Abhänge geklebten Villen.
Wir kommen nach Santa Margherita Ligure und fahren weiter nach Portofino; war einst ein kleiner Fischerort. Klein ist es heute auch noch, weil die Landschaft keine Möglichkeit zur Ausbreitung lässt. Von Fischerort keine Spur mehr. Der Ort scheint das St. Tropez dieser Riviera zu sein. Riesige Privatyachten liegen im glasklaren, fischebevölkerten Hafenbecken. Peinlichste Sauberkeit überall, stilvoll gestaltete Lokale, malerische Gässchen. Parkmöglichkeiten kaum vorhanden außer im Autosi-lo (Wartezeitafel an der Zufahrtsstraße). Wir finden eine Platz, den letzten wie es scheint, stellen das Auto ab, zahlen die nicht geringe Parkgebühr und spazieren zum Hafen.
Die Menschen hier schauen aus wie aus einem Fellini-Film, uralte Nonnen ganz in Weiß, Behinderte im Rollstuhl, Sieche zwischen Urlaubern und sichtlich "gestopften" von den Yachten. Wenig Ausländer bisher auf unserer Reise.
So gegen 1430 nehmen wir zwei Riesentoasts und Bier zu uns. Es ist angenehm kühl im Schatten aber sauheiß in der Sonne. Nach der Stärkung begeben wir uns auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit - Touristinfo gleich nebenan - und erhalten einen Hotelführer für die Region. Die Preise sind sagenhaft!
In Portofino gibt es nichts Passendes, also fahren wir nach S. Margherita, wo wir in einer Pension "Annabella" (oder Arabella ?) absteigen. Wir haben ein ruhiges, großes und kühles Zimmer um 80'000 L, 600 öS; Bad und Klo allerdings am Gang. Duschen, ruhen.
Am Abend machen wir einen Stadt- und Strandbummel. Hermann kommt drauf, dass der Film schlecht eingelegt war und nicht transportiert wurde - die ersten 40 Fotos der Reise existieren gar nicht.
Martini und Cola an der Uferpromenade; sehr belebt, viel zu schauen und zu bekritteln. Unser Auto, das einige Gassen weiter weg steht, gibt es auch noch. 2 Glas Wein auf einer kleinen Piazza und dann zurück ins Zimmer. Abendpicknick im Bett. Es ist angenehm kühl. Das Bett ist wieder ziemlich hart und droht auseinanderzubrechen.
Samstag 12. Juli 1997
Mitten in der Nacht rückt Hermann aus, um zu schauen, ob das Auto noch da ist. Es steht eh vor der Polizei. - Erwachen endgültig um 0730, packen, frühstücken auf dem Weg zum Auto. Machen uns auf den Weg nach Rapallo und Sestri Levante.
Es ist ein heißer, sonniger Tag. In Sestri Levante finden wir gerade noch einen (Kurz-) Parkplatz an der Uferpromenade, allerdings in praller Sonne. Machen uns auf Zimmersuche. Hotels und Herbergen gibt es genug. Sie sind allerdings schon ziemlich voll, da das Wochenende vor der Tür steht. Und die Preise sind für Größe und Ausstattung viel zu hoch. Wir lehnen ein Zimmer ab, das für 1000 öS kaum genug Platz läßt ums Bett herumzugehen, ein anderes, billiges, weils darinnen schlicht und einfach stinkt.
Latschen frustriert zum Auto zurück. Erholungspause in einem Kaffe unter einer schattigen Markise. Wir werden weiterfahren und es in den "Cinque Terre" versuchen. Auf dem Weg dorthin geraten wir in einen hoffnungslosen Megastau. Hier ist eine Werft und darauf ist der Stapellauf eines großen Schiffes im Gange. Alle Ein-wohner der Region wollen das sehen - auch die Polizei. Jeder fährt soweit er kommt und bleibt dann einfach stehen. Nur unter großen Mühen gelingt es uns umzudrehen und aus dem Hexenkessel wieder rauszukommen. Buchstäblich in letzter Minute verlassen wir das Verkehrschaos, das sicher noch Stunden dauert. Unsere Flucht bringt uns zurück auf die SS1, wieder einmal weg vom Meer und in die Berge. Die Cinque Terre können wir jetzt von hoch oben sehen. Endlose Abfolgen von Kurven schrauben uns hinauf. Noch keine 600 Meter und wir sind in den Wolken. Schön langsam verliere ich die Geduld. Der dritte Urlaubstag und noch nicht einmal die Zehen ins Wasser getaucht. Passo Bracco oder so ähnlich. Kurze Labepause in schwindelerregender Höhe, dann geht es wieder abwärts.
Endlos lang aber noch immer sind Berge vor uns und um uns. Gegen 1400 erreichen wir La Spezia. Die Stadt scheint nur aus Hafen und Riesenwerften zu bestehen. Wir wollen uns nicht umsehen und folgend der Straße nach Lerici in der Hoffnung für ein paar Tage Posto am Meer fassen zu können. Aber auch dieses Kaff taugt nichts. In unserem Italienführer aus den 50er Jahren ist es als gepflegter Badeort beschrieben. Jetzt ist es mit Wohnsiedlungen zugepflastert. Massenhaft parkende Autos an der Ortseinfahrt lassen uns gleich wieder die Ausfahrt suchen. Hier lockt nichts zum Verweilen. Also auf, weiter nach Süden. Irgendwo muss hier doch auch ein passabler Urlaubsort zu finden sein! Wir folgen einem Fluss zum Meer. Das Terrain wird flach und weit, die Berge bleiben im Landesinneren zurück.
Marina di Carrara. Flache Sandstrände, hohe Föhren, auch die Italiener wollen baden. Nicht ein Meter an der Straße, der nicht zugeparkt ist, draußen am Strand Buden, Schirme, Liegestühle. Marina die Carrara ist zum Kotzen. Die Ebene, die wir jetzt durchfahren wirkt unendlich öde. Wenn das so weitergeht will ich heim und zwar schnellstens.
Um 1530 erreichen wir Marina di Massa. Wir bleiben stehen um zu verschnaufen. Hermann geht zum nächstgelegenen Zimmer-Schild - "Pensione Kelly, man spricht Deutsch" (das letzte worauf wir Wert legen) - und hat einen kleinen Bungalow für uns ergattert. Netter Garten mit schattigen, hohen Bäumen, Liegestühle um ein großes, rundes "Plantschi", Bar vor der Pension, Strand fünf Minuten hinter der Pension, Centro fünf Minuten zu Fuß, Autoabstellplatz, Preis umgerechnet 850 S mit Frühstück. Es sieht plötzlich nicht mehr so schlimm aus.
Nachdem wir den Strand besichtigt haben - schmal, kiesig, Sonnenschirm- und Liegestuhlreihen, eine alte Industrieruine zwischen wenig attraktiven Villen - ist es sicher nicht das, was wir gesucht haben, aber gut genug um zu verschnaufen und das Wochenende abzuwarten.
Duschen, abkühlen im Schwimmbecken und dann Getränke im Liegestuhl. Gegen 1800 machen wir uns zum Strand auf. - Südengland à l'Italia. Es ist nicht zu erken-nen warum man alle 300 Meter Wellenbrecher im rechten Winkel zum Strand ins Meer hinaus ziehen muss, draußen teilweise versunkene Steinschüttungen quer, die so eine Art riesiger Plantschbecken bilden, Stege, Buden und alles um die Gegend nach besten Kräften zu verpflastern.
Wir entdecken den "Ort"; es gibt in also doch. In einem schattigen Kaffe nehmen wir etwas zu trinken. Ein kleiner schwarzer Hund "gehört" zeitweise mir. Er liegt zu meinen Füßen und läßt sein seidiges Fell kraulen. Wir beobachten die Passanten. Man kommt vom Strand zurück. Schon recht hungrig geworden erwarten wir die magische ½ 8 und suchen das vom Vermieter empfohlene Pizza-Pasta Restaurant am Strand auf. Gute Qualität, niedriger Preis, die Pizzen gehören zu den besten, die wir jemals gegessen haben. Die Patrona ist eine Deutsche und das merkt man auch, das Personal bewegt sich durchwegs im Laufschritt.
Dann noch ein Bummel durch die Stadt. Auf der Piazza findet die Vorstellung eines Puppenspielers statt. Er ist ein Wahnsinn! Er ist so gut, dass wir es gar nicht fassen können. Er arbeitet mit Handpuppen, manche wie ein Kasperl, also ein Kopf mit einem Kleid, manche gestaltet er nur dadurch, dass er Brillen, Augenkugeln, eine struppige Quaste zwischen die Finger klemmt, den Mund mit dem Daumen nachahmt und fertig ist eine obskure Gestalt, die zu der sehr kräftigen, sich immer wieder steigernden Musik herumhüpft. Ein Stier und eine Kuh singen ein schwülstiges Duett, "Sopra la Luna e sotto il mare!" bis sie hinabstürzen ins Mare und vom Hai gefressen werden. Dann tauchen wieder Gestalten in der Art der No-Puppen auf - der Künstler steht sichtbar auf der Bühne, bewegt die Puppe mit der einen Hand, die Hände der Puppe mit einem der daran befestigten Stäbe. Sein Gesicht dabei ist ehern, den in schwarze Seide gekleideten Körper bewegt er so sparsam, dass er schließlich aus dem Bewußtsein des Betrachters schwindet. Eine Geisha tanzt graziös mit ihrem Fächer. Eine verruchte Barsängerin macht den Puppenspieler an und umschlingt ihn bei einem leidenschaftlichen Kuss. Eine Marionette spielt mit einem Schmetterling und wird am Ende von ihm emporgezogen. Manchmal taucht der Puppenspieler selbst als dritte Figur auf, um mit seinen Puppen herum zu hüp-fen. Einmal bewegt er sich mit der einen im Takt der wilden Musik, während die andere außerhalb des Taktes locker hin und her schwingt. Zuletzt, als Draufgabe und Höhepunkt gibt er vor dem Vorhang einen rasanten Querschnitt seines Reper-toires. Dabei steht er mit dem Rücken zum Publikum. Zwischen den Takten wechselt er in fliegender Eile die "Verkleidung" seiner Hände. Über seinem Kopf tanzen Rocker und Opernsänger einen tollen Reigen. Wir sind beeindruckt. Nur langsam lösen wir uns aus dem Bann der witzigen kleinen Gestalten.
Dann noch zwei Cappuccini in einem Straßenkaffee und die vorbeiströmenden Menschen beobachten. Um 1130 sind wir im Bett.
Sonntag 13. Juli 1997
Ganz gut geschlafen. Obwohl -, ein Bett mit "Eheschlitz" macht mich fertig. Frühstück auf der kühlen Terrasse, später an den Strand. Sonntag - also Millionen Leute. Im Strandkaffe zwei Cola, bald wieder zurück in den Garten, Picknick im Schatten, Abkühlung im Plantschi. Hermann schläft, Kopfwaschen, mein Föhn läßt sich hier nicht anstecken. Dann Mani- und Pediküre. Wieder ans Meer. Jetzt gehe ich zum ersten mal ins Wasser. Es ist angenehm warm und zum Glück nicht tief. Ich schaukle in den Wellen. Gegen 1700 spazieren wir in die Stadt. Ich bekomme zwei Paar "zoccoli su mesura" (Kork- und Holzpantinen zu denen man sich das Halteband aussuchen kann und das genau auf die Höhe des Ristes angepasst wird). Bikini zu einem annehmbaren Preis finde ich jedoch wieder keinen. Auf dem Weg zum Abendessen schlendern wir noch an Marktstandeln vorbei, die längst des kleinen Flusses aufgebaut sind - lauter Ramsch.
Brigitte findet ein elegantes graubraunes Kostümoberteil mit prächtigen Knöpfen. Lange Zeit sucht sie dazu ein passendes Unterteil. Schließlich muss sie doch aufgeben. Abendessen wieder in dem Strandresti von gestern; diesmal Spagetti mit Sugo und Muscheln; mäßig, Pizzen können sie besser.
Montag 14. Juli 1997
Ganz gut geschlafen. Vormittags am Strand, einige interessante Steine gefunden, Mittagspicknick auf der Terrasse und dann herumknotzen am Pool. Siesta im Zimmer. Hermann weckt mich auf weil es im Raum so heiß ist. Abkühlung im Plantschi und dann zum Strand. Wir wollen nur kurz im Meer eintauchen und dann zum Garten zurückgehen.
Als wir die Handtücher in den Sand werfen, kommt so ein ungepflegter Strandwaschl daher und bellt, "No, no, privato!" Hermann, "Nix privat!" und geht weiter ins Wasser. Der Waschl will ihn hindern und fängt an herumzubrüllen. Daraufhin zeigt ihm Hermann den Finger und stürzt sich wütend in die Fluten. Der Waschl sieht Rot und schreit vermutlich die übelsten Schimpfwörter durch die Gegend. Allmählich erregt man Aufsehen. Die umliegenden Badegäste erwachen aus ihrer Grillletargie angesichts der bevorstehenden Abwechslung. Die zwei ältlichen Frau-en des Waschls versuchen ihn zu beschwichtigen und deuten mir an, mich doch dort niederzulassen. Ich stehe verblüfft herum. Der Waschl fuchtelt mir vor der Nase herum, "Il fato questo!" Die zwei Weiber reden beruhigenden auf ihn ein und Her-mann schwimmt schnaubend wieder ans Ufer. Wir gehen. Mit zornigen, weitausho-lenden Schritten stapft er über den Sand, ich vor ihm her. Der Waschl brüllt hinter-drein, "Scheiß Germanico" kreischt er. Hermann, "Ich bin kein Germanico." Wir verlassen den Strandbereich. Hinter einer der Buden taucht von der anderen Seite der Waschl auf, diesmal mit einem weißlackierten Stecken bewaffnet. Gleich platzt er vor Wut. Mit hervorquellenden Augen tobt er, "Mi fato questo!" und stürmt auf Hermann zu. Der bleibt kurz stehen um ihn ins Auge zu fassen dann macht er einen Schritt auf ihn zu, schaut ihn von oben herab an und meint ganz ruhig und fast ein wenig amüsiert, "Was wollen sie denn mit dem Prügel? Wollen sie mich vielleicht damit hauen?" Dabei deutet er auf den Stock und wirkt erstaunt und belustigt zu-gleich, aber auch sehr bedrohlich. Die beiden Frauen, die dem Waschel mit wehen-den Kleiderschürzen nachgestürzt sind, zerren ihn mit vereinten Kräften von uns weg. Wir gehen gemäßigten Schrittes weg und würdigen die Szene keines Blickes mehr, so dass die angesagte Prügelei im Sande verläuft.
Wir sind wieder im Garten. Hermann wirft sich in einen Liegestuhl und kocht. Ich bin so zornig, dass ich paffend auf und ab rennen muss. Am meisten hat mich getroffen, dass uns dieses Cretino für Deutsche gehalten hat, - absurd. Unserem Gastgeber erzähle ich die ganze Story - der schüttelt nur den Kopf. Dann werfe ich mich auch in einen Liegestuhl und ersinne unmögliche Rachevarianten. Man müsste Durchfall haben und jeden seiner Liegestühle bekleckern, damit seine Beschimpfung auch Sinn bekommt. Dann hätte der Affe den Strand ganz für sich. Allmählich beruhigen wir uns.
Am Abend wieder Aperitifs im Straßenkaffee, wie immer mit Knabbereien. Anschlie-ßend Essen in einem kleinen Restaurant schräg vis a vis. Heute sind fast nur Deut-sche und Engländer da. Die Italiener vom Wochenende haben sich verkrümelt - Arbeitstag. Salate, Fischspieß, Fleischspieß, Fisolen, Erdäpfel und als Nachspeise Mascarpone-Eis mit Schokoladensooße und Pfirsichkuchen, dazu einen halben Liter Rotwein. Sehr gut, sehr gepflegt und preiswert. Das versöhnt uns wieder ein wenig mit dem Ort. Trotzdem sind wir froh morgen weiterzufahren; packen und ab ins Bett.
Dienstag 15. Juli 1997
Das Bargeld reicht nicht um das Zimmer zu bezahlen. Also fahre ich (H.) auf die Bank. Eine stark schielende Bankfee füllt die Formulare aus, ich unterschreibe die Travellerschecks und wandere zur Kasse. Die Kassierin (kommt sich sehr wichtig vor) studiert die Schecks, steht auf, geht zu verschiedenen Kollegen und ruft schließlich einen jüngeren Mann, der mir auf Englisch erklärt, die Unterschrift - und zwar die alte, die ursprüngliche, die ich beim Kauf der Schecks geleistet hatte - sei zu unleserlich und sie verweigere daher die Annahme. Ich erkläre, leicht verärgert aber (nach dem Erlebnis mit dem Strandwaschl) ruhig, dass sie sich das hätten vorher überlegen müssen, wenn sie die Schecks nicht annehmen wollen. Nachdem ich sie unterschrieben hatte, seien sie entwertet. Da die Unterschrift vor dem Kassier zu leisten sei, könne ich sie bei keiner anderen Bank vorlegen. Das sieht er ein. Großes Getue, Fotokopien von Pass und Schecks, weitere Unterschriften, der Direktor muss ebenfalls unterschreiben. Jetzt muss die Kassierin das Geld auszahlen. Sie tut es mit finsterer Miene, ich würdige sie keines Wortes und gehe kopfschüttelnd (als einziges Signal, das mir einfällt, um ihr meine abfällige Meinung kund zu tun).
Hermann kehrt leicht verfinstert zurück. Wir bezahlen das Quartier, 385'000 Lire für drei Nächte, Frühstück, drei Getränke, 2 Telefonate, ca. 2'800 S. Gegen 0930 brausen wir ab, die Uferstraße weiter nach Viareggio (mit unfreiwilligem Abstecher nach Massa, weil wir uns verfahren).
Ein, zwei naturgeschützte, eingezäunte Strandabschnitte eingeklemmt zwischen "Bagni" lassen uns anhalten und zum Meer gehen. Flache Sanddünen mit teils dornigen Büschen, Ginster, Brombeerhecken und Gräser. - Glühend heiß! Wir geben die Hoffnung auf eine passende Strandgegend auf dieser Seite Italiens zu finden und steuern auf Pisa zu.
Millionen Leute, kein Parkplatz. Der Domplatz ist von einer langen Ziegelmauer und Gebäudereihen umgeben. Innerhalb befinden sich die drei sehr beeindrucken-den Marmorbauten (Turm, Dom und Baptisterium) umgeben von weiten (abgesperr-ten) Rasenflächen. Der "Torre pendente" ist wirklich eine phantastische Sache - nur ein bisschen schief ist er halt, - andererseits, wer würde schon einen geraden Turm so bewundern? Umrundung, Marmor-Ei, Pinocchio. Es ist sehr heiß und wir wollen etwas trinken, werden aber so lange nicht bedient, dass wir aufstehen und weiterfahren.
Richtung Marina di Pisa. Nach einem Umweg über das Hippodrom, dessen Zufahrt in einer Sackgasse endet, folgen wir einer schattigen Platanenalle, die am linken Ufer des Arno entlangführt. Unerwartet viel Gegend in der Gegend und sehr grün. Alle paar Meter Anlegeplätze, immer wieder Bootswerkstätten, das Ufer mit Schilf bestanden.
Am Meer erreichen wir einen unansehnlichen Ort ohne Strand. Zwischen Barrieren aus großen Steinblöcken und der eigentlichen Kaimauer eine 2 km lange Folge von Bade- und Hafenbecken - enttäuschend. Anschließend wieder Bagni mit einem eingezäunten "Naturpark". Wir stapfen durch heißen Sand über eine niedrige Düne, dahinter Strand - mit Sonnenschirmverleih!
Haben die Nase voll. "Wir fahren heim!" Also auf die Strada. 1200 Pisa, 1300 Pau-se. Auf der Autobahn, tanken, Sandwiches, köstliche Sandwiches! Cola, Bier, Apfelkuchen. Wir machen die absurde Erfahrung, dass es auf der Autobahn um vieles angenehmer ist als an der Küste. Kilometerlang blühende Oleander auf dem Mittelstreifen, wenig Leute, Fahrtwind. Es macht sich erstaunliche Entspannung und Wohlbefinden bemerkbar. Um 1400 fahren wir an Florenz vorbei, um 1500 an Bologna, 1600 Padua, 1630 kommen wir in die Nähe von Venedig. Maut 30'000 Lire (210 S).
Im Norden und Nordosten türmen sich schwarze Wolken, von den Alpen ziehen Regenfahnen herab, kein freundliches Wetter aus Udine. Irgendwie erfasst uns das Grauen vor dem Resturlaub in einem verregneten Österreich. Wir beschließen einen Haken zu schlagen, nach Süden, um wenigstens zu schauen wie es an der Adria ist. Bei Caorle verlassen wir die Autobahn und fahren über die Normalstraße nach Jesolo zurück.
Sehr gepflegte Gegend, sehr flach, sehr grün, schöne Häuser mit Blumengärten. Wir wenden uns nach Lido di Jesolo. Wir parken, schauen uns um, kurz an den Strand, und nehmen die erste sich bietende Herberge. Ein Einsternhotel, Pensione San Carlo. Ein Zimmer, 80'000 mit Frühstück ist frei. Sehr klein, nicht schön, aber wir haben wieder einen Ausgangspunkt - und Schlafplatz.
Duschen, umziehen, rekognoszieren, Labung in einer Bar, dann Abendessen in einer Pizzeria mit Holzbänken. Die Leute sind sehr freundlich. Salate, Grillkotellet, Spagetti al Pesto (endlich wissen wir wie das schmecken soll). Dann beteiligen wir uns am abendlichen Korso, Leute anschauen und Geschäfte. Zwei berittene Polizi-sten zieren das lebhafte Treiben als sie ihrer Wirkung bewusst vorbeiparadieren. Familien mit Kindern, winzige Babys, Jugendliche, Alte, Rollerplate-Fahrer, Hun-de, erstaunlich viel Behinderte, - alle sehen gepflegt aus und scheinen sich wohl zu fühlen, - zu Recht.
Jesolo ist belebt und ruhig zugleich. Angeboten wird vor und in den Geschäften alles, was man sich vorstellen kann - eine Augenfreude und die Gerüche aus den Restaurants lassen auch Gaumenfreuden erwarten. Es ist genug Platz da, für alle und alles.
In der elegantesten Bar des Corso nehmen wir unseren Abend-Drink, Whisky und Cuba Libre (H: ist ein Cola Rum, ich hätte das nicht unbedingt gebraucht), betrachten das Defilee und begeben uns so gegen 1130 aufs Zimmer.
Mittwoch 16. Juli 1997
Die Putzfee scheucht uns um 0830 auf. Ich bin sauer. Auch Ungezieferbisse habe ich, wahrscheinlich eine Spinne. Es reicht. Ich will schnellstens weg.
H.: Mir reicht es ebenfalls. Das Zimmer und das Hotel sind nicht wirklich schmutzig, trotzdem mag man nichts anfassen. Auf der Treppe stinkt es nach Küche, Zimmer und Bad sind so klein, dass man sich kaum umdrehen kann. Das ganze ist eben eine billige Absteige. Ich habe das Gefühl Brigitte hat ohnehin nur mir zuliebe (meinen Sparfimmel zuliebe) ja zu dem Hotel gesagt.
Hermann kommt mit einem unerwarteten Vorschlag. Ich solle mich in ein nettes Kaffee setzen und er wolle sich auf die Suche nach einem ordentlichen Quartier machen. Was soll man gegen einen solchen fulminanten Plan sagen? Gesagt, getan. Ich bestelle einen Capuccino und breite meine Schreibutensilien aus. Hermann verschwindet.
Es dauert nicht lange, da taucht er wieder auf, sichtlich zufrieden. Ich habe ja erwartet das er was finden würde, aber so schnell?
"Also, wir haben ein großes Zimmer in einem Hotel Loreley, direkt am Strand, im 4. Stock, zwei Balkone direkt auf's Meer, das Auto ist dort, das Gepäck am Zimmer; es wird gerade gerichtet."
Ich bin paff, - und erleichtert.
Ich kaufe mir noch zwei Bikinis, dann gehen wir zum Hotel. Es ist wirklich schön und das Zimmer ein Traum. Also, auspacken und an den Strand!
Jetzt wird einmal ein paar Tage nicht gereist sondern Urlaub gemacht, jawohl, genau und richtig! Mittags einen Megahamburger in der hauseigenen Strandbar - köstlich, dann Strand - Wasser - Zimmer - Strand - Wasser - Leute schauen. Von einem Strandhändler kaufen wir ein großes, schönes Badetuch (umgerechnet ca. 210 S). Wir haben das Geld nicht da, er will uns das Tuch dalassen und das Geld später holen. Hermann holt dann doch Geld vom Zimmer während ich mich mit dem Burschen unterhalte.
Abends "Holzbankerlrestaurant Nr. 2", Beefsteak, Fritto Misto, bester Wein, aller-dings kommt die zweite Portion nicht. Sie sind hier im Service "computerbehindert", eine Art größerer Handrechner meldet die Bestellung via Infrarot in die Küche. Von dort schwärmen die Kellner etwas ziellos aus.
Corso und ein Eis. Dann in den Lunapark. Es gibt ja unzählige Möglichkeiten auf die einem schlecht werden kann, aber die grandioseste ist ein Kugelkäfig für zwei Personen, der mit zwei elastischen Seilen 40 m oder mehr in die Luft geschleudert wird. Das ganze funktioniert so ähnlich wie eine Steinschleuder, die Gabel sind zwei hohe Masten und der Käfig mit den Insassen ist natürlich an den Gummiseilen befestigt. Nach dem ersten Hochschleudern pendelt das ganze aus, dabei über-schlägt sich die Kugel und hüpft wild in den Seilen hin und her.
Eine Polizeirazzia läßt die farbigen Straßenhändler hastig ihre ausgebreiteten Waren, hauptsächlich Bilder, einpacken und in der Menge untertauchen.
Vom Balkon des Hotels sehen wir noch eine große Sternschnuppe.
Donnerstag 17. Juli 1997
Nach dem Frühstück an den Strand. Das Wasser ist herrlich warm. Es gibt Wellen, keine hohen, aber zum Rumschaukeln recht nett. Hermann kann die Wogen durch anschauen am Brechen hindern. Klingt verrückt, funktioniert aber zu gut 85%. Das Strandleben ist sehr unterhaltsam. Kinder beim Spielen, kohlrabenschwarze Strandverkäufer mit Handtüchern, Uhren, Hüten und jedem anderen erdenklichen Schnickschnack; einer hat mindestens 10 Hüte übereinander am Kopf, dazwischen der "Cocobello" rufende Kokosnussverkäufer, weiter unten bringen ein trommelnder Dudelsackspieler mit Klarinettencompagnion eigenartige Töne hervor. Mittagssnack an einem Strandstandl. Den mehrschichtigen, lecker aussehenden Toast, den zwei junge Männer am Nebentisch in sich hineinstopfen, ergattern wir nicht, weil wir den Namen der Köstlichkeit nicht kennen.
Ein Sekundenregen leert den Strand. Ruhe am Zimmer. Um 1600 machen wir einen Ausflug nach Westen. Jesolo Leuchtturm und Marina, Cavallino, Punta Sabbione. Wir sind immer wieder überrascht wie fruchtbar, wie grün, wie gepflegt die Gegend ist. Absolut beeindruckend ist die Parkplatzorganisation in Punta Sabbione, wo ein geradezu unglaublicher Strom von Touristen und Einheimischen auf dem Weg von und nach Venedig gelenkt wird. Am Rückweg schauen wir am Joker - Campingplatz vorbei, wo ich vor 27 Jahren mit meinen Eltern das erste Mal Urlaub am Meer gemacht habe. Er ist einer (ein relativ kleiner) von einer Unmenge mit Sternen gekennzeichneten Campingplätze. (Am schönsten finden wir den am Ende des Lido di Jesolo; ein Strand der noch etwas natürlicher wirkt, Flußmündung, Leuchtturm, in der Nähe ein Hafen). Wir machen einen Abstecher in die außerordentlich gut abgesicherte, großzügig angelegte Marina di Cavallino. Hermann tut es eigenartigerweise überhaupt nicht leid, dass er nicht mehr zum Seglervolk gehört - Gottseidank.
Nach der Rückkehr gehen wir Essen. Diesmal in ein etwas eleganteres Lokal. Insalata con Uovo und con prosciutto crudo e ruccola, dann Lasagne al forno, Wein. Die Lasagne ist nicht gerade berühmt, die Salate dagegen ausgezeichnet. Es tröpfelt und regnet immer wieder, das hindert die Leute jedoch nicht am abendlichen Korso. In unserer Luxusstammbar nehmen wir die abendlichen Schlummerdrinks und werden vom Kellner umhätschelt. Er wärmt das Cognacglas mit warmen Was-ser, das er dann auf die Serviette am Tablett schüttet, bevor er den Courvoirsier eingießt. Ich bekomme eine ebenso ordentliche Portion eines ausgezeichneten irischen Whiskeys.
"Seltsam, da ist gerade eine kleine rote Kugel vorbeigerollt und im Rinnstein verschwunden." Ich verstehe keine Wort, Hermanns Satz ist so bizarr, dass er mir im Kopf schwirrt. - Bis sich rausstellt, dass es sich um einen kleinen Kunststoffball handelt, den ein Kind verloren hat, ein Gast gesucht und Hermann gefunden.
Wir begeben uns ins Hotel. Gerade rechtzeitig bevor ein Gewittersturm losbricht. Sand wirbelt durch die Luft. Schirme und Stühle werden umgeworfen. Der Wind heult ums Haus, das Meer bekommt Schaumkronen, die Wellen brechen am Strand, ringsherum Wetterleuchten. Gemütlich hinauszuschauen!
Freitag 18. Juli 1997
Es ist kühl nach dem gestrigen Regen, das Meer bewegt und vom aufgewühlten Sand bräunlich verfärbt. Nach dem Frühstück machen wir uns barfuß, aber mit Pullovern und Regenschirm ausgerüstet, auf einen ausgedehnten Strandspazier-gang. Ich finde viele ungewöhnlich gemusterte Muscheln, darunter eine ganz durchsichtige. Ein kleines Styroporkügelchen wird vom Wind von Sandkuhle zu Sandkuhle getrieben, es bewegt sich wie suchend hierhin und dorthin als ob es von eigenem Leben beseelt wäre. Ein LKW sammelt geraden den angeschwemmten und säuberlich zu Haufen zusammengekratzten Schmutz ein; Äste, ein ganzer Baumstamm und ein Wurzelballen sind darunter. Dann Geld holen auf der Bank, die Travellerschecks sind hier problemlos einzulösen. Zahlen das Zimmer bis Sonntag, damit ist der Teil erledigt (das Zimmer kommt auf umgerechnet ca. 1200 S pro Tag für zwei, mit Frühstück.
Wir machen einen Ausflug in Richtung Nordosten. Nach Eraclea Mare, - wir über-queren die Piave auf einer Pontonbrücke (1300 Lire Maut). Am Beginn des Ortes, am Ende einer Stichstraße ein kleiner Yachthafen, daneben natürliche Lagunenlandschaft.
Weiter nach Caorle. Es ist uns völlig schleierhaft wieso dieser reizende, saubere, anheimelnde alte Fischerort zum "Hausmeisterstrand" abgestempelt wird. Viele frisch renovierte alte Häuser, eine große Kirche mit schiefem (!) Kampanile und ein breiter, gepflegter Sandstrand, der nach Osten an den Ort anschließt. Das Besondere aber ist der Fischerhafen im Flußlauf, der sich mitten durch den Ort zieht; unzählige Boote liegen hier, die Fischer sind beim Ausladen, Säubern der Boote oder Flicken ihrer Netze. Gegen das offene Meer wird der Ort durch ein hohen Mauer mit davorliegendem Steinwall geschützt. Die obersten dieser Steine wurden von Bildhauern bearbeitet und zeigen realistische und phantastische Motive; Delphine sind darunter, Meerjungfrauen und abstrakte Formen. Ich finde eine schwarze Lederhandtasche und Hermann findet - sehr zurückhaltend - Gefallen an einem Schirm mit Paisley-Muster. Mittagessen auf einem kleinen Platz im Zentrum des Ortes. Zur Siesta sind wir wieder im Hotel.
Um ½ 4 gehen wir an den Strand. Im Norden hinter den Häusern baut sich eine grauschwarze Wolkenwand auf. Rasch noch ins Wasser. Die Gewitterfront kommt so schnell näher, dass ich kaum noch den Pfupf holen kann um die wirbelnden, quellenden Wolkenstrudel zu knipsen. Fluchtartig verlassen die Badegäste den Strand. Wir gehen auf's Zimmer und beobachten das Schauspiel vom Balkon, bzw. vom Bett aus. Es ist kühl geworden.
Hermann pendelt zwischen Bett und Balkon hin und her um die Attraktionen, die der Strand bei Gewittersturm bietet, zu beobachten. - Surfer, die über das Wasser flitzen, ein Segelboot, das rätselhafterweise ohne Segel fährt obwohl der Wind auf seinem Kurs querab einkommt, ein Hubschrauber, der zum Greifen niedrig den Strand auf und abfliegt, noch ein Schiff... Jetzt schläft er friedlich neben mir und draußen regnet es schon viel weniger. Ab und zu hört man noch Donnergrollen aus der Ferne.
Um 1830 steht mein Magen auf 2030 und so nehmen wir unseren neuen Schirm und gehen warm angezogen aus. Bücher, ein Heft und Zigis gekauft. Die Straße ist heute nahezu leer, die ausgestellten Waren unter Dach gebracht; irgendwie verein-samt wirkt der regennasse Asphalt und die halb geschlossenen Geschäfte. Wir gehen ins nahegelegene Ristorante Abazzia, wo man heute die Fenster der luftigen Veranda geschlossen hat, die großen Flügel der Deckenventilatoren stehen still. Mit englischen Blumenstoffen gedeckte Tische, freundliches, vergnügtes Personal, genau richtig viel Gäste (D, I) schaffen eine angenehme Atmosphäre. Hermann Coda di Rospo (Seeteufel), ich Kotelette gegrillt mit guten Erdäpfeln, Wein, Wasser, Espresso - alles ausgezeichnet und reichlich - nur der Wein könnte besser sein. Heute keine Korso, kein Lunapark oder ähnliches angesagt; schon um 0900 zurück ins Zimmer. Schokolade und Bücher - auch ganz nett und sehr gemütlich. Die beiden Bücher, die wir heute erstanden haben, haben mehr versprochen als sie halten.
Das Gewitter hat sich verzogen und das gleißende Mondlicht zaubert eine silberne Straße auf die dunkle Wasserfläche. Es ist kühl. Wir wickeln uns in eine flauschige Decke und sitzen auf dem Balkon, das Licht und das Meer breiten sich vor uns aus. Auch "unser" Stern - Jupiter - ist wieder zu sehen. Er überstrahlt alle anderen zag-haft hervorblinkenden Lichtpünktchen.
Samstag 19. Juli 1997
Nach dem Frühstück ein sehr ausgedehnter Strandspazierrenner bis auf die Höhe des Hospitals (dort gibt es eine größere Fläche unorganisierten Strandes). Dann knotzen wir auf unseren Liegestühlen herum und lesen. Der Wind ist sehr frisch, das Wasser dagegen warm, vom Vortag noch ein wenig aufgewühlt und daher von herumtreibendem Zeugs durchsetzt. Den Mittagssandwich nehmen wir an der Loreley-Beach-Bar. Hinter uns zwei junge Schweizer aus der absolut untersten Lade, da wird nur von Fressen und Saufen gegrölt, von Reden kann man nicht mehr sprechen. Eine Menge Segelboote und Surfer sind unterwegs. Am Abend werden wir noch Einkäufe tätigen und packen - vermutlich.
Ich mache das Geschäft ausfindig, von dem die rosengemusterte Bettdecke in unserem Zimmer stammt, indem ich an der Rezeption frage. Eine Spinnerei, aber der Stoff würde sich sehr gut auf der Hallengarnitur machen. Uns packt der Hunger, ich hole Obst vom Supermarkt um die Ecke. Labung und Lesen. Im Schatten weht der Wind wirklich kalt. Hermann im Leiberl und zugedeckt. Gegen 1730 verabschieden wir uns vom Liegeplatz 315 und gehen "Schoppen". In einer Wechselstube macht man Hermann wieder einmal Schwierigkeiten mit den blöden Dollar-Travellerschecks; er rastet aus, diesmal auf Englisch - Hermann international. Mitbringsel für die Kinder (eine Bermuda für Gregor, Muranoglas Zuckerl und Aschenbecher für Julia), Badehose, Short und Schlapfen für Hermann und eine Unmenge hoffentlich köstlicher Fressalien. Wir laden das Zeug gleich in den Kofferraum und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant.
Inzwischen ist es 2000 geworden und die Lokale sind samstäglich überfüllt. Nach längerem Suchen finden wir einen Platz in einer Pizzeria Vesuvio. Spagetti mit einem Sugo aus grünen Paprika (unspektakulär), frittierte Sardinen (gut und reichlich), Salat, Wein. Nachher noch einen Sprung zum Lunapark; vorher Kamera aus dem Hotel holen, - wir machen Kilometer in Jesolo! Fotos von der Schleuderkugel und dem Lunapark. Zum Abschluss einen Drink in der Nobelbar (durch sehr unpassend angezogene Gäste weniger nobel heute) und nochmals den Genuss des auf- und abwogenden Korso.
Wir sind vom vielen und raschen Gehen recht müde und froh, ins Bett zu kommen. - nach dem Einpacken. Der Mond ist zwar voll aber hat sich angesichts unserer Abreise hinter Wolken verborgen.
Sonntag 20. Juli 1997
Sehr gut geschlafen. Abfahrt 0815 vom Hotel. Recht lange einem verwirrenden Zickzack von Schildern folgende Zufahrt zur Autobahn (rund 25 km). Zahlreicher Wochenendverkehr zu den Badeorten. Auf der Autostrada brausen wir flott nach Norden.
Nachdem wir das Flachland hinter uns gelassen haben, erheben sich die Karnischen Alpen beeindruckend mächtig in einem weiten Halbkreis. Eigenartigerweise steht man trotzdem nicht an, sondern wird mit dem Verlauf der Strada in die Ein-schnitte förmlich hineingesogen - in das breite, schattige Tal des Tagliamento, vorbei an Udine und Tarvisio. Die Fahrbahn ist fast leer, nur einmal kurzer Stau durch die Tagesausflügler, die zu den Alpen abfahren. Wir sind überraschend schnell an der Grenze und im sonnigen Kärnten. Mittagessen bei einem Rosenberger 1230, Kässpätzle und Gulasch. Bereits um 1530 sind wir im Palazzo Albertini in der Mozartstraße.
- * -
Distanzen:
Baden - Grenze: 390 km
- Venedig: 600 km
- Genua: 980 km
Insgesamt gefahren: 2350 km
Verbrauch: 7.8L/100km