Urlaub 2000
(Mi 2) Baden - Arras 1200 km in 12 Stdn.
Colchester, Saffron Walden, Norfolk Broads
Mittwoch, 2. August 2000
Ich kann es zwar immer noch nicht ganz glauben, aber um 6:30 brechen wir auf in unserem heurigen Urlaub. Ich verlasse also frei-willig und ohne zwingenden Grund den europäischen Kontinent! (Voraussichtlich - falls ich nicht doch noch die Kurve kratze.) Hermann hat - ziemlich schweigsam - unsere Gepäckstücke irgendwie im Auto verstaut. Alle haben sich mit unserer Abreise abgefunden nur der Kater nicht. Den ganzen gestrigen Tag und die ganze Nacht hat er auf meiner Reisetasche zugebracht.
Unser Weg führt uns über Linz, Passau, Regensburg, Nürnberg, dann weiter Mannheim, Saarbrücken, Metz, Reims bis nach Arras, wo wir für diesen Tag genug vom Fahren haben. Wir teilen uns die Fahrzeit und so gelingt es, diese doch sehr große Tagesetappe von 1200 km in 12 ½ Stunden zurückzulegen. Viele LKWs! Benzin teurer als in Ö! Es gibt nur zwei Tankstopps und 15 Minuten für einen Stehkaffee. Wir verpflegen uns mit Sandwiches während der Fahrt. Nahe der Autobahnabfahrt Arras Mitte steigen wir im Hotel La Belle Etoile ab. Das Zimmer mit Bad ist bescheiden, aber sauber. Nach dem Duschen nehmen wir im Speiseraum noch zwei Menu al Etappe a 72 Franc zu uns, Hermann geb. Kalamari, Tripes mit Gemüse, Creme Caramel; ich Salat vom Buffet, gegrilltes Rindfleisch und Gemüse; dazu je zwei Bier und einen Halben Rotwein. - Danach sinken wir ins Bett.
Donnerstag, 3. August 2000
Wir haben ganz gut geschlafen. Nach dem Frühstück zahlt Hermann 606 Franc für alles zusammen. und wir machen uns um 8:00 auf den Weg nach Calais zur Fähre; wo wir um 9:00 eintreffen. Ganz problemlos bekommen wir Tickets für das nächste Schiff um 9:45.
Das Verladen geht sehr rasch vor sich, alles ist bestens organisiert - aber mit 1220 Francs ziemlich teuer.
Wir gehen ganz hinauf auf das oberste Deck (8). Hermann photographiert, u.a. auch das Jahrhundertereignis: Brigitte auf einem Schiff angetreten den Ärmelkanal zu überqueren. Ich glaube es selber nicht; monatelang hat mich diese Sache beschäftigt, darunter in zwei sehr unangenehmen Träumen - und wundere mich, dass ich eigentlich keine Angst oder große Nervosität empfinde.
Es ist regnerisch und der Wind bläst wirklich stark - Schaumkronen auf den Wellen. Beim Ablegen wackelt und klappert das Schiff wie bei einem Erdbeben. Die Fähre wendet und fährt dann auf's Meer hinaus. Der Wind nimmt noch zu, es schüttet teilweise, Böen jagen Gischt seitlich über das Deck. Es bewegt sich das Schiff auch merk-lich im Seegang - gerade noch erträglich für mich. Hermann ver-frachtet mich in die Panoramabar, eine geräumige Sache mit großen Fenstern nach vorne. Versorgt mit Bier und Whiskey (um 10:00), meine Tasche mit den Schwimmwesten in Griffweite stehe ich beim Fenster und komme auf diese Art mit dem Geschaukle ganz gut zu-recht.
Sieben Fährschiffe kommen uns entgegen und fünf große Frachter kreuzen in Sichtweite unseren Kurs. Als sich nach ca. ¾ der Fahrzeit die Umrisse der White Cliffs of Dover aus den dunklen bis zum Meer reichenden Wolken herausschälen, bin ich doch sehr erleichtert. Nicht nur ich - die längst verstummten Gespräche der anderen Passagiere setzen auch wieder ein. Pünktlich nach einer Stunden und zwanzig Minuten legen wir an.
Von Dover fahren wir zunächst nach Canterbury. Unterwegs gibt es ein Gewitter. Es regnet auch in Canterbury, sodass wir unsere festen Schuhe und die Regenmäntel brauchen. Hermann ruft Biggi an und avisiert uns für ca. 16:00.
Wir machen einen Stadtrundgang - die Kathedrale besichtigen wir aber nicht - Schlangen an der Eintrittskassa.
Man sieht hier viele alte Häuser, Ziegelbauten mit kleinen Fenstern und oft reich gegliederten Fassaden; sehr liebevoll mit Blumen ge-schmückt.
Wir finden ein Pub, "The Three Compasses", das uns zusagt und nehmen sozusagen "ersten Kontakt" mit dem Inselvolk auf. Hermann gebackenen Dorsch und Pommes Frites, ich ein Ploughman's Lunch, ein Salat mit sehr gutem Schinken und einem Baguette, und natür-lich Bier.
Es hat zu regnen aufgehört und ist recht warm geworden als wir zum Auto zurückgehen. Jetzt fahren wir stracks zu Holleys nach Colchester. Der Verkehr ist erdrückend. Auch fahren die Leute hier noch aggressiver als auf dem Kontinent. Das Linksfahren macht Hermann keine Probleme - mir schon.
Um 15:00 sind wir dann am Ziel. Zuerst irren wir ein bißchen herum - die Häuser sehen sich hier alle so ähnlich, aber schließlich landen wir richtig im Mountbatten Drive 30. Biggi und die Kinder begrüßen uns. Patrick ist noch in der Arbeit in Stratford on Avon und wird erst morgen Abend zurückkommen.
Nach Tee und Kuchen bringen wir unser Zeug ins Gästezimmer - das danach so voll ist, dass man sich kaum mehr rühren kann. Später machen wir einen kurzen Spaziergang "um den Block". Wieder zurück bereitet Biggi das Dinner: Quiche, Karotten, Kartoffeln - in dem Haus isst man vegetarisch! Das hat mir gerade noch gefehlt! Aber ich glaube, es ist ohnehin egal. Ich tröste mich mit einem Zigaretterl im Garten nachdem es für ca. 5 Minuten wieder einmal gerade nicht regnet. Mit Marika lege ich Patiencen. Andreas ist zwar ein interes-anter Bub, scheint aber zur Zeit recht mühsam zu sein. Biggi überspielt seine Terror-Atacken geduldig, sodass nie wirklich Konflikte auftreten. Um ca. 2330 fallen wir müde ins Bett.
Freitag, 4. August 2000
Ich werde schon kurz vor 7:00 wach - mit leichten Kopfschmerzen. Hermann organisiert Tee, davon wird's leider auch nicht besser.
Zum Frühstück gibt es lauwarme, leider nicht ganz durchgebackene, semmel-ähnliche Brötchen. Hermann warnt mich gerade noch rechtzeitig, bevor ich Marmelade auf die gesalzene Ersatzbutter schmiere.
Etwa um 10:00 fahren wir dann in die Stadt. Durch den Linksverkehr hier ist mir mein sonst doch ganz guter Orientierungssinn abhanden gekommen. Ich fühle mich sehr fremd hier in diesem Land. Es ist auch keinesfalls so "very british" wie man erwarten könnte - bis auf das Wetter und das Essen. Aber vermutlich habe ich falsche Vorstellungen. Biggi macht mit uns einen Rundgang durch Colchester - Einkaufsstraße, alter Stadtteil, Schlosspark. In einem Bookshop erstehe ich 3 Klassiker um je einen Pfund. Wir laden Biggi und die Kinder zum Lunch ein. Das Lokal ist ganz nett, "Champagne Charlie's", die Bedienung planlos. Hermann nimmt Steak- und Kidneypie, ich halte mich an Schinken mit Pommes Frites und Ei. Biggi isst Spanischen Reis, die Kinder Baked Beans mit Pommes ... brrrr!
Meine Kopfschmerzen sind zur Migräne geworden. Wieder zu Hause lege ich mich hin und schlafe sehr gut. Um 5 gibt es Tee und Kuchen - Bakewell Tart. Gestern hatten wir Fairy Cakes und Karotten/Orangen Cake. Heute in der Stadt probierte ich "Fudge" - eine Art weiches Stollwerk. Biggis Tee: 2 Säckchen Schwarztee, 1 Earl Grey auf 1 Liter, 3 min ziehen lassen. 18:15 Patrick kommt heim, herzliche Begrüßung.
Die Kinder drehen kurz durch (oder länger). Biggi macht Dinner: verschiedene sehr gute englische Käsesorten und gemischten Salat. Pat bringt die Kinder zu Bett. Dann noch Geplauder und ab in die Heia. Biggi fährt morgen um 6:30 für eine Woche weg - irgendeine Kurswoche im Rahmen ihres Heimstudiums (Open University, Biologie).
Samstag, 5. August 2000
Wir hören Biggis Abreise nicht, haben also gut und tief geschlafen. Holley-Papa und Kinder zelebrieren Samstagmorgen (nicht aufstehen, bei Papa im Bett rumhupfen und so). Hermann wird - zum Glück für mich - ungeduldig und bereitet das Frühstück. Diesmal "echte" Butter.
Nach endlosem Hin und Her fahren wir nach Wivenhoe, ein malerischer Ort am River Colne. Es herrscht gerade Ebbe und man sieht fast nur grün-graubraunen Schlamm. Natürlich waren wir erst am Spielplatz (am ersten Abend beim Rundgang auch, gestern in Colchester im Park auch; "Playground" ist Pflichtprogramm, wobei diese Kinder nicht spielen, sondern die Spielgeräte abhaken). Dann wandern wir auf einem Pfad den Fluss entlang. Die Boote stecken alle in der Brühe. Unglaubliche Müllablagerungen im Schlamm: Fahrrad- und Kinderwagenleichen ... Aber die Gegend ist schön, weit, sanft, hügelig.
Auf einem Damm verläuft der Weg, auf der einen Seite der Fluss, der mehr wie ein Meeresarm wirkt, auf der anderen Marschland, grün, vielfältig, verwachsen; Schachtelhalme, Schilf, Gräser, Weiden, Schafsgeblöke und Möwengekreisch. Aus dem Damm wächst eine Eiche, die so richtig zum Klettern einlädt. Der Baum erinnert mich an meinen "Schönauer Baum", auf dem wir Kinder über einen Seitenarm der Triesting balancierten. Andreas und Marika trauen sich erst hinauf, nachdem ich meinen Kindheitserinnerungen nachgegeben habe ...
Am Rückweg sammle ich Gräser und Stängel zu einem Marschblumenstrauß - es gibt so mannigfaltige Gewächse hier. Zurück in Wivenhoe setzen wir uns an die Tische vor dem "The Rose and the Crown". Viele Leute haben sich hier zum Lunch eingefunden. Das Bier ist gut, das Essen teuer - zu teuer für den Ort. Eine Dame bittet mich um 1 Penny; ihr Menü koste 10 Pfund und 1 Penny. Und der Wirt wollte den Penny haben. Ein ganz junger Yorkshire Terrier, ca. 20 cm lang, fasziniert Kinder und Erwachsene.
Wieder im Holleyhaus um 15:00 essen wir belegte Brote. Vorher wir waren noch im Tesco Supermarkt, hauptsächlich um Schinken für uns zu kaufen. So ganz vegetarisch halte ich es doch nicht aus. Das Angebot in dem Geschäft ist unwahrscheinlich. 2/3 davon sind Fertigspeisen oder seltsame Saucen, Dressings und Pickels.
Nach dem Lunch beschäftige ich mich mit den Kindern. Marika und ich arrangieren die gesammelten Trockenpflanzen. Dann machen wir Bilder mit Stoppeldruck, Blattdruck, Leporellos und Hexentreppen. Sobald sich jemand mit ihnen beschäftigt sind sie sehr brav, aus-dauernd und wissbegierig. Selber spielen können sie aber beide nicht.
Zum Dinner mache ich Erbsensuppe, gebackene Champignons und Sauce Tartare; als Dessert gibt es Mousse au Chocolat. Nachher drehen die zwei wieder durch - stundenlanges Herumkugeln und Gekie-re. Als die Kleinen im Pyjama sind, erfinden wir zu dritt eine Geschichte; dabei sind sie sehr kreativ und bemühen sich unaufgefordert langsam und deutlich zu sprechen, damit ich sie verstehe. Dann wieder wildes Gekugle. Pat bringt sie ins Bett. Das dauert, da Vorlesezeremonien eingefordert werden. - Endlich Ruhe, wir lesen, trinken einen Obstler, Popper endlich (telefonisch) erreicht. Der Nachthimmel ist Relativ klar. Hermann stellt das Stativ auf und wir schauen ein bisserl die Sterne an. Arktur, Wega, Leier, Schwan, Herkules, M13 mit dem Feldstecher. Pat hat sich schon zurückgezogen.
Sonntag, 6. August 2000
Lärm: Kindergegiggle, Taubengurren, Glöckchengebimmle. - So gegen 10:00 gibt es auf der Terrasse Frühstück. Dann schlägt Pat vor, nach Mersea zu fahren. Das Wetter schaut vielversprechend aus, wir könnten auf den Strand gehen. Wir sind einverstanden, zum Glück auf die Kinder. H. und ich machen uns also fertig zur Fahrt an den Strand - bald sind wir völlig fertig! Denn erst muss Pat noch mit Marika Klavier üben, dann wird zum Playground gegangen. Wir lesen. Zum Lunch um 13:00 sind alle wieder versammelt. Ich mache uns Sandwiches, gemischte Salatreste und eine Eisalat mit Curry.
Um 2:00 fahren wir aber dann - völlig überraschend - an den Strand. Die Gegend auf der Fahrt dorthin ist einfach großartig! Die Häuser sind alle von Gärtchen umgeben, die von den unterschiedlichsten Blumen und Sträuchern schier überquellen; alles sehr gepflegt und geschmackvoll arrangiert, einfach prächtig! Am Strand lassen wir uns nieder. Die Kinder beginnen sofort planmäßig zu graben. Hermann hat den Feldstecher mit und beobachtet die zahlreichen Segelboote. Es ist fast heiß, ein recht starker Wind weht und die Flut ist im auflaufen - also keine Schlammorgien. Trotz der Temperatur sind fast alle Leute angezogen. Nur einige Kinder sind in Badekleidung, manche wagen sich sogar ins Wasser. Das ist überraschend nicht kalt. Natürlich können es ein paar Fratzen nicht lassen, unter lüsternem Gekreische eine Qualle zu fangen und zu zermerschern - ekelige Brut. Andreas und Marika bekommen ein Eis. - Man findet hier unglaublich bizarr zugeschliffene Steine, etliche sind durchlöchert; ich sammle natürlich. Unter dem Protest der Kind und ohne dem wieder auftretenden "Spielplatzzwang" nachzugeben, brechen wir wieder auf - zum Hafen und in den sehr belebten Ort. Jeder, der hier herumgeht scheint ein Boot zu haben, bringt es zu Wasser oder holt es gerade heraus, streicht, repariert, etc. Um 18:00 sind wir wieder daheim. Hermann und Patrick holen für sich Indian Take Away. Für die Kinder und mich mache ich eine Erdäpfelsuppe und Palatschinken - was man in die so alles einfüllen kann ist sehr "alien". Geimeinsames Fernsehen - John Cleese und eine Komödie über einen Hund.
Montag, 7. August 2000
Auf um 7:00, Frühstück und bereits um 8:00 sind wir unterwegs nach Arlesford am Coln. Ich genieße es, wieder einmal mit H. allein zu sein. Wir biegen links von der Hauptstraße ab und folgen einer einspurigen Straße bis zum Wasser. Es ist noch nicht ganz Ebbe, aber die Boote stecken schon im Schlamm. Wir folgen dem Public Footpath flussaufwärts, meist von Brombeerhecken und Weißdorn gesäumt. Manche Brombeeren blühen gerade, andere sind ganz grün, einige schon reif, alles auf ein und derselben Pflanze. Schlehdorn, Ginster, Holunder und eine Art Mehlbeere wächst hier - neben einer Anzahl von Blühblumen, die Ich nicht benennen kann. Ich pflücke für Myrtle Sealavender mit hübschen Sumpfgrashalmen drumrum. Aufgeblühte Schilfkolben - nie gesehen - stehen in einer morastigen Senke, rechts vom Pfad; H. macht davon ein Foto. Die Schleuse von Wivenhoe ist schon gut in Sicht, wir jedoch biegen rechts davon ab und folgen einem Weg bergauf. Vorbei an einem Rübenfeld finden wir eine riesige, hohle Eiche. Sie ist vermutlich von einem Blitz getroffen worden und innen ausgebrannt. Obwohl rundherum nur eine etwa 8 cm dicke Rinde vorhanden ist, trägt der mächtige Baum eine ausladende, grüne Krone. Ein großes Feld ist mit uns unbekannten Früchten bebaut. - Wir kehren wieder um. Am Rückweg begegnen wir einem etwa 9-jährigem Mädchen auf einem schwarzen Pony und (vermutlich) der Mutter, die das Pony führt. Ich sammle Brombeeren für einen Kuchen.
Wieder beim Auto - es ist inzwischen recht warm geworden - fahren wir nach Brightlingsea. Das ist ein größerer Ort, - ein Badeort mit bunt angestrichenen Strandhäuschen aus Holz und einem großen Campingplatz; im Ort eine Kirche, deren Inneres für uns eher seltsam aussieht - eher ein großes Wohnzimmer mit Altar, Parkettboden, Kinderspielecke, Kniekissen mit Kreuzstickerei verziert hängen vor jedem Platz; auf 3 Seiten verläuft eine Holzgalerie mit "Balkonsitzen". Der Altar ist sehr einfach, nur ein Christus ohne Kreuz. Im Eingang steht sogar ein alter Schaukelstuhl; währe ganz interessant hier einmal eine Messe zu sehen. Wir gehen die Hauptstraße weiter und wechseln Geld. Der Kurs ist noch schlechter als bei uns; tauschen 3T Öschis und bummeln weiter an den Geschäften vorbei; wir landen nach kurzer Zeit in einem 2nd hand bookshop. Da ist's mit H.s Zu-rückhaltung vorbei: 2 Maurice Griffith (der Designer von seinem Se-gelboot), 1 William Robinson (Weltumsegelung mit einem 20 m Schoner in den 20er Jahren) und 1 Buch über die frühen englischen Photographen. Die Lady dort äußerst nett und hilfsbereit. Man hat das Gefühl, dass sie all ihre Bücher "persönlich" kennt und sich ei-gentlich schwer von ihren Schätzen trennt. Leider kein weiterer Je-rome K. Jerome da, aber sie gibt mir ein Nachschlagewerk, wo ich alle seine Titeln nachlesen kann - und den guten Tip auf den Second-Hand Web-Sites nachzusehen (mit Internetadresse www.bookfind.com). Dann erscheint eine noch ältere Lady (75 oder so) und hat auch eine Internet-Adresse parat (abe.com). Ein schon sehr älterer Herr schmökert zwischen den Regalen herum - lauter "hochkarätige" Leser hier, auch die Auswahl ist high class. Als wir uns endlich um einige Pfund erleichtert losreißen, sind wir schon sehr hungrig, durstig und das Gegenteil. Wir fahren nach Anweisung der Buchlady zu "this place what they call harbour there" und landen in einem Pub, "Croftman's Arms". Wir nehmen Bier (natürlich) und zwei Lunchplatten, Schinkensalat und Chips for me und Thun-fischsalat und Weißbrot für Hermann. Gesättigt und versehen mit einem weiteren "Glimpse" auf das britische Publeben, machen wir einen Rundgang am Hafen. Am Steg krabbenfischende Kinder, ein Schwan, der ihnen zuschaut, ein kleines Motorboot, das Fährdienste über den Hafen leistet. Es legt gerade an; sechs Leute steigen aus dem sehr vollen Boot, der Fährmann erhält seinen Lohn und lächelt zufrieden. Dann muss Hermann noch in ein eingezäuntes Areal ge-hen, dort werden nämlich alte Holzschiffe restauriert. Das "Anker Inn", ein Gebäude wie aus einem Film mit The Monsters ist leider geschlossen; halbrunde Fenster, Glaseinlegearbeiten, Balkone, Firste, Veranden, jugendstilische Holzeinlegearbeiten und oben drauf ein Kuppelturm; "Children are very welcome here - if they sit at the table and are supervised". Vermutlich musste der Besitzer zusperren, weil es zuwenig Kunden mit solchen Kindern gibt.
Am Rückweg Einkauf bei Spar, Melone, Spaghetti, Sugo, Parmesan. Gegen 15:00 sind wir wieder zurück im Holley-Haus. Die Kinder zeichnen. Ich mache mich an den prospektiven Brombeerkuchen. Zutaten: etwas gesalzene nicht-leicht-Butter, klumpiges, sehr glattes Mehl, viel zuwenig braunen Zucker, Eier, keinen Vanillezucker, kei-nen Rum. Mixersprudler sind vorhanden, aber kein Mixer. Schnee mit Gabel geschlagen, alles ohne Waage und Messbecher, im kleinen der beiden Backrohre nur bei Oberhitze gebacken. Das große Rohr ist noch fabriksneu, nach zehn Jahren. Es gibt einen fürchterlichen Tatschen. Marika übt Clavinova, Andreas spielt mit Autos, Hermann liest, Pat ist im Büro verschwunden. Ich mache mich an den Salat, Gurken, Tomaten, Zwiebel, Paprika - ohne Essig, auch das Basilikum, Knoblauch und sogar das Salz geben hier so gut wie keinen Geschmack her. Mein verzweifelter Versuch, vegetarischen Sugo zu köcheln gelingt spärlich, aber für die Esser zufriedenstellend. Die Kinder werden laut und fast unerträglich lästig - weil es zu tröpfeln beginnt und sie Regenlieder schreien - draußen, mit Schirmen. Vorher versuchen sie mit Franky dem schwarzen Kater zu spielen; er zieht aber die feuchte Wiese vor und nimmt Reißaus. Hermann ist erstaunlich duldsam - reinste Selbstverleugnung. Um ca. 18:00 fährt Pat mit Mika zum Arzt, wegen "such strong spots at the back of her knee"; sehen aus wie Gelsentippeln oder ein Hitzeausschlag. Angeblich sind es Warzen.
Dinner um Sieben; Spaghetti mit Gemüsesugo, gedünstete Champignons oder Thunfisch, gemischter Salat, Brombeerkuchen, Melone. Es sieht so aus, als ob es schmeckte - mit nicht.
Pat hat sehr schöne CDs. Nach einigem Herumgehopse zu einer CD von Marikas Lehrer, bringt Pat sie zu Bett. Es wird still im Holley-Haus, - und gemütlich. Ich fühle mich jetzt recht wohl hier, aber bin doch recht froh, weiterzureisen - morgen.
Dienstag 8. August 2000
Nach dem Frühstück kommen wir planmäßig um 10:00 weg - von den Holleys, aber nicht von Colchester. Wir machen nämlich noch einen Stop um 2nd-hand bookshops zu suchen und natürlich wird man wieder fündig - um 21 £. Um 11:00 geht's dann aber endgültig weiter. Auf schmalen, mit hohen Hecken besäumten Straßen erreichen wir so gegen 12:30 Saffron Walden. Ohne Probleme finden wir nach der sehr guten tel. Beschreibung durch Peter den Popper Estate. Herzlicher Empfang. Die beiden haben sich fast überhaupt nicht verändert. Wir werden mit einem ersten Imbiss bewirtet, Tee, Weiß-wein, Porc-Pies, Oliven am Sitzplatz im Garten. Dann Lunch, kalte, gebratene Lammkottelets, Lauchgemüse, Bratkartoffel, Grünen Salat, dazu Rotwein. Danach Käse, Trauben, Biskuits, French Cake mit Schlagobers, Kaffee. Alles sehr, sehr gut.
Anschließend fahren wir mit unserem Auto in die Stadt - Tourist-Office um ein B&B für uns zu finden - sauteuer hier. Der Mann im Büro ist sehr zuvorkommend und freundlich. Schließlich, nach einigen Telefonaten, gelingt es, ein Zimmer zu buchen. Kurzer Gang durch die Stadt. Es ist gerade Markttag - scheußliche Fetzenstandln, wie bei uns. Im 2nd-hand booksop nur ein Buch gefunden - Alain Bombard, der mit dem Schlauchboot über den Atlantik fuhr. In dem Haus, in dem sich der Buchladen befindet, soll Oliver Cromwell während des Bürgerkriegs gewohnt haben. Winstanley (der der Straße den Namen gegeben hat, in der die Poppers wohnen) war einer seiner Offiziere.
Wir bringen Poppers nach Hause und fahren nach Ashdon in unser Quartier. "Cobblers" ist der Hausname; sehr schönes Zimmer mit großem Bad; alles sehr gepflegt; was immer man sich vorstellen kann, es ist vorhanden, Föhn, Nähzeug, Schlafrock ... Die Landlady ist auch recht nett. Es gibt zwei junge Schäferhunde, die sehr lebhaft, aber artig sind. Wir trinken Tee, packen aus, duschen, ziehen uns um und begeben uns wieder zu Poppers, zum Dinner.
Es gibt "Restln", vom Lamm, Kartoffelsalat mit Gemüsemayonnaise, gutes, seltsames Brot, Lachs, Paradeiser und Paprika und den Kuchenrest, diesmal mit Vanilleeis, guten Wein und als Aperitif guten Whiskey. Um 22:00 sind wir wieder "daheim" und gehen sofort zu Bett.
Mittwoch 9. August 2000
Frühstück um 08:30, Schinken und Ei, O-Saft frisch gepresst, Toast, Butterröllchen (H. steht auf die), Kaffee etwas wässrig. Dann machen wir uns auf nach Cambridge. Park & Ride am Stadtrand; wir nehmen den Bus. Gott sei Dank! Der Verkehr ist nämlich enorm. Der Bus bringt uns bis zur Fußgänger¬zone. Fast ums Eck, das erste Kolleg, Christ College, das wir uns gleich einmal anschauen. Sehr Mittelal-terlich anmutender Haupteingang; Innenhöfe, von denen die Stie-genhäuser zu den einzelnen Wohn- und Lehrzimmern führen. Der hintere Hof öffnet sich zu einem gepflegten Park; darin, versteckt hinter anderen Bäumen, mehrere gigantische Platanen.
Ich habe schon wieder Blasen, trotz Strümpfen, diesmal auf der klei-nen Zehe, wodurch das Herumgehen recht unangenehm wird.
Im Trinity College 1 £ Eintritt, vermutlich vor allem um den Kauf der Schilder zu finanzieren, auf denen steht, "Closed for Visitors"; im-merhin kann man in die Kirche, wo ich im Chorgestühl meine Blase verarzte, und in den beeindrucken¬den ersten der großen Innenhöfe mit Brunnen. Ein Arbeiter - ein Heiliger oder ein Stumpfsinniger - schneidet mit einem langen Zwicker die Kanten der Rasen¬flächen, sehr sorgfältig, sehr bedächtig; es sind etwa 15 cm auf einen Zwick, die Gesamtlänge der Kanten beträgt wahrscheinlich mehrere Kilome-ter.
Das King's College betrachten wir nur mehr von außen. Aber auch so ist es überwältigend mit den vielen Türmen und Dächern; vor dem Eingang Wächter mit Talaren in den Kollegfarben. Gegenüber eine "Fudge Kitchen".
Man wird eingeladen bei der Fudge-Produktion zuzuschauen und eine Kostprobe zu nehmen. In einem großen, blankpolierten Kupferkessel wird Caramelcreme gekocht, etwas überkühlt und dann auf einen großen Tisch mit Marmorplatte geschüttet. Mit dem Fudge Spade, einer Art Spachtel rührt und kratzt der Fudger das Gemisch immer wieder durch, bis es die richtige Konsistenz hat und soweit abgekühlt ist, dass es in der richtigen Dicke zu einer Platte von etwas zwei Zentimeter erstarrt, welche anschließend in Stücke geschnitten wird. Es riecht nach gerösteten Nüssen und gesponnenem Zucker.
Ich versuche eine Panorama-Aufnahme vom King's College. Hermann bekommt einen Ringe für den Umhängeriemen der Leica in einem Fotogeschäft. Sehr elegante Herrengarderoben sieht man in etlichen Geschäften und zahlreich die Krawatten und Ringe mit den Farben und Wappen der Kollegien. Buchgeschäfte meiden wir hier.
Fast aufdringlich, und damit unbritisch, sind die Studenten, die ei-nem eine Bootsfahrt am River Cam andrehen wollen. Wir sind schon müde und hungrig. Der "Eagle" sieht von außen und innen recht annehmbar aus, mit einem kleinen Gastgarten nach hinthinaus, wo wir uns niederlassen. Viel Betrieb, das Bier schmeckt wie immer, aber das Essen - das Essen ist grausam! Einzig der Salat erweist sich als genießbar. Mein Chilli con Carne und Hermanns Brathuhn kann man eigentlich nur noch kompostieren, wenn überhaupt. Das ganze kostete dann auch noch 10 £. In das Pub dürfen keine Kinder, wohl aber Gentlemen; so einer sitzt in der Nähe der Bar; wie aus einem Film, Tweed, rote Socken, Kolleg-Krawatte, etc.
Postkarten kaufen und dann zum Cam. Von einer der vielen Brücken beobachten wir, wie die Boote "gepuntet" (gestakt) werden. Die "pro-fessionellen" Punter können das hervorragend. Sie tragen überwie-gend beige Shorts, weiße Hemden, eventuell ein Gilet und einige einen Boater, einen flachen Strohhut mit dunklem Band. Die Passagiere sind, halb sitzen, halb liegen, seht bequem untergebracht. Der Punter steht auf einem kleinen, hinteren Deck und treibt das Boot von dort voran. Dabei erzählt er Historisches von den Kollegien, an denen man vorüber kommt. Wir lassen uns auf der Uferböschung nieder und sehen dem Treiben eine Zeit lang zu; dann machen wir uns auch auf zu so einer Tour. Hermann beschließt, selbst zu punten!
Ich mache ein paar zaghafte Einwände, gebe aber bald auf. Nachdem Hermann die kläglichen, wenn auch amüsanten Versuche der ande-ren Dilettanten beobachtet hat, hat ihn der Ehrgeiz gepackt. Ich fühle mich bei der ganzen Angelegenheit gar nicht "relaxed". Das Boot wackelt oft ganz fürchterlich, dann nämlich wenn H. seine Position verändert, und ich überlege ständig, wie ich es anstellen werden, mit meiner gewichtigen Tasche und der teueren Fotoausrüstung ans Ufer zu schwimmen; dass ich dabei die Schuhe verlieren werden, ist mir schon klar geworden. Die anderen Laien-Punter führen sich geradezu idiotisch auf; die Fahrtrichtung ist die einzige, in die ihre Boote nie schauen; fürchterlich wie die da so kreuz und quer daherdriften; dabei lachen sie noch wie blöd. Hermann macht das natürlich rund herum besser und anch dem wir die gesamte Strecke abgefahren haben landen wir ohne Zwischenfall und wohlbehalten wieder am Steg. Als ich - endlich wieder auf festem Boden - wieder in der Lage bin, etwas wahrzunehmen, sehe ich, das Hermann völlig durchnässt ist; und zwar bis auf die Unterhose; und zwar von dem etwa vier Me-ter langen Staken, der für jeden Schub ganz aus dem Wasser heraus und knapp neben dem Körper, möglichst senkrecht wieder hineinge-stoßen werden muss. Eine Blase am Daumen hat er sich auch geholt. Überhaupt wirkt er etwas erschöpft. Manche von den Puntern lachen schadenfroh, weil sie glauben er sei hinein gefallen. Einer meint, er hätte wohl einen etwas "dodgy stile", was soviel wie seltsam, unrund bedeutet. Blödmann! Er soll mich nur nicht ärgern, sonst liegt er schneller drinnen als er schauen kann!
Von der ganzen Cam-Fahrt haben wir beide, was die Sehenswürdig-keiten am Ufer anbelangt, so gut wie gar nichts mitbekommen - aber es war jedenfalls ein Erlebnis. Hermanns Erschöpfung und meine Aufregung flauen im Gras der Uferböschung ein wenig ab, während wir mit neuen Augen das Verkehrschaos am River Cam beobachten. Dann machen wir uns auf zur Busstation und um 17:00 sind wir rechtzeitig zum Tee wieder auf unserem Zimmer in Ashdon.
Um 19:00 sind wir bei Poppers. Ein junges Paar mit Baby Fiby ist gerade im Aufbruch. Sie bewirbt sich gerade um eine Nominierung für die Liberals und wird dafür von Peter Popper unterstützt. Wir trinken noch ein Glas zusammen, dann gehen sie.
Schönes Wetter draußen, daher essen wir im Garten. Eiaufstrich mit Gurkerl (Gherkins), Beinschinken und Spiralen mit Broccoli, Parme-san; schmeckt gut. Nachtisch Victoria's Cake und Marillenkuchen.
So um 9:00 Aufbruch Ashdon-wärts, stockdunkle Nacht und "Brigitte ist wieder auf Reisen". Gräßliches Knirschen von einem der Räder, vermutlich links hinten. Wir halten auf einem Parkplatz um nachzu-schauen - nichts; setze mich für eine Runde in den Kofferraum - natürlich kein Geräusch. Wir fahren weiter - es knirscht, als ob im nächsten Moment das Rad abfiele. In S. Walden alles zu, keine Tankstelle, unbeleuchtete Landstraße, eng, mit hohen grünen (jetzt schwarzen) Hecken bestanden, kein Platz zum Stehenbleiben. Schie-ben verkehrt in einen Feldweg, betasten nochmals die Karre; hinter mir ein Balken über den Weg, Schild "Beware of the bull", ich liebe das. Wir zittern, radknirschend weiter und erreichen zu beidiger Verwunderung und unendlicher Erleichterung "The Cobblers". Ein Käuzchen schreit, als wir aussteigen, auf der Stiege schon im Innern des Hauses eine riesige Spinne, mir reicht's. Ich lasse ein entspan-nendes Bad ein. Irgendwann wir dieser Tag ja wohl zu Ende gehen.
Donnerstag, 10. August 2000
Frühstück heute mit Porridge - ist einfach ein Haferkoch, schmeckt unerwartet gut; Eier und alles wie gehabt. Hermann demontiert das linke, hintere Rad; kann aber keinen Schaden feststellen. Die landlady empfiehlt uns einen pensionierten Mechaniker, drei Häuser weiter. Der nimmt das Radlager herunter, säubert die Bremsen, kann aber auch nichts finden. Hermann fährt eine Runde, das Geräusch ist natürlich weg. Der Mechaniker kriegt 10 £ Trinkgeld, verlangt hat er nichts ("Take it for British hospitality").
Das soll heute eine Art Ruhetag werden. Wir hängen ein wenig gemütlich im Zimmer rum. Als hier sauber gemacht wird, weichen wir in den Frühstücksraum aus. Als dann die Wirtin mehr oder weniger verlangt, wir sollen mit ihr das Haus verlassen, weil angeblich wegen der Versicherung keine Gäste alleine im Haus bleiben dürften und sie eben einkaufen gehen müsse, da ist unsere Geduld doch ein wenig strapaziert.
Wir fahren nach S. Walden. Im White Horse genehmigen wir uns ein Pub-Menü, Schweinsbraten, Bratkartoffel, Yorshire Pudding (eine Art Blätterteigpastete ohne Inhalt), Erbsen, Karotten, Bier für 8,70 £ - recht gut.
Wir besichtigen die Kirche, wieder mit Lesecke und Gehschule. An einem Antiquitätengeschäft kann ich einfach nicht vorbeigehen. Sagenhafte Möbelmassen aller Stilrichtungen, Krimskrams und Ge-schirr. Es wird eine versilberte Teekanne um 5,50 £ und eine Glas-schüssel mit Metallrund um 7,50 £ vom Laden gegenüber. Dann noch schnelle Zigaretten geholt ... und weiter nach Audley End, einem Herrensitz wie aus dem Bilderbuch. Schöner kann man sich das nicht vorstellen. Nicht unbedingt was das Gebäude anlangt, aber die Gesamtanlage, vor allem der Park ist einfach umwerfend. Riesige Rasenflächen, uralte Bäume mit weitausladenden Kronen, sandsteinfarben gekieste Wege, ein Teich, ein Flüsschen, Brücken, ein Teehaus, ein Wasserfall, ein Pavillion, eine kleine "Gloriette" auf einem Hügel vis a vis, prächtige Blumenrabatten. Wir gehen in den "Küchengarten", ein mindestens Fußballgroßes Geviert, von einer Ziegelmauer eingezäunt, in dem Blumen, Gemüse und Obst gezogen oder vorgezogen wurden. In der Mitte eine Reihe Glashäuser - der Weingarten; mächtige, uralte Weinstöcke wurzeln vor dem Glashaus; die Reben werden hereingezogen und bilden eine Laube; hier wurde Trauben durch Abschirmen so gezogen, dass fast das ganze Jahr frische Trauben geerntet werden konnten.
Es sind viele Besucher auf dem Gelände, die Autos parken auf einer großen Wiese. Viele Besucher verbringen einen großen Teil des Tages hier, mit Herumwandern, Besichtigen, Picknicken. In das Schloß gehen wir anstandshalber nicht, da wir uns den Entritt von 6,50 £ gespart haben - nicht absichtlich, wir sind nur um den Park herumgewandert und durch den Ausgang hereingekommen. Sehr roman-tisch auch die hochgebogene "weak bridge", die das Flüsschen über-spannt, das den Schloßteich speist. Am Heimweg noch Einkauf für einen Abendimbiss, inkl. Tee- und Kaffeebeuteln, Malzessig, Bier, Pfefferminzsauce. Wir essen im Garten "and then to bed ...".
Freitag 11. August 2000
Nach dem Frühstück begleichen wir bei Mrs. Slater die Rechnung, 116 £ und verlassen "The Cobblers" planmäßig um 8:30. Von Ashdon geht erst zuerst zu Poppers, wo wir das Gepäck deponieren und uns gleich anschließend auf den Weg zur Bahnstation Audley End machen, um den Zug nach London zu nehmen. Ab 9:30 verbilligter Tarif, trotzdem noch stolze 26 £ für uns beide, London retour mit Tageskarten auf den öffentlichen. Parkplatzgebühr ab 9:45 reduziert von 3,60 auf 1 £. Um 9:53 sitzen wir also im Zug und sind eine Stunde später in Liverpool Station. Wir nehmen die Busse 9 und 11 zur Kensington Road, vorbei am Royal Court, National Gallery, St. Paul's, Trafalgar Square, Hyde Park etc. Wir sitzen oben in den Dop-peldeckerbussen und können so gut (aber nicht bequem da eng und rumpelig) das rege Treiben auf Londons Straßen beobachten. Von der Station Kensington gehen wir die Exhibition Road zum Victoria & Albert Museum (V&A, "VeeAnA"), rein zufällig kommen wir an der Ö. Botschaft vorbei. Eintritt ins Museum 5 £; wir bekommen einen Plan, für den man einen Plan bräuchte, aber schließlich fragen wir genau die richtige Person, die uns nach dem Printroom mitnimmt. Am Eingang wacht ein elegant gekleideter, finster dreinschauender Schwarzer; wir tragen uns in ein Buch ein. Die Tante dort erklärt uns das Register. Wir suchen die H. P. Emerson Einträge raus, tragen sie in ein Formular ein und geben dieses ab. In kurzer Zeit werden aus den Katakomben des Museums die gewünschten Objekte geholt. Die Schachteln mit den Bildern Emersons werden uns an den Platz gebracht. Wir bekommen noch eine Einführung, wie sie anzufassen sind und wie nicht.
Andächtig nimmt H. ein Bild nach dem anderen heraus und betrachtet es. Will man es aufstellen, gibt es dafür ein eigenes Gestell - es geht darum, es nicht länger als nötig in der Hand zu halten. Die erste Box wird gebracht, die nächste und so fort bis wir etwa 25 Bilder gesehen haben. Alle stammen aus East Anglia und den Norfolk Broads, wo wir ja erst hinfahren. Der Umschlag von "Idylls of the Norfolk Broads" und das dazugehörige Frontispice sind in einer Kunststoffhülle zu bewundern.
Vis a vis von uns an den Tischen ein Herr, der Zeichnungen anschaut, zwei ältere Damen, die in alten Folianten (aufgestützt auf Schamgummikeile) blättern; eine von Ihnen macht Fotos. - Wir verlassen den Raum; eben sind noch weitere Besucher gekommen und jetzt stellt der Wächter ein Geschlossen-Schild vor die Tür. Dass man uU. gar keinen Zutritt bekommen könnte, das haben wir nicht gewusst - also wieder einmal Glück gehabt.
Es ist schon halb Zwei und wir sind hungrig. In der Nähe finden wir ein stark frequentiertes Pub. Im Eingang wird der Besucher darauf hingewiesen "Keine schmutzigen Schuhe oder Kleidung...". Wir kontrollieren uns Äußeres und ergattern gerade noch einen kleinen runden Tisch am Fenster in einer Ecke. H. holt Bier und bestellt zwei große Sandwiches, aus einem Lautsprecher ertönt "Let it be...", alles sehr atmosphärisch und zufriedenstellend. Wir genießen unser Lunch und beobachten die Leute auf der Straße.
Wir fahren mit den Buslinien C1 und 211 zur und über die West-minster Brücke. Das Parlament sieht wirklich sehr beeindruckend aus von hier. Wie wir die Brücke überqueren ist es gerade 15:00 und Big Ben lässt sein Geläut erschallen. - Hier herrscht ein unbe-schreibliches Gedränge, Menschen aller Nationalitäten und Hautfar-ben drängen sich auf der Brücke. Ein Riesen moderner Konstruktion erhebt sich einige hundert Meter weiter Flußabwärts, am Fluss herrscht reger Schiffsverkehr. Wir spazieren die linke Uferpromenade hinab zur nächsten Brücke (Waterloo Bridge) und verlassen dort das Themseufer. Geldabheben am Bankomat einer Barkley's Bank und mit den schon bekannten Bussen zurück zur Liverpool Station. Wir müssen nicht warten bis unser Zug zurück nach Audley End abführt, 16:00. Um 17:00 sind wir wieder zurück und ich muss sofort auf's Klo; schon seit dem Geldabheben drängte es mich, aber es war nie Zeit.
Poppers erwarten uns schon. Getränke und Käseckrackers auf der kühlen Gartenterasse sind ein Labsal nach diesem heißen Tag in der Großstadt.
Nach dem Abendessen - Brathendel (mit Zwiebel und Zitronen ge-füllt), Kürbisgemüse, Reis und Salatherzen, Käse, Marillenkuchen, Waldbeerenjelly mit Schlagobers -, und noch nettem Geplauder gehen wir ins Bett. Wir haben gar nichts ausgepackt für eine Nacht und auch Myrtle gebeten, gar nicht das Bett zu überziehen oder das 2. aufzustellen. Beide sind doch schon über 75 und nicht ganz gesund; wir wollen sie nicht belasten. Schon genug, dass wir so ausgezeichnet bekocht werden.
In dem recht kleinen Zimmer ist es sehr warm und es kühlt auch - trotz des offenen Fensters - über Nacht nicht ab. Wir schlafen also nicht sehr gut und ich erwache mit Kopfschmerzen.
Samstag, 12. August 2000
Nach dem Frühstück um 9:45 mit Juice, Schinken, Croissants und Kaffee räumt Hermann das Gepäck ins Auto während Myrtle eine rasche Bleistiftskizze von mir anfertigt. Sie zeichnet und malt zum Vergnügen und besitzt einige Bücher über Aquarellmalerei, die H. interessant findet. - Um halb Elf herzlicher Abschied von Poppers und wir fahren jetzt endlich in unser eigentliches Zielgebiet - die Norfolk Broads. Es ist wieder sehr heiß geworden ? und sehr viel Verkehr; manchmal sogar kurze Staus bei Newmarket und Thetford (A11). Wir umfahren Norwich und kommen um 13:30 in Wroxham/Hoveton an. Irrsinniger Betrieb hier ?! Autos, Menschen, Boote. Ich glaube Hermann ist nicht sehr angetan, er schaut aber (noch) nicht grantig drein. In der Touristeninformation kann man uns eine Adresse etwas außerhalb in Coltishall geben, und ein Verzeichnis von Quartiermöglichkeiten. Wir haben erst einmal Hunger. Am Flussufer im Gastgarten des ... Hotels lunchen wir Roastbeef- und Thunfischsandwiches (warm, s. gut £ 11) und Bier. Wir blättern im Verzeichnis und finden auch einige Adressen, die uns zusagen würden. Nach Rückfragen durch das T.O. stellt sich allerdings heraus, dass alles besetzt ist. Die Toursitenlady meint, dass auch das Zimmer von vorhin jetzt schon vergeben sein könnte - nach das fehlt uns jetzt noch! Wir machen uns also auf den Weg nach Coltishall und biegen am Endes Ortes, wie beschrieben bei einem B&B Schild scharf links ein. Gefunden, denken wir ?. Wir läu-ten an, keiner da ?. Das Gebäude liegt direkt an den Schienen einer Schmalspurbahn (Bure Valley Railway, Norfolk's longest narrow gauge heritage railway, Aylesham to Wroxham); dürfte einmal ein Bahnhof gewesen sein. Unsere Zuversicht auf baldiges Ausruhen in einem gemütlichen Zimmer sinkt. Wir drehen im Hof um und biegen wieder auf die Straße hinaus. Da sehen wir einen Pfeil nach rechts in eine Seitenstraße. Es ist die (gesuchte) Westbourne Road und Nummer 14 "Terra Nova Lodge" ist genau das Haus, das wir eigentlich finden wollten ?. Ein älterer Mann öffnet. Er sagt, man habe uns erwartet, aber jetzt sei das Zimmer schon weitergegeben ?. So ein Mist! Warum mussten wir auch zuerst essen und herumtrödeln, um etwas passenderes dann doch nicht zu finden? Doch Moment, seine Frau, korpulent in Shorts, erscheint. Sie kann uns doch unterbringen ?. Aber erst ab morgen im Doppelzimmer, wenn wir für eine Nacht das Zweibettzimmer nehmen wollten. Wir wollen! Die Besichtigung der Zimmer ist angesichts der aussichtslosen Situation (Hochsaison, Wochenende, Ferienzentrum) nur noch Formsache - zumindestens für eine Nacht.
Beide Zimmer sind sehr schön. Im Garten werden wir vom Landlord mit Kaffee versorgt, während seine Frau das Zimmer für uns richtet. Es ist groß und schön hell, mit einer Glastür in eine Art Innenhof (ein von drei Seiten umschlossener Teil des Gartens; ein kleiner Vorraum führt zu WC und Duschbad; - alles bestens nur eben leider kein Doppelbett. Wir schauen nochmals ins andere, kleinere und düsterere und überlegen ernsthaft, nicht mehr zu übersiedeln. Die Betten in unserem Zimmer haben Rollen, wir schieben sie zusammen. Jetzt ist es fast perfekt - wir bleiben.
Duschen, auspacken, häuslich einrichten; reichlich Platz für all unseren Kram. Wir fahren nochmals weg, um einen Imbiss, Kuchen und Getränke, zu besorgen. Am Rückweg halten wir an einer Biegung des River Bure und gehen ein Stück des Ufers entlang. Da sind unzählige Hauboote am Ufer festgemacht. Die Leute nehmen gerade das Abendessen ein oder hocken nur so herum - sieht recht beschaulich aus. Am anderen Ufer eine "Constable" -Landschaft, weidende Kühe, Büsche und Bäume in malerischen Gruppen in der anbrechenden Abenddämmerung - sehr romantisch. Weniger romantisch, wenn man - wie wir beobachten können - mit einem Hausboot einen Parkplatz sucht. Da geht es uns eben gut.
Um halb Sieben sind wir wieder zurück. Es ist schon etwas knapp mit Unterwäsche (nach zehn Tagen), daher wird gewaschen. Im Garten kann man die Wäsche aufhängen; Mrs. Ross gibt mir Kluppen. Essen, lesen, schreiben. Hier ist es von allen bisherigen Quartieren am gemütlichsten. Ein wunderbar klarer Sternenhimmel - wäre zu sehen, keine Lichter herum, wenn der Mond nicht wäre.
Sonntag, 13. August 2000
Gut geschlafen trotz der zwei Betten. Um halb Neun gibt es in der Veranda (Conservatory) das Frühstück. H. versucht zu Hause anzurufen, aber Maria ist sicher im Garten. Wir studieren die Karte und auch unsere Gastgeber versorgen uns mit Tips, was hier in der Gegend an Sehenswertem vorhanden ist.
Wir fahren zunächst nach Belaugh. Eine immer enger werdende Straße führt zum Staith. Eine kleine Wiese mit befestigter Uferkante, an der Boote anlegen könne, zwei Bänke, der Blick auf den Fluss, der hier eine Kurve macht. Es gibt auch eine Kirche, St. Peter, aus dem 14. Jahrhundert, mit Friedhof. Das sieht man hier fast überall.
Dann geht es weiter nach Horning; auch ein sehr belebter Ort. Hier steht die Imitation eines Raddampfers als Ausflugsboot. Könnte inte-ressant sein, auf dem oberen Deck zu sitzen, weil man da vermutlich eine gute Aussicht hat. H. ist erwartungsgemäß weniger enthusias-miert. Von den Booten aller Art hier, ist er aber sehr angetan. Wir gehen eine ziemlich weite Strecke den Fluss abwärts. Dabei entde-cken wir ein Teehaus mit Krimskramsladen. Die weiblichen Ange-stellten tragen weiße Spitzenhäubchen und passende Schürzen, "Staith'n'Willow Tea Rooms & Garden". Die einer der Inhaberinnen plaudert nett mit mir - sie war schon in Kitz, Salzburg und Wien - very nice. Eine Kundin fragt sie, "Have you got back your baby?" Als ich verständnislos dreinschaue, erklärt sie, man habe eine ihrer vik-torianischen Porzellanpuppen gestohlen. Rezeptbüchlein um 1 £ und Karten um 40 P gekauft. Es ist heiß geworden, aber wir gehen noch weiter, weil wir hoffen, zu einer "Foot Ferry" zu kommen. Angeschrie-ben ist das überall, aber von einer Fähre nichts zu sehen. Eigentlich wollen wir ohnehin nicht auf die Insel übersetzten. Wir kehren zurück zum Swann Inn und nehmen im Garten am Ufer unser Lunch, Hole in the Toad (Teigflade mit 3 Würstchen, Erbsen, karotten, Erd-äpfelpürree, Saft) und Chicken Tikka Marsala, Bier, 12 £. Ein sehr schönes Holzruderboot zieht vorbei und natürlich Hausboote ohne Ende und ab und zu eine schöne hölzerne Broads-Yacht. Es wird ziemlich voll hier, viele Boote legen an, es ist Mittag und die Gäste hungrig.
Wir begeben uns wieder zum Auto und folgen der Landstraße, überqueren Ludhams bridge und kommen zur St. Benedict's Abbey, - eine sehr malerische Kirche. Es muss eine Hochzeit stattgefunden haben, alles noch mit weißen Blumen geschmückt. Die Gräber im Kirchhof sind gepflegter als bisher gesehen - nur Grabsteine, keine Einfassungen wie bei uns. Wir folgen dem Public Footpath und ge-langen zu einem Staith. Große Entenschar auf einer kleinen Halbin-sel. auch hier liegt ein Hausboot. Etwas oberhalb - Ant Mouth, der Ant mündet hier in den Bure.
Wir kommen nach Ludham und kurz darauf befinden wir uns bei der Brücke - der neuen, die alte sehen wir nicht - von Potter Heigham. Hier kommen die Weiden erstmals ganz nahe an den Fluss, sodass man sich leicht ein Emerson Bild vorstellen kann, - wenn man die Leute und die Boote wegdenkt. H. macht ein paar Fotos. ich versuche die weidenden Kühe mit "Drei Segelbooten in den Feldern" zu knipsen. Von der Hitze sind wir jetzt schon ziemlich geschlaucht, sodass wir uns unverzüglich auf den Heimweg machen. Keine Stops mehr geplant.
Bei Bastwick überqueren wir den Thurne und folgen der B1152 nach Acle, wobei wir bei der Brücke über den Bure doch noch Halt machen. H. sieht ein Schiff, das wie eine Golden Hind ausschaut. Jetzt aber wirklich heim. Wir folgen sehr schmalen Straßen über South Walsham und Ranworth. Hier gibt's ein Fest! Stop! ein Wohltätig-keitsfest am Staith; Damensteelband im Schneewitchen-Kostüm, kuriose Spiele, Tandlermarkt. Selbstgezogene Pflanzen stehen zum Verkauf, Schnittblumen aus den eigenen Gärten, hausgemachte Ku-chen (mit Bewertung); ich kaufe vier Bücher, Brit. Badeorte, Schott. Küche, zwei Dick Francis.
Weiter nach Woodbastwick und Horning. Diese Seite des Flusses lassen wir für heute aus. Wroxham, Coltishall. Verschwitzt und mü-de, sind wir froh, dass wir so ein komfortables Zimmer haben. Mir tut es, da wir uns jetzt schon etwas erholt haben, leid, dass H. nicht das abgeerntete Getreidefeld mit den riesigen Strohrollen fotografiert hat, - wäre vermutlich ein interessantes Bild geworden.
Viertel Neun, Anruf daheim, alles in Ordnung, Gregor aus F zurück, Helfried vor einer Woche gekommen und heute wieder abgereist. Und jetzt ist hungern angesagt, ¼ Weckerl für 2.
Montag, 14. August 2000
Wirklich gut geruht. Heute sind die Frühstückseier genau um das zu weich, was sie gestern zu hart waren. Dafür gibt es zusätzlich Schokocroissants, die wir aber für den nachmittag aufheben. Langes Geplauder mit den Rosses. Sie sind Engländer aus Liverpool, er Lehrer in Ruhestand. Sie waren 20 Jahre in Neufundland ("njuffenländ", komische Aussprache, wissen zuerst gar nicht, was sie meinen).
Um Zehn brechen wir auf nach Aylsham, wo heute ein Markttag mit Versteigerung von Pflanzen, Tieren, Möbeln und allem möglichen Graffl stattfindet. Ein Militärflugplatz liegt ganz in der Nähe; ständig donnern Jagdflugzeuge ganz niedrig über die enorm großen Felder (Kartoffel bis an den Horizont). Fotostop bei Burgh next Aylsham. Dann parken wir am Minibahn Parkplatz und schließen uns den zum Markt pilgernden Leuten an. Eier und Blumen werden hin und her getragen; keine Hektik, nur eifriges Getriebe. Im Rathaus sind die professionellen Aussteller zu Gange. Dort findet man auch sehr schöne Sachen. ZB. zwei zusammengehörende, aber nicht gleiche Vasen von irgendeiner berühmten Manufaktur (40£) und eine kleine Wedgewood Platte (9£) gefallen mir sehr gut - aber unsere Schränke sind ohnehin schon voll. Beeindruckend auch die Menge an An-sichtskarten, die hier angeboten werden; wer kauft so etwas? Am Platz vor der Kirche Standln, Kartons, und ausgelegte Waren, weniger professionell; ein Krimi von Martha Grimes für 50p erstanden. In der halle für die Möbelversteigerung sind die meisten Leute versammelt. Den Auktionator versteht man überhaupt nicht. Es gibt auch lebende Waren. Die Hühner sind schon alle weg, nur etliche Hasen haben keinen Käufer gefunden. Kaufen noch Zigaretten und ein Tagebuch, danach begeben wir uns wieder zum Auto. Es ist heiß und die Sonne sticht. Auf unbezeichneten, engen Nebenstraßen sind wir gekommen, auf noch schmaleren fahren wir weiter; Tutting..., Skeyton, Swanton Abbey, Tunstead nach Neatishead. Hier bleiben wir bei einem enorm großen Erbsenfeld stehen, - Foto. Die Erbsen schmecken hervorragend. Der Bauer kommt in einem zerlemperten PKW, Strohhalme im Haar. Wir plaudern nett. Seine Anbaufläche ist unge-heuer (wir kommen auf 90 ha) und er sein keiner der größten. Er findet das Englisch von H. umwerfend. Wer nicht?
Wir wenden uns jetzt nach Irstead, wo wir an einen kleinen, ganz abgelegenen Staith kommen. Ein Segelboot legt gerade an um zu lunchen. Eine quakende Sorte Tier (??) hat sich um die zwei Bänke am Ufer versammelt. Wir besichtigen die St. Michael's Church aus dem 14. Jhdt., die ein strohgedecktes Dach hat. Die Sparren und das rechteckige Muster der untersten Strohlage (die zu diesem Zweck so gelegt worden sein muss) ist von innen zu sehen. Eine ziemlich aben-teuerlich aussehende Leite führt auf den Turm. Es riecht modrig und nach Stall (das Stroh?).
Wir sind hungrig geworden. Lunch im White Horse Inn in Neatishead. Schönes altes Pub, an den Wänden besonders gute, alte Fotos und einen Kamin für richtiges Holz (nicht Gas nicht Elektro). Baguettes mit Würsten und Schinken, Bier, 10£. eigener Raum für Familien mit Kindern. Gesättigt und zufrieden machen wir uns auf den Weg weiter nach Barton Turf. Hier kann man relativ lang am Wasser entlang gehen. Wir besichtigen das Gelände einer kleinen Werft und schauen uns die unzähligen Boote an, einige schöne aus Holz dabei. Dann durch dichtes Unterholz, über einen Brettersteg, der mit Ma-schendraht belegt ist, "Damit man nicht ausrutscht, wenn der Steg überflutet ist" (!!!) Hier kann man den Flussverlauf und die Einmün-dung eines Seitenarms gut einsehen. Wieder zurück. Hier ist eine Art Mini-Venedig entstanden. In einem Wasserarm nächst des Parkplat-zes eine schöne weiße Holzsegelyacht. H. glaubt eines der Boote aus dem Maurice Griffith Buch zu erkennen. Der Eigner nennt aber einen anderen Konstrukteur. Der Mann ist etwas ende 60. Er macht das Schiff gerade klar zum herausholen. Er erzählt er müsse es ver-kaufen, aus gesundheitlichen Gründen, wegen seiner Schulter, kön-nen er nicht mehr segeln. Uns tut der Mann leid.
Wir sind bald wieder unterwegs, - nach Sutton, wo wir, da wir schon einmal da sind, die Sutton Windmill aufsuchen. Sie ist noch intakt, ohne Bespannung aber mit drei großen Flügeln, und kann besichtigt werden, was wir aber nicht tun. Hier befindet sich auch ein Broads Museum. Wir fahren jetzt ohne weiter Umwege nach Hickling Green am Hickling Broad. Von dort noch einen ziemlich lange schäbige Straße zu einem National Trust Naturreservat. Hier gibt es Möglich-keiten Vögel zu beobachten und geführte Touren mitzumachen. Das ist uns für heute aber zuviel. Wir kehren an den Staith zurück. Von hier sieht man das erste mal vom Ufer hinaus in den Broad - eigent-lich dem Neusiedler See sehr ähnlich. Es weht ein recht scharfer Wind, sieht nach Regen aus. Zwei Männer und eine Frau, alle in Schwimmwesten, legen gerade mit einem Holzsegelboot ab, - orange-rotes Lateinersegel. Wir gehen um den Mooringkanal herum und ganz vor zum Wasser. H. fotografiert, ich pflücke ein paar Brombeeren.
So jetzt haben wir wirklich genug für heute. Wir fahren geradewegs zurück nach Wroxham, wo wir bei Roy's noch für's Abendessen ein-kaufen, und weiter nach Coltishall. Um Sechs Teatime um halb Acht Dinner am Bett, lesen im Garten, Geplauder mit Rosses, ".. and then to bed".
Dienstag 15. August 2000
Heute wieder eine Art Ruhetag angesagt. Wir fahren nach Horning, wo wir vergeblich versuchen noch einen Platz auf dem Shuffleboat zu bekommen. Hermann ist empört. Also beschließen wir eine Tag am Nordseestrand bei Horsey zu verbringen. Ludham, Potter Heigham, Bastwick (Reihen von Windgeneratoren auf den Kämmen der Hügel am Meer), Martham und dann zur Windpumpe von Horsey Staith. Das Fluss und Kanalgebiet der Broads kommt hier bis auf zwei km an den Meeresstrand heran. Wir steigen an der Mühle kürz aus, beschließen dann aber zuerst zum Meer zu fahren und eventuell am Rückweg hier zu stoppen. Von der Straße abbiegend folgen wir einem sehr ausgefahrenen, holprigen Schotterweg bis zu den Dünen, wo wir das Auto abstellen. Mühsam stapfen wir durch den Sand. Vor uns liegt ein fast menschenleerer Strand und dahinter die Nordsee.
Wir nehmen unseren großen Schirm, das Doppelleintuch, das Picknick, Fotoapparat, Fernglas, etc. und plazieren uns so gemütlich es in dem kühlen Wind eben geht. Weit draußen am Meere ziehen Frachter vorbei, etwas näher ziehen zwei Segler die Küste entlang nach Norden. Sie werden von den Wellen ganz ordentlich durchgerüttelt. Bin froh nicht an Bord zu sein! Die Sonne ist heiß, der Wind kalt - einmal im Bikini dann, wenn eine Wolke über uns zieht, im Pullover. Wir essen unsere Sandwiches (kalter Schweinsbraten ..). Wir gehen ein Stück am Wasser entlang, am Strand finden wir ganz interessante Steine - Entenstein, Erdäpfelstein, etc.
Am Rückweg bleiben wir bei der Mühle, Parkplatz 65p, und machen einen ausgedehnten Spaziergang ans Horsey Mere, entlang der Mohringe, durchs Schilf, zuerst auf der einen Seite des Kanals zur Mühle, - dort kommen wir an einen schönen Blick über die offene Wasserfläche des Meeres -, dann auf der anderen Seite; der Weg ist hier stark überwuchert, aber wir kommen über eine riesige Wiese - nur Büsche und Bäume am Rand, die Wiese und über uns der Himmel.
Eine Kuhherde ist inzwischen ganz nahe zur Mühle gekommen; ich versuche, ein Foto zu machen.
In Potter Heigham tanken wir, Kaffee gibt's zu Hause. Um Sieben fahren wir zum Dinner in "The Goat". Ein schönes Restaurant im Landhausstil. Weiß gespritzte Felder zwischen den offenen Dachsparren machen das Innere geräumig und freundlich. Für das Essen wurden zweifellos gute Materialien verwendet - English Casserol, Porc-Cider and Applepudding - es ist völlig geschmacklos, die Teller angehäuft mit wässrigem Gemüse und Gravy (Sooß), das Fleisch wäre nicht schlecht, wenn es wenigsten ein bißchen gewürzt wäre; der Weißwein und der Whiskey sind gut; das ganze ziemlich teuer (27£). - Eine Familie mit zwei Kindern kommt. Das Mädchen, neun Jahre, frisst raschelnd aus einem Packerl Chips, dann eine volle Portion irgendeines geschmacklosen Zeugs, dann ein Dessert! So sehen viele Kinder hier auch aus. - Heim und ins Bett.
Mittwoch, 16. August 2000
Langes Getratsche mit den Rosses nach dem Frühstück. Die Engländer haben offenkundig genau die selben Ansichten zur Ausländerproblematik wie die Österreicher.
Um Zehn beeilen wir uns nach Horning, wo wir diesmal Glück haben und noch einen Platz auf der "Southern Comfort" bekommen (9,60£). Am oberen Deck sind noch zwei Sitze frei, sodass wir einen guten Ausblick auf Häuser und Landschaft haben. Wir fahren den River Bure, durch einen "Dyke" nach rechts zum Ranworth Broad, wo das Schiff wendet und uns nach anderthalb Stunden Fahrt wieder beim Swan Inn in Horning an Land setzt. Anfangs weht ein scharfer, küh-ler Wind, später knallt wieder die Sonne herunter. Der Kapitän er-klärt in sehr schönem, gut verständlichen Englisch Wissenswertes über die Gegend und gibt nützliche Ausflugtips. Die Broads sind durch Entwässerung der Marschen entstanden, - und durch den Torfstich; Torf war das Heizmaterial hier, bevor Kohle erhältlich wurde. Die "Dykes", Kanäle, wurden von Lastbooten benutzt. Der Bure fließt 25 Meilen, bevor er mit Jare und Waveney vereinigt bei Great Yarmouth ins Meer mündet. Nebenflüsse des Bure sind der Ant und der Thurne. Beide haben wir auf unseren Ausflügen schon überquert. Zischen Bure und Ranworth Broad liegt das Bure Marshes Nature Reserve, ein Eldorado für Wasservögelbeobachter. Das Schilf der Uferzonen wird auch heute noch zum Decken der Häuser verwendet; zehn Tage Erntearbeit für ein Haus! Der Käptn benennt die vielen Vögel, die völlig unbeeindruckt von dem enormen Schiffsverkehr auf dem Wasser herumpaddeln - ich merke mir leider die Namen nicht. Viele Leute auf ihren Hausbooten winken uns. "Give them a Queen's wave".
Nach der Bootsfahrt kaufen wir in Hoveton endlich eine Detailkarte der Gegend (2,50£ und Stickers um 1,20). Lunch zwischen Horning und Upper Street, Fisch & Chips, Roastbeef, Gemüse, Salat. Dann machen wir uns über Wroxham, Salhouse und Panxworth auf, um der Kirche von Ranworth einen Besuch abzustatten. Laut Kapitän ist der Kirchturm zu besteigen, wenn er beflaggt ist oder die Windfahne sich dreht. Andere sind auch auf die Idee gekommen, sodass einige Leute darauf warten, die besonders enge und steile Wendeltreppe hinaufzusteigen. H. macht es, ich ziehe ein stilles Gebet vor. Nach der Wendeltreppe geht es auf einer Eisenleiter weiter und dann noch auf einer schmalen Holztreppe bis ganz hinauf. "Mit der Fototaschen durchzukommen war schon kaum möglich", meint H. Im wesentlichen schaut die St. Helen's Church genau so aus wie die zahlreichen anderen Kirchen. Die mittelalterliche Chorschranke soll allerdings einmalig in ihrer Art sein.
Nun machen wir noch einen Abstecher bei Woodbastwick und fahren mitten durch den Schilfgürtel bis zur Anlegestelle der Foot-Ferry vis a vis vom Ferry Inn, wo wir montags vergeblich das Fährboot gesucht haben. Spaziergang über Holzstege am Bure entlang und durch's Schilf zu einer Vogelbeobachtungshütte (mit Sichtklappen) am Cockshot Broad. Seerosen, Tümpel, Schilf, Weiden. Etliche Schwimmvögel (Blesshühner, Haubentaucher, Enten) sind zu sehen, doch ohne Fernglas sind Details in Zeichnung und Färbung nicht zu erkennen und damit auch nicht den sehr gut gezeichneten und be-schrieben Bildtafeln zuzuordnen. Am Rückweg überfliegt uns eine Schar Kanadagänse und landet mitten im verkehrsreichen Fluss.
Bei Roy's in Hoveton kaufen wir Schinken und Kuchen (4,75£) für's Abendessen. Zuerst aber Tee und lesen. Wir haben auch einen Was-serkocher und ein Tischset erstanden (10 und 7£). Um Acht noch-mals sehr flotter Aufbruch nach Little Hautebois, gleich um's Eck sozusagen, um noch das richtige Sonnelich für ein Foto mit Kühen, Bäumen und Kirchturm zu bekommen (S/W 4x5"). Auch an dieser Straße ein riesiges Feld mit Schweinekoben (wie schon am Weg nach Wroxham), halbrunde Miniwellblechgaragen; hunderte Tiere, rennen, stehen, liegen herum. Als wir anhalten kommen einige neugierig zum Zaun. Sie sind gar nicht fett, stinken aber erbärmlich. Wieder a la Casa sitzen wir noch im Innenhof; mit Mrs. Ross plaudern wir über Kochen.
Donnerstag, 17. August 2000
Jetzt hat unsere 3. Urlaubswoche also schon angefangen. Es gäbe allein hier in dieser Gegend noch so viel zusehen und zu erleben, aber wir müssen uns jetzt auf das Wesentliche konzentrieren und nicht wie bisher mehr oder minder planlos durch die Gegen bummeln.
Heute fahren wir nach Great Yarmouth. Aufbruch um halb Zehn, Ludham, Potter Heigham, die 1662 ist für uns schon sowas wie ein ausgetretener Pfad. Auf dem Weg nach Horning machen wir halt um doch noch ein Feld mit den riesigen Strohrollen im Morgenlicht auf-zunehmen.
Vor Ormesby führt die Straße zwischen Ormesby Broad und Rollesby Broad hindurch. Natürlich bleiben wir kurz stehen. Noch sind fast keine Leute unterwegs. Auf dem kleinen Parkplatz steht nur ein Camper und weiter vorne ein Fahrzeug mit zwei Leuten der Broad-Naturwacht. Zwei Fotos. Als wir zum Auto zurückgehen, kommt ge-rade eine Familie mit zwei Kindern an. Sofort machen sich die vielen Enten und Gänse auf und watscheln ihnen entgegen. Die Schwäne lassen sich aus der Hand füttern. Der kleine Bub, ca. zwei Jahre, bekommt Angst, die Tiere sind größer als er.
Auf diesem Parkplatz steht ein Schild "sinking mud" mit dem Symbol einer im Moor versinkenden Figur. Nette Gegend!
Der A149 weiter folgend gelange wir schließlich nach Great Yarmouth. Wir sind aber nicht an der Stadt interessiert, sonder wollen eine Stück des Weavers Way von Breydon Water aus gehen. Wir überqueren also den River Bure, der hier in den Yare mündet, und fahren dann über die Breydon Bridge erst nach Süden und dann nach Westen, nach Burgh Castel. Laut karte ist das die Stelle, an der man am weitesten zum Wasser zufahren kann. Wir parken bei einem Bauernhof mit Gaststätte - gleich neben dem "Roman Fort", von dem wir nichts sehen. Zweieinhalb Stunden wandern wir dann am rech-ten Ufer entlang. Zuerst ist es der River Waveney, dann mündet die-ser in den Yare, der von Norwich her kommt. Beide zusammen bilden das Breydon Water. Wir befinden uns auf dem Weavers Way, der bei Lowestoft beginnt. Er trifft hier auf den Angles Way, der von Kettishall bei Diss von Südwesten her nach Great Yarmouth führt, dem Tal des Waveney folgend. Der Weavers Way setzt bei Lowestoft den Angles Way fort, folgt dem Waveney River bis Yarmoth, führt ums Breydon Water herum und wendet sich dann nach Norden, wo er bei Accle auf den River Bure trifft. Später verläuft er am linken Thurne Ufer, durchquert das Gebiet der Hickling Broad und führt über S...ham bis North Walsham und weiter nach Cromer. Auf unserem Abschnitt befinden sich die Burgh Castle Marshes.
Noch ein gutes Stück vor Great Yarmouth kehren wir um. Nicht nur wir. Alle Hausboote, die den Yare herunterkommen, werden von einem kleinen Boot ebenfalls zur Umkehr gebracht. An der Münden des Waveney in den Yare sehen wir sie dann an den Mohringen liegen. Eine dunkelgraue Wolke hält geradewegs auf uns zu und entlädt über uns ihre regennasse Last. Der vom Wind dahergepeitschte Regenguss dauert zwar nur ein paar Minuten, wir werden aber trotzdem ganz schön nass. Fünfzehn Minuten später haben wir unser Auto erreicht und ziehen die nassen Leiberln aus.
Auf der A143 überqueren wir bei St. Olaves den New Cut und kommen nach Haddiscoe, wo uns eine interessante Kirche auf einem Hügel rechts der Straße zum Halt auffordert. Es ist die erste, die wir sehen, mit einem runden Turm, - St. Mary's Church. Es ist eine der ganz wenigen erhalten Kirchen aus der sächsischen Zeit und der runde Turm ist typisch dafür. Die Sachsen bauten in erster Linie mit Holz. Das Arbeiten mit Stein mussten sie erst von Baumeistern vom Kontinent erlernen. Auch scheint ihre Bauweise von den Römern beeinflusst worden zu sein. Im Kirchhof hat ein Plain Air Maler gerade seine Arbeit beendet und packt sein Zeug zusammen. H. macht Fotos. Ich knipse einen Ausschnitt der Flintstone Fassade. Unsere Sachen haben wir derweil auf den offenen Autotüren aufgehängt; sie sind jetzt wieder halbwegs trocken und wir fahren weiter nach Beccles. Das ist eine sehr belebte kleine Stadt mit vielen Geschäften und einem besonders ansprechenden Pub/Restaurant/Hotel, King's Arms. Hier sind gottseidank auch einmal junge, fröhliche Leute anzutreffen. Vor dem Eingang eine Band - zwei Gitarren und eine Fiedel - spielen nette Musik. Wir finden einen gemütlichen Ecktisch, trinken Bier und genießen die Atmosphäre. Das Essen, das dann kommt, ist in jeder Hinsicht bemerkenswert; alles schmeckt wirklich gut (nicht so fades, lappiges Zeug) und die Portionen sind eigentlich unbewältigbar. Aber angesichts des ausgezeichneten Geschmackes, schaffen wir's gerade noch - stöhnend. Hermann Putencurry mit Reis, ich ein Gammon Steak (das ist eine Art Surbraten) mit Ananas, Pommes Frites, Zwiebelringen und frischem Salat. Völlig erschöpft machen wir eine verlängerte Pause bei einem zweiten Bier, bevor wir uns zu einem Rundgang aufraffen. Die Kirche hier hat einen separat stehenden Turm. Um zum Wasser zu kommen, müssen wir doch wieder ein Stück fahren - bis zum Parkplatz an der Brücke über den Waveney. Dort hat gerade irgendein Megapicknick oder etwas ähnliches stattgefunden. Ein ganzer Bus mit Ausrüstungsgegenständen (Grill, Keyboard, Notenständer, Sessel, Geschirr, Kinderspielzeug) steht noch auf der Wiese.
Wir gehen am Ufer entlang und scheuen wieder einmal Boote an. Etliche hier sind ziemlich zerleppert, manche am Verrotten und eines ist schon abgesoffen. Beim Zurückgehen beobachten wir ein sehr großes, schönes Hausboot beim Anlegen, Zwei Leinen am Heck, vorne wird ein Gewicht senkrecht ins Wasser geworfen, fertig. Hermann zieht es angesichts diese "Ankermanövers" fast die Schuhe aus.
Über Grillingham auf der A146 bis Hales, dann rechts ab nach Thur-lton und auf der B1140 nach Norden. Plötzlich ein Schild, "Redham Chain Ferry" über den River Yare. Ich glaub ich seh schlecht. Schön langsam habe ich von all dem Wasser und den unübersichtlichen, heckenbesäumten Straßen genug. H. zerkugelt sich. Na, wenn wir schon da sind! Und drüben geht die Straße schließlich weiter. Drei £ kostet die Angelegenheit und ich kann auch schon wieder über meine Aufregung lachen. Accle, South Walsham, Ransworth, Salhouse, Wroxham und um Sechs sind wir in Coltishall. Duschen, Kaffee und später noch ein Restlimbiss mit frischen "Knots" aus Beccles.
Freitag, 18. August 2000
Bin grantig, weil wir heute das schöne helle Zimmer verlassen und in das kleinere Nebenan übersiedeln müssen - und das nur für eine Nacht. Ursprünglich wäre es ja ohnehin für uns bestimmt gewesen, weil es ein Doppelbett hat, aber jetzt habe ich mich an "unser" Zimmer schon gewöhnt. - Also umräumen, Frühstücken und ein bisserl Tratschen. Ich frage Mr. Ross, wo die schönen Toast-Ständer her seien. "You like them?" - "Yes!" - "You shall have them."
(???) Ja natürlich aber nur, wenn wir dafür zahlen. Nein, es solle ein Souvenir sein. Mrs. Ross erzählt dann die dazugehörige Story. An einer Versteigerung von Hotelinventar hat ihr Mann für Eierbecher und Toastständer mitgeboten und den Zuschlag erhalten. Es war aber eine ganze Schachtel mit dreißig Stück. Seither bekommen alle Freunde und Verwandte (und jetzt wir, obwohl wir keins von beiden sind) welche als Geschenk.
Wir haben uns entschlossen, heute nochmals nach Great Yarmouth zu fahren. Hermann möchte nach Booten ausschauen. Wir verzichten auf die malerischen Nebenstraßen und nehmen die kürzeste Route. Von Accle an führt die Straße durch endlos scheinendes Weideland - Kühe, Pferde und Schafe in großen Herden. Überall sieht man mehr oder weniger gut erhaltenen "Windmühlen"; sie waren ja nie wirklich Mühlen sondern Pumpen zur Entwässerung des Marschlandes. Holländische Fachleute für Landgewinnung haben seinerzeit den Engländern gezeigt, wie's gemacht wird.
In Yarmouth parken wir in einen eher schäbigen Wohnviertel außer-halb des Zentrums, doch recht nahe am South Port. Einige große Schiffe (Kabelleger, zwei Marineboote) liegen da u d zwei Segelyachten. Hermann ist etwas enttäuscht. Dafür finden wir das "Elisabethan House", ein kleines Museum (5£).
Im Speisezimmer ist ein Tisch gedeckt, Hornbecher, holzbrettartige Teller, etc. und eine ausgestopfte Ratte um die Atmosphäre stimmig zu machen. In der Küche (nicht mehr elisabethanisch sondern vikto-rianisch) finde wir eine schier unüberschaubare Menge an "moderns-ten" Küchengeräten (einschließlich eines handbetriebenen Staub-saugers - sozusagen eine verkehrte Pumpe). Daneben liegt eine Waschküche mit handbetriebener Waschmaschine und Wringe und der Ausgang in den Küchengarten. Im ersten Stock liegt ein Zimmer, in dem der Sage nach Cromwell mit dem Herrn des Hauses und an-deren den Aufstand und die Hinrichtung Karls I plante - der "Conspi-racy Room". Er beeindruckt durch die dunkle Holzvertäfelung und den schwarzen Kamin aus weißem Marmor(!). Ein älterer Herr (Mitarbeiter des National Trust?) ist ganz versessen darauf uns alles zu zeigen und zu erklären; da ist ein Gewehr und hohe Schaftstiefel, Stulpenhandschuhe, Federhüte und Wämser wie aus den Drei Mus-ketieren. Am selben Stock findet sich noch ein Spielzimmer mit zahl-reichem alten Spielzeug und ein viktorianisches Damenzimmer mit Kleidern, Toilettartikeln und einer elektrischen Maschine zur Ner-venberuhigung. Im Schlafzimmer aus der Tudorzeit (Ende 16. Jhd.) steht ein Kastenbett und es sind Kleidungsstücke und Gesichtsmas-ken ausgestellt.
Als wir wieder am Kai stehen, fängt es zu regnen an. Also zurück zum Auto, Jacken und Schirme holen. Dann Fussmarsch ins Zentrum. Wir kommen durch eine Straße mit vielen geschlossenen und heruntergekommen Geschäften und viele der Leute sehen auch nicht besser beieinand aus. In einem Second Hand Buchladen erstehe ich drei Dickens (5£) und eine Jerome K. Jerome Erstausgabe (15£), - sehr schwer zu kriegen, sogar hier in England.
Heute ist Markttag, eine unübersehbare Menge von Standeln drängt sich auf einem sehr großen Platz zusammen. - Wir gehen in ein Ge-schäft mit Haushaltsartikel, sehr elegant, sehr schönes Geschirr im Souterrain, sehr reiche Auswahl, weil wir eine Butterröllchenzange suchen; haben sie aber nicht - sonst aber wirklich alles, in jeder er-denklichen Größe, Farbe und Ausführung.
Ein Uhr - Lunchtime! Wir wagen uns in die Market Tavern, die von außen und innen nicht sehr vertrauenerweckend aussieht. Echt "Ti-af"! Leute der verschiedensten Lagen und Horizonte essen hier und trinken Bier. Wir nehmen "Farmers Plough" (oder heißt es "Ploug-hman's"?) mit Schinken und die obligatorischen Half Pints und noch einen Whiskey - unser zweiter erst im Land des Whiskeys. Mittler-weile hat es zu regnen aufgehört und zu schütten begonnen. Jetzt können wir nicht raus - noch ein Bier; insgesamt zahlen wir 14£ und 4£ für die Zigaretten (das ist doppelt soviel wie bei uns).
Es hat zu regnen aufgehört und wir gehen durch die Stadt zum Strand - Britannia Kai - umwerfend! Links von uns zieht sich zwi-schen Stadt und Meer ein naturbelassener Strand mit Dünen und Grasbüschel nach Norden, vor uns ein schrilles Megavergnügungs-zentrum, ein Lunapark auf Stelzen, der sich weit ins Meer hinaus schiebt, rechts britische Seebadatmosphäre mit Strandhüttchen und Buden. Auf dem Rückweg kommen wir durch eine Art Fussgänger-zone; sehr lebhaft hier, sehr viele Leute, zu beiden Seiten reiht sich ein Ramschladen an den anderen, dazwischen ein helles, buntes Candy-Shop, ein Paradies für Kinder, Zuckerln in allen Pastellfarben, glitzernd und glänzend auf Regalen, in Vitrinen, in Säckchen, Gläsern und Schachteln, Zuckerstangen, Schokoschirme, Gummibären; es duftet nach Karamel und Lakritze. Great Yarmouth gefällt mir!
Unser Auto ist auch noch vorhanden. Also steht unserer Heimfahrt nichts mehr im Wege. Einen Hafen mit interessanten Booten finden wir nicht, weil's hier keinen gibt; auch nicht beim Golfplatz dort wo die Hubschrauber landen.
Wir haben nun hier in Ostengland schon viel gesehen und erlebt und einen Einblick in die englische Lebensweise bekommen. Aber eins fehlt noch, und das finden wir in Horning im Teehaus: Cream Tea!
Tee mit Milch, dazu Toast mit (gesalzener) Butter, ein Stück Victoria's Cake (Früchtebrot), Scones mit Schlagobers und Marmelade, - aus-ge-zeichnet! Das wird von den schon erwähnten Damen in Spit-zenhäubchen und Schürze in einer Art lebensgroßer Puppenstube serviert, alles in blauweiß mit Spitzendeckerl und Nippes.
Es gießt wieder als wir zum Auto gehen. Bei Roy's kaufen wir noch eine Kaffee-maschine (eine belgische; unter dem Namen Bodrum waren sie auch bei uns zu haben; ein Glaszylinder mit Siebstempel; man gibt Kaffe hinein, gießt heißes Wasser darüber und drückt nach einiger Zeit den Siebstempel hinunter, der das Kaffepulver nach un-ten drückt und den flüssigen Kaffe durch das Sieb nach oben strö-men lässt). H. geht Geld abheben - es sind nur 200£ möglich. Mist, da müssen wir morgen nochmals abheben um das Quartier zu bezahlen.
Mrs. Ross hat unsere Wäsche abgenommen, das ist angenehm. Im Nachbarzimmer ist unsere Nachfolgerin mit Tochter eingezogen. Sie ist Lehrer in einer Secondary School südöstlich von London. Wir pa-cken unsere Sachen zusammen. Aus der Dunkelheit ist eine Kröte aufgetaucht und krabbelt an der Schwelle zum Conservatory herum, - will sie zum Frühstück?
Samstag, 19. August 2001
Auto vollstopfen, dann Frühstück. H. fährt noch nach Wroxham auf die Bank, um die fehlenden £ abzuheben. Inzwischen schreibe ich noch schnell ein Scones-Rezept von Mrs. Ross' Kochbuch ab (Delia Smith) - noch ganz beeindruckt vom gestrigen Cream-Tea Ereignis in Horning. Ich erfahre auch noch vom Mr. Ross, wo sich der sagenhafte Ort befindet, der fast ausschließlich aus Zweithand-Buchläden besteht, - nämlich an der Grenze zwischen England und Wales, und wo einmal im Jahr ein gigantischer Bücherflohmarkt stattfindet, zu dem Bücherliebhaber in Scharen aus ganz GB und dem Kontinent anreisen. Das ist Hay on Wye, westlich von Herford an der A438.
Hermann kommt zurück; wir begleichen die Rechnung, 280 £ für sieben Nächte mit Frühstück. Sehr herzliche Verabschiedung (Mr. Ross küsst mich). Um 9:00 brit. Zeit reisen wir aus Coltishall ab. Gut versorgt übrigens, mit homöopathischen Tabletten gegen Seekrankheit aus Mrs. Ross' Hausapotheke. Der km-Stand ist 110.309 bei 300 Tages-km. Auf der B1150 geht es geradewegs nach Norwich. Wir verpassen die große Stadtumfahren - Gott sei Dank, wie sich gleich rausstellt - und geraten in den Ort. An einem Kreisverkehr fällt uns ein Bild-, Rahmen-, Repro-Geschäft auf, The Art House. In der Aus-lage prangen großformatige Reproduktionen von Ansel Adams, - also ein Muss-Halt. Wir verbringe eine Stunde in dem Laden. Es sind Drucke, Posters oder Reproduktionen aller namhaften und vieler nicht so namhafter Maler vorhanden (Impressionisten, Moderne, Kandinsky, Klimt, Leonardo, usw. usf), dazu Rahmen, Passepartouts und Spiegel - alles beste Qualität und sehr schön. Nach langem Schauen, Kramen und Gustieren ersteht Hermann eine A. A. Repro mit Prägestempel eines amer. Museums (28£) und ich einen "van Gogh" zum Einrollen für den Adams, 5£.
Erstes Mal tanken in der Gegend von Cambridge, 35 l für 28£ (= 0,819£ pro Liter, das sind über 16 S).
Nach den heftigen Regenfällen letzte Nacht ist es erst noch etwas feucht und bedeckt, aber nach Thetford und New Market lichtet sich die Trüblichkeit und auf der ganzen Weiterfahrt bietet der Himmel phantastische Wolkenformationen. Wir folgen erst der M11, dann der M25 (das ist die Ring-Road um London). Die Themse wird diesmal ÜBER-quert, über die beeindruckende Dartforth-Brücke (und nicht durch den Tunnel wie letztes Mal); weiter über die A2 nach Rochester, M2 Canterbury und wieder A2 bis Dover - 13:55
Diesmal sind die White Cliffs of Dover wirklich weiß, sonnenbeschie-nen, die Möwen kreischen, der Verkehr wuselt durcheinander, Leute kommen und gehen oder warten auf ihre Fähre. Wir haben wiederum Glück, bekommen sofort einen Fährplatz - "boarding" bis spätestens 14:30.
Wiederum alles bestens organisiert; die Bordkarte vermerkt die War-tekolonne (diesmal ist es die Nummer 92), über Schilder und Pfeile wird man dorthin gewiesen. Es bleibt gerade noch Zeit die letzen Pfunde in Wurstbrote, Getränke, Kekse und Zeitschriften umzusetzen (auch für ein paar Mitbringsel in Form von Biskuits und Marmeladen ist noch genug da) und pünktlich beginnt das an Bord Gehen.
Es ist einfach unvorstellbar, welche Ladekapazität so ein Fährschiff hat - nachdem die LKW-Züge verschwunden sind, denkt man bereits, es müsse aus allen Nähten platzen. Dann kommen die Busse, - es schwimmt immer noch, - und dann kommen wir, die PKWs. Und dabei ist im Inneren noch genug Platz um bequem aussteigen zu können und um die PKWs herum zu den Treppen zu gelangen.
Ich habe die Tabletten von Mrs. Ross vorschriftsgemäß genommen, zwei Stunden, eine Stunde vorher und jetzt noch eine. Sie scheinen tatsächlich zu helfen. An Deck ist es kühl und windig. Wir suchen uns wie bei der Herfahrt einen Platz im sogenannten Panorama Sa-lon, mit Blick nach vorne und Bar im Hintergrund. Heute ist es ziem-lich voll. Mit Bier und Whiskey und weiteren Sandwiches sind wir gut für alles gerüstet was da kommen mag. Ein paar letzte Photos zurück zu den Kalkklippen; nach einer Viertelstunde kann man schön die französische Küste erahnen. Absurd, dass das beruhigend wirkt - auf mich tut es das jedenfalls. Natürlich habe ich wieder die Schwimmwesten griffbereit neben uns stehen. Es herrscht sehr schönen Wetter, trotzdem wackelt es mehr als bei der Herfahrt. Pünktlich sind wir am Ziel (16:15 WESZ ist 15:15 MESZ) und machen uns ohne Aufenthalt auf den Weg nach Reims (A26, 103 FF Maut). Das Wetter ist schlechter geworden, Regenwolken hängen in der Fer-ne über den Hügeln.
Um 19:30 beschließen wir, in Reims zu übernachten. Nach einem vergeblichen Versuch bekommen wir in einer schmale Seitengasse ein schönes Zimmer im dritten Stock, Hotel Azur (260 FF). Wir gehen nochmals aus; in einer sehr belebten Fussgängerzone gibt es ein Lokal neben dem anderen. Drinnen und draußen die Leute beim Dinnieren. Wir wollen aber kein volles franz. Abendmahl, sondern einen Imbiss und landen - in einem irischen Pub (der franz. Version eines irischen Pubs). Ein Croque Monsieur, vier Bier, Zigis, 127FF. Viele junge, einige ältere, alle fröhlich und gelassen. Ein dicker, jun-ger Neger plaudert mit dem Kellner, verschwindet und taucht als Kellner hinter der Theke wieder auf. Um halb Elf haben wir unser Hotel endlich wiedergefunden und fallen satt und gesäubert in die Federn. Es ist heiß und schwül, aber wir schlafen trotzdem gut.
Sonntag, 20. August 2000
Werden um halb Acht wach. Um Acht verlassen wir das Hotel mit Rucksack und Phototasche (das übrige Gepäck haben wir erst gar nicht aus dem Auto genommen). In einer Brasserie nehmen wir Kaffee und Croissants um 39 FF und sind damit auch unser französisches Geld los. Um dreiviertel Neun sind wir endgültig auf der Autobahn und auf dem Weg nach Hause.
Es muss in der Nacht teilweise stark geregnet haben; Straße nass, Felder teilweise unter Wasser. , streckenweise nebelig. Bei Verdun liegt an einer schattigen Böschung Schnee (oder die Reste eines star-ken Hagelschauers). Ein Pferdetransporter wird von zwei Polizisten auf Motorrädern eskortiert, die uns vorbeiwinken; später sehen wir sie wieder; es sind dann schon drei Transporter; müssen ganz schön besondere Pferterln sein. Metz, tanken bei 542 km (309 für 40l), 69 FF Maut und 22 in Saarbrücke. Gegen Mittag sind wir in Deutschland. Bei Sinsheim vor Heilbronn tanken wir wieder; kaufen Bier, Pimscakes, Kitkat (12,50 DM). Suchen uns einen schattigen Park-platz, es ist inzwischen sehr heiß geworden, - Magenauffüllung. Hier ist es schmutzig, wir bleiben nicht lange, nach einer halben Stunde weiter.
Bei zunehmender Hitze und starkem Verkehr erreichen wir gegen Vier eine Tankstelle vor Regensburg - Eis, Sandos, Kekse, etc.
Unser nächster Stop ist vor Passau auf einem Rastplatz an der schon mehrfach überquerten Donau. Die Temperatur im Auto ist kaum mehr auszuhalten, aber auch am Fluss ist es kaum kühler. Am Ufer liegt verlassen ein Bündel Kleider; kein Mensch zu sehen. Nach eini-ger Zeit tauchen zwei Männer auf, die anscheinend die Donau durchschwommen haben. Ein großer Frachter fährt kaum drei Meter am Ufer vorbei.
Wir machen uns wieder auf den Weg und sind nun bald in Ö. Um halb Sieben passieren wir die Dauerbaustelle bei Linz. Unsere Vorräte verzehren wir während der Fahrt. Der Fahrtwind verschafft einem wenigstens eine geringe Kühlung. Auf der A1 wird der Verkehr wieder dichter, obwohl heute Sonntag keine LKWs fahren. Die letzten km übernehme ich die Zuckelei. Hermann hat schon einen tauben Gasfuss. Immerhin ist er in den letzten zwei Tagen 22 Stunden ge-fahren. Die Fahrt durch's Helenental, dunkel, die Lichter der entge-genkommenden Autos, schlaucht mich ziemlich. Wir sind beide froh, als wir um halb Neun in der Mozartstraße sind.
***
Rosses haben von Delia Smith geschwärmt; sie würde die gute (englische?) Küche vermitteln: Delia Smith 'Complete Illustrated Cookery Course', BBC Books, ISBN 0-563-21454-6
Four Nut Chocolate Brownies
50g Bitterschokolade, 110 g Butter, 225 g Kristallzucker, 50 g Mehl, 1 TL Backpulver, ¼ TL Salz, je 25 g Macadamia, Brazi, Pecan und Haselnüsse. - Nüsse hacken, im vorgeh. Rohr 8 min rösten. Schoko und Butter über Wasser-DAMPF schmelzen, dann andere Zutaten dazurühren. Auf Backpapierformblech streichen, am mittleren Rost 30 min backen, bis sie in der Mitte leicht elastisch (federnd) sind. In Quadrate schneiden.
Pesto
50 g frische Basilikumblätter, 1 Knoblauchzehe zerdrückt, 1 EL Pini-enkerne, 6 EL Olivenöl, 25 g Parmesan, Salz. - Zu einem Püree ver-mahlen, dann Parmesan dazu geben.
Grilled Autumn Fruits with Sabayonne Cider
2 Äpfel, 2 Birnen, 10 Zwetschken, Saft 1 Zitrone, 1 gr. Orange, 50 g Zucker. - Sauce: 3 Eidotter, 50 g Staubzucker, 150 ml Cider plus restlichen Saft der gegrillten Früchte. - Äpfel 1/8, Birnen ¼, Pflaumen ½ mit Schale in Schüssel mit Zitronensaft, Orange filletieren. Grill vorheizen, 20 min, höchste Stufe. Früchte in Bratblech, mit 50 g Zucker bestreuen, 10 cm vom Grill, 15 - 20 min, bis karamelisierte, braune Ränder entstehen, umdrehen, bestreuen, Saft abgießen, Pflaumen u.U. zuerst rausnehmen. Sauce: Eidotter und Zucker ver-rühren (dick!). über Dunst(!) Cider und Saft dazu (zuerst wenig, bis fluffy consistency), keine Flüssigkeit mehr unterhalb. In Krug füllen und zu den Früchten servieren
Blinis with smoked salmon, creme fraiche und Dill
50 g Buchweizenmehl oder Vollkornmehl, 175 g weißes Mehl, 6 g Trockenhefe, 200 ml Creme Fraiche, 225 ml Vollmilch, 2, Eier, Salz, 40 g Butter, 450 g geräucherter Lachs, 300 ml Creme Fraiche, Dille. - Salz, Mehl, Germ durchmischen, 200 ml Creme Fraich mit Milch auf 450 ml auffüllen (anwärmen), Eidotter dazumixen, dann zum Mehl gießen, zudecken, eine Stunde rasten. - Eiweiß schlagen, vorsichtig unterziehen, wieder rasten lassen. - Pfanne mit erhitzter Butter ausschmieren, 1 ½ EL Teig, ca. 10 cm Durchmesser, 24 Stück. Warmhalten, 2 (oder mit?) Blinis, Lachs sehr kalter Cr. Fr., Dille
[H - Spinat in Blätterteigförmchen - meine Idee]
Mayonnaise
kann man mit 2 EL kochendem Wasser verdünnen (1 TL Essig, Knoblauch?)
Poached Eggs:
Simmering water, 1 min kochen, weg, Deckel drauf 10 min
Sauce Hollandaise:
2 Eidotter, 1 TL Weißweinessig, 1 TL Zitronensaft, 110 g ges. Butter, Salz, Pfeffer. - Eier, Salz gut verrühren, Essig und Saft zum Sieden bringen, heiße Flüssigkeit in Eier einrühren. Butter schmelzen (nicht braun werden lassen), wenn schäumt, zum anderen dazurühren bis fest. Eiklar schlagen, dazugeben, würzen, über Wasserdampf warm halten.
Scones
225g Mehl (selfraising), 40 g (caster-?) sugar, Salz, 78 g Butter Raumtemperatur, (50 g kandierte Früchte), 1 ganzes Ei, 3 - 4 EL Buttermilch, etwas Mehl zum Bestäuben. - Mehl, Salz, Zucker durchmischen, Butter hineinreiben bis die Mischung bröckelig ist. Früchte, das geschlagenen Ei und Buttermilch dazugeben. Mit einem Messer untermischen und kneten. Die Masse soll weich aber nicht klebrig sein. Einen Knödel formen und auf 2,5 cm ausrollen; Scheiben schneiden, auf befettetes Blech legen und bestauben. In der oberen Hälfte des Backrohres 10 bis 12 min goldbraun backen, bis sie auf-gegangen sind.
[ENDE Brigittes Reirsetagebuch]
Reisenotizen H. 8/2000 - England
(Mi.2.8.00)
0630 Start km 107'719
1330 Tanken 47l nach 638 km DM 97 mit Karte; 35 DM für Kaffee & Imbiss
1345
weiter
1515 Saarbrücken
1545 FF 22 für Autobahn
1800 FF 69 bei Reims
1820 Tanken 34l nach 457 km FF 288 zusammen 1140 km
2000 Maut Arras FF 62,
Hotel Belle Etoile FF 602 (Card)
(Do 3.8.00)
0800 Calais Sealink Fähre
FF 1210,. (Card)
0845 Abfahrt, Getänke Schiff FF 30 für Whyskey & Beer
1100 Canterbury, Parkgebühr, Telefon, Lunch, Maut Datforth-Tunnel GBP 12,-
1500 Ankunft Colchester bei Pat & Familie, Tee, eine Runde spazieren, Abendessen
- Quiche, gekochte Kartoffel, Karotten.
(Fr.4.8.00)
Books GBP 3,-
Lunch GBP 28,-
(Mi.2.8.0)
Haben geplant ca um
0700 abzufahren. Ich bin schon um 5 auf. Einen Teil des Gepäcks habe wir schon
gestern ins Auto gepackt (- wobei ich beim Anblick der Menge einen leichtem
Grant-Anfall bekam). Frühstück, verabschieden uns hastig von Mutter (ich bin
seit Tagen grantig und abweisend . Es ist Zeit für Urlaub von Baden - mir geht
Mutter, Baden, Österreich weidlich auf die Nerven ) und fahren los. - Getankt
haben wir auch schon - so gut vorbereitet sind wir noch nie losgefahren. Nur bin
ich mit etwas Kreuzweh aufgewacht, schlecht gelegen, unsere Matratzen sind
vielleicht doch zu weich - Brigitte hat auch begonne Kreuzweh vom Bett zu
bekommen - das ist jedenfalls nicht so günstig für eine lange Autofahrt.
Die Strecke ist Linz -Passau - Regensburg - Nürnberg - Heilbronn - Ludwigshafen
- Saarbrücken - Metz - Reims - Arras - Lille - Calais - Dover - Colchester.
... wobei wir heute bis Arras kommen; das sind 1200 km und das ist sehr gut.
In deutschland regnet es und vor Heilbronn gibt es eine halbe Stunde Stau,
auch später manchmal dichter Verkehr. Bis wir in Arras angkommen sind wir
verschwitzt, klebrig und wirklich müde. Wir nehmen ein Etappen Hotel in einem
Industrie Zentrum an der Einfahrt zu Arras - ein bisschen barbiepuppenhaft, aber
wir haben es ohne lange Sucherei gefunden, man kannn im dem Haus essen und es
ist nicht zu teuer. - Wir duschen, ziehen uns um und gehen in den
Speisesaalen. Das billigste Menu ist FF 72. Das sind ATS 150 und das ist sehr
günstig. Brigitte ist mit Steak grillé eher konservativ, ich mit Tripes a la
Caen (Kutteln) etwas zu mutig. Wir trinken noch einen Halben Roten und sind dann
mehr als reif für 's Bett.
(Do.3.8.2000)
Frühstück und um ca. 0800
weiter. Noch 100 km nach Calais. Man folgt den Schildern "Car Ferry" und landet
richtig im Hafen. Es ist kein Problem einen Platz zu kriegen. FF 1210 bei
Sealink, das ist der französische Betreiber. Abfahrt 0945. - Das Wetter
bewölkt und regnerisch und sehr windig. Wir gehen die Decks ab, machen ein paar
Fotos und setzen uns dann vor die Panoramafenster (die nach vorn schauen) in
eine der großen Bars. Bier und Whiskey sind sehr gut und billig. Die schwarzen
Wolken reichen runter bis zum Meer, es schaut wirklich grauslich aus. Brigitte
nimmt das erstaunlich gelassen hin. - In England regnet es. Links fahren
geht problemlos. Wir halten uns nach Canterbury und der M2 und nicht nach
Folkestone und der M20.
Zwischenstopp in CANTERBURY. Das ist ein kleiner Vor-Höhepunkt. Canterbury ist sehr hübsch und pittoresk; wir finde ein Pub mit gutem Bier und Essen. Der Regen löst sich in (vorübergehendem) Sonnenschein auf. Das Wetter ist überwiegend bewölkt und regnerisch, aber nicht kalt. Von Canterbury rufen wir Biggi an und avisieren uns für 15 - 16 Uhr. Die Weiterfahrt ist dann ein bissche ein Antiklimax - es herrscht ein geradzu fürchterlicher Verkehr - alle, und besonders die Lastwagenfahrer rasen wie die Wildschweine. Die Fahrt über M2, M25 und A12 ist alles andere as lustig.
Colchester - Begrüßund - Biggi - Kinder - alles nett, trotzdem setzen hier erste Akklimatisierungs-Schwierigkeiten ein. Ich kann Mountbatten Drive nicht finden und fahre einige Zeit - immer zorniger werdend - planlos in der Gegend herum. Schließlich muß ich nach der Richtung nach Colchester Zentrum fragen - ich habe mich wirklich total verfranzt. Beim 2. Anlauf klappt es dann. Dann gehen wir eine Runde "um den Block". Beim nach Hause kommen blase ich Brigitte an, weil sie meint, sie wolle hier "nicht einmal begraben sein". Unser Zimmer ist sehr angerammelt, dass wir nicht viel Platz für unser Zeugs haben; das geht mir auch auf die Nerven. Um 10 bin ich dann restlos KO und geh ins Bett.
(Fr.04.08.2000)
Frühstück mit Kaffee und frisch
aufgebackenen Muffins (eine Art Semmel, nicht so wie die süßen Muffins) -
allerdings gibt es nur eine gesalzene Nicht-Butter; B. leider Migräne. -
Vormittags nach Colchester. Gehen ein bischen rum, schauen in ein Book-Store
(nice SF). Im Tourist-Info, eine seht engagierte Lady, die für mich rausfindet,
wie man H.P.Emersons Photos besichtigen kann - nämlich im Viktoria & Albert
Museum, wo man sie für sich ausfassen lassen muss. Lunch in einem Pub - ein
etwas seltsames Pub - das Essen akzeptabel, aber nicht so gut wie gestern. - Brigitte hat in unserem Zimmer unsere Sache auf geheimnisvolle Weise
verschwinden lassen, so dass wir mehr Platz haben - alles in allem geht es schon
etwas besser. Übrigens, Biggi hat eine beachtliche Sammlung an SF Anthologien. Pat's just came homenfrom work (in Stratford on Avon, which is near
Birmingham).
(Sa.5.8.200)
Biggi ist zeitig am Morgen abgefahren - zu
einem Sommerkurs ihrer "Open University". Wir machen einen Ausflug nach
Wivenhoe. Es ist alles dort ein bisschen öd und dreckig aber es gefällt uns
doch. Ich bin wohl eher bereit die Dinge so hinzunehmen wie sie sind. Eigenartig
- ich empfinde beim Gedanken an die Bretagne ebenso wie an die weite Landschaft
Nord-Frankreichs eher ein Gefühl von Eingesperrtsein als hier. - Am Rückweg
Einkauf bei Tescoes - spätes Lunch (1500) und dadurch auch spätes Abendessen.
Brigitte macht Erbsensuppe, gebackene Champignons, Sauce Tartare und gemischten
Salat, danach Mousse aux Chocolate. - Abends ein wenig Sterne schauen.
Schwan, Leier, Hercules im Zenit. Die Sternbilder wirken enger zusammengerückt.
M13 läßt sich gut finde, nachdem ich den Herkules erkannt habe.
Biggis SF-Anthologien stammen aus einer Playboy / Moewig Serie. Alle diese "Klassiker" haben in den 20er, 30er Jahren begonnen zu veröffentlichen. - Edmont Hamilton, "The Monster God of Mamurth", 1926. - Philip K. Dick, die erste Story in der Sammlung, "Beyond Lies The Wub" ist pfiffiger und weniger grauslich, als das was ich von ihm kenne. Im Vorwort wird ein anderer Klassiker erwähnt, von dem ich noch nie etwas gehört habe, Henry KUTTNER. - Stanley G. WEINBAUM hat nur wenig veröffentlicht, da früh gestorben. - Gutes Vorwort von Asimov; nach ihm sind die ersten drei "Novae" der SF E.E.Smith, Heinlein und Weinbaum. - Die erste Geschichte der Sammlung ist "A Martian Odyssee" mit einem Straußen ähnlichem Marsianer namens TWEEL. - Fritz Leiber wird im Vorwort von Poul Anderson als beeindruckender, geheimnisvoller Gentleman beschrieben; seine Schwerter-Serie mit dem Grauen Mausling und Fafrhd hat mir nicht gefallen. - Cordwainer Smith ist der mit "Mother Hittons Little Kittens", die mir als grausam und sinnlos vorgekommen ist. Aber die erste Geschichte in diesem Band "Scanner live in vain" ist sehr stark. - Lester Del Rey, John W.Campell, Jack Williamson, der mit Legion of Space und John Ulnar auf Barnards Pfeilstern. - Murray Leinster, ich hab was von ihm, aber ich weiss nicht was. - Eric Frank Russel, "Mana" ("Intelligence") der letzte Mensch der Erde arbeitet so lange bis er Intelligenz an Ameisen weitergegeben hat.
(So.6.8.00)
Aufstehen, Frühstück und
Vorbereitungen ziehen sich so lange hin, dass wir vor dem Lunch gar nicht
wegkommen. Ausflug nach MERSEA; zuerst an den Strand, dann nach West-Mersea. Die
Gegend gefällt Brigitte sehr gut. Abends holen wir eine Portion Indisch und
Brigitte macht wundervolle Palatschinken (die Pat mit Salat befüllt).
(Mo.7.8.00)
Stehen heute früher auf. Morgenspaziergang auf der Shooting-Range
(Militärgebiet), dann Frühstück (ohne Pat und Familie, aber Andreas "erfreut"
uns mit seinem Fernsehen). Andreas ist dz. überhaupt eine hinterhältige kleine
Kröte - er macht irgendwelche kleinen Bemerkungen und schein unserer Anwesenheit
gar nicht auszuhalten. - Fahren (nur wir, B. und ich) um ca. 0800 los, und
zwar nach ALBESFORD. Das ist der nächste Ort nach Wivenhoe flussabwärts. Bei
einer Sandgrube gelange wir an den Fluss. Wir folgen dem Treideweg flussaufwärts
- sehr schöne Ausblicke. - Brigitte sammelt lila Mohnblumen und
Riedgräser. Gehen nochmals zum Auto - um die Blumen abzulegen und die Fototasche
zu holen. Der Weg führt auf eine Uferdamm entlang darunter ein Streifen
Marschgräser und verzweigte Wasserläufe. - Es ist gerade Ebbe, dh. das
Wasser läuft ab und mehr und mehr des schlammigen Untergrundes taucht auf. Eine
Schwan Familie mit 4 braunen Jungen schwimmt gegen Wivenhoe. Am
gegenüberliegenden Ufer liegt ein Motorboot vor Anker, das möglicherweise die
Nacht dort verbracht hat. Dort wo wir das Auto geparkt haben, liegten ca. 2
Dutzend Boote im Wasser (und später im Mud), darunter ein Telstar Trimaran - das
einzige Mehrrumpfboot an dieser Stelle. Es gibt ein verrostetes Stahlgerüst und
Räder über die es einmal eine Seilbahnverbindung mit der Sandgrube gegeben haben
muss. Jemand hat mit 2 hohen Pfosten und einem schmalen Holzsteg einen privaten
Schwimmsteg gebaut; daran liegt eine kleine Westerly. - Es gibt eine Art
Landzunge in Richtung auf das Wasser und eine Abzweigung des Weges führt daran
entlang. Draußen auf dem Schlick kreisen die Möwen und ein Schwarm kleiner Vögel
(Seeschwalben?) fliegt vorbei. - Wir gehen soweit auf Wivenhoe zu, wie wir
am Samstag heruntergekommen sind. Photographiere Brombeerblüten und
ausgebleichte Schilfkolben. Gehen ein Stück vom Fluß weg und gewinnen so einen
Ausblick über das Tal. - Finde eine Eiche deren Stamm vom Blitz ausgehöhlt
wurde und die trotzdem grün und anscheinend gesund ist. Ein alter abgewetterter
Baumstrunk sieht wie der Kopf eines Elephanten aus. Auf einem Feld bräunliche,
niedrige, dünnstengelige Gewächse mit "Kugerln", in denen sich mehrere Samen
befinden, die wie Sonnenblumenkerne schmecken.
Nach der Rückkehr zum Auto gehen wir noch eine Art Slip entlang, der dicht ans Wasser (das jetzt ganz zurückgewichen ist) führt. Die Boote liegen mit teilweise erheblichen Winkel im Schlamm. - Schließlich machen wir uns nach Brightlingsea auf den Weg. Geldwechseln in der National Westminster Bank GBP 123 für ATS 3000, Kurs 1:23 - Dann ein 2nd Hand Bookshop, wo ich 2 Bücher von Maurice Griffith, Robinsons "To the Great Southern Seas" und ein Buch über Britische Photographen des 19. Jhdt. kaufe. Dort bekomme ich von einer älteren Dame den Hinweis auf abebooks.com. - Dann mit dem Auto zum Hafen. Lunch in Yachtmans Arms, Ham- und Thuna-Salat und 4 halbe Pints. Entdecke auch ein paar alte Boote. Ein Schild sagt, dass es hier einen Verein zur Restaurierung von"Smacks" gibt. Rückfahrt ereignislos; sind um 1500 zurück.
(Di.8.8.00)
Colchester nach Saffron Walden. Tanke
versehentlich Normalbenzin - der Motor "nähmaschint" ein wenig. Finden gut zu
den Poppers. Über Tourist Info B&B in Ashdon, 3 Meilen außerhalb von Saffron.
Mittag und Abendessen bei Poppers.
(Mi.9.8.00)
Ausflug nach
Cambridge. Park & Ride. Christ-College, Trinity-College, Kings-College, nur von
außen. Grässliches Lunch im "Eagle". River Cam; zuerst beobachten wir die Boote,
dann "punten" wir selber. Brigitte ein bisschen panisch, aber nicht zu sehr. Bin
ganz nass von dem Stecken. Mein Punten hätte einen "dogdy style" sag der, der an
seinem Stecken hängen geblieben und ins Wasser gefallen ist. Abends wieder bei
Poppers. Junges Ehepaar von denen sie gebeten werden, für die Liberalen zu
kandidieren. Mache ein paar Fotos von Poppers und uns. Am Heimweg grässlich
schabendes Metallgeräusch aus dem linken Hinterrad. Kommen trotzdem noch heim
(also ins B&B).
Joke 1. Drogerie - Condome - Messbrett - wieviel kostet das Messbrett? - Joke 2. Altersheim - alte Frau - nackt - 2 Männer - was hatte sie an? Weiß nicht, aber es hätte gebügelt gehört.
(Do.10.8.00)
Frühstück 0830; Porridge ist einfach Haferbrei. Zu einem Mechaniker 2 Häuser
weiter; der nimmt das Rad sammt dem Deckel der Trommelbremsen ab, findet aber
nichs; eine Probefahrt bringt auch nichts; er verlangt nichts, geben ihm 10
Pfund und unterhalten uns nett (Switzerland, hotel prices, etc.). Tagebuch
schreiben, rumknotzen. Um 1215 werden wir von der Landlady quasi
rausgeschmissen, weil sie jetzt einkaufen gehen muss und niemanden im Haus haben
will, wenn sie nicht da ist. - Fahren nach Saffron Walden, haben Luch im White
Hare (oder Hart?). Brigitte kauft eine versilberte Teekanne und eine
Glasschüssel mit Metallrand. Kaufen noch ein Astromomie Magazin und Zigaretten.
Dann nach AUDLEY END. - Eintritt 6,50 pro Person; das ist uns vorerst doch
etwas teuer. Wir marschieren erst einmal außen um das Grundstück herum.
Einschub:
V&A Museum
H.P.Emerson
Box 418 C
.) A toad in the path - early spring in Norfolk (Haus li., 2 Kinder)
.)
Pictures of East Anglian Life in the Barley Harvest
.) Gathering Water lilies
.) Colts on a Norfolk marsh
.) "The Reedy Marge" pl. 10 from Idyls of the
Norfolk Broads
.) "Haymaker with rake"
.) A stiff pull
Box
"Idyls of the Norfolk Broads"
Windmühle
Windmühle re. mit Schafen
Heuwagen re. mit Pferden, Gatter li.
Strohgedecktes Haus
Boot auf Kanal, 3
Männer mit weißen Hemden beladen es mit Heu/Schilf
nacktes Kind und Mann im
Wasser an schilfigem Ufer
Heuschober mit Kuh am sumpfigen Ufer
Pferde auf
der Weide, in der Mitte ein Kanal
Flowers of the Mere - Kind mit Seerose
(braun)
Knabe und Mädchen
Heuwagen - 3 Männer bei der Heuernte
Box
B
"In the Haysel"
Landscape with man and a dog
(The poacher - a hare in
a viro(?))
(studies for painting)
Box A
.) Breezy Marshland
.)
The hay cart
Rezept:
Yorkshire pudding
50 Vollkornmehl, Salz, 1
egg, 150 ml milk, 2 Tl Wasser, Fett
Mehl+Salz. Mulde, Ei mixen, Milch und
Wasser dazu, ständig schlagen bis Blasen, stehen lassen; 1 Messerspitze Fett in
jede Form, Teig hineingießen, im Rohr 20-30 min 190°
Books:
Michael
Spender, The Glory of Watercolour, The Royal Water Colour Society Diploma
Collection. Drawing books bei Myrtle: Jack Menicett, Ernest Savage "Discovering
Watercolour". Jenny Rodwell The Complete Watercolour Artist (mit Bsp. berühmter
Maler). Alwyn Cranshaw "Learn to paint Landscapes" (Serie mit 12 Heften;
Cranshaw bringt eine eigenartige Wirkung zustande)
Romantischer Blick von einer Brücke auf ein Flüsschen mit Weiden und Schilf. Gelangen zu Ausfahrt des Schlosses und gehen (mit etwas schlechtem Gewissen) dort rein. - Der Park ist riesig, schöne alte Bäume, besuchen den Gewürzgarten und die Gewächshäuser. In denen werden Trauben gezogen. Auf der Rückseite des Schlosses ein französicher Blumengarten. Am selben Weg wieder zurück. - Einkauf im Supermarkt in S. Walden. Brigitte von der Reichhaltigkeit des Angebots überrascht und beeindruckt.
(Fr.11.8.00)
Morgens ziehen wir zu Poppers um (da unser Zimmer gebucht
ist). Mit dem Zug nach London ~ 14 Pfund pro Person für Zug und Tageskarte
London. Liverpool Street. Mit Doppeldeckerbussen 11 und 9 zum Victoria & Albert
Museum. - Fragen uns zum Print-Room durch. Suche aus dem Register (in
Kartei-Laden) die Emerson Photos heraus. Sie werden in gr. Boxen gebracht; wir
erhalten Instruktionen wie sie anzusehen sind. Schauen die 3 Boxen durch. Das
V&A hat nicht sehr viele der Photos Emersons; sie wirken auch sehr alt und tot.
Die Personen sind starr und leblos. Auch die Landschaft hat nicht mehr Leben.
Trotzdem ein großer Erfolg - das ganze ist ein eindrückliches Erlebnis: die
alten Photos, die Atmosphäre im Print-Room, die anderen Leute, die in
irgendwelchen alten Büchern lesen, auch Seiten abphotographieren, etc. -
Anschließend Lunch in einem Pub in der Nähe. Mit dem Bus zu Westminster Brücke:
W. Abbey und Parlament. Dann an einen Bankomat 200 Pfund beheben; zurück zu
Liverpool und nach S. Walden. Langes, gemütliches Abendessen bei Poppers. Ich
habe noch nie bei Fremden eine so entspannte Atmosphäre erlebt; die Abendessen
bei Poppers sind eine Entspannungskur geradezu eine Therapie. Vor dem
Schlafengehen schaue ich noch Myrtles "Drawing-Books" durch - eines
interessanter als das andere. Schlafen in einem Bett - das ist etwas eng.
(Sa.12.8.00)
Ebenfalls sehr entspanntes Frühstück (diese Entspanntheit
kommt irgendwie aus der Art wie die beiden in sich ruhen). - Safron Walden
- Norwich - Wroxham/Hoveton - Coltishall.
Auf der A11 zeitweise Stau - dort wo sie einspurig ist. Am Stadtrand von Norwich fahren wir ein bisschen in die Irre. In Hoveton in der Tourist-Info kriegen wir eine Adresse; gehen vorher lunchen. Sehen uns nach etwas Appartment artigem um, aber es ist alles voll. Fahren dann doch zu der Adresse - ist niemand da - beim Reversieren entdecken wir dann erst das "richtige" Terra Nova Lodge. - Unser Zimmer ist weg, aber wir kriegen ein anderes. Bad, Tür in den Garten -es ist alles sehr gut, wenn auch teuer GPB 42. - Am späten Nachmittag nochmals nach Hoveton, um etwas für 's Abendessen einzukaufen. Am Heimweg Stopp an einer Kurve des River Bure - eine lange Reihe Hausboote ist da geparkt, auf der Wiese im Hintergrund Kühe und schöne englische Landschaft.
(So.13.8.00)
Frühstück um 0830, Kaffee
gut, das gekochte Ei etwas hart. Versuchen nach Ö. zu telefonieren, aber M.
meldet sich nicht. Spreche auf Julias Telefonbox (sinnlos das Julia selber weg
ist). Gregors Handynummer habe ich nicht. - Das Päarchen neben uns taucht auf.
Er ist eher zierlich, dunkle Haare, dunkler Teint, sie blond, wirkt größer als
er (sie haben gestern ein paar "Ehegräusche" gemacht, ziemlich kurz).
-
Heutiges Tagesziel: die Nordseite des River Bure.
Noch vor Wroxham
machen wir einen Abstecher nach BELAUGH - ein paar Häuser an einer Kurve des
Flusses - sehr hübsch, vis-a-vis eine Broads-Yacht. Ein Hausboot am STAITH (das
kann man hier überall lesen, was immer es auch heißt - vermutlich STEG). Auf
einer Bank 2, die anscheinend zum Boot gehören, im Boot eine Frau, die gerade
Haare gewaschen hat, neben uns ein gelber VW Käfer mit Loch im hinteren
Kotflügel. Dann kommt ein dunkler Ford Ka mit einem großen dünnen Mann, der
seelisch verkrüppelt wirkt und einer dicklichen, weißhaarigen Frau im Fond. Die
zwei schnappen mir den Platz (auf einer Bank am) Staith weg. - Weiter nach
HORNING - lebhafter Ort, an einer weiteren Kurve des Flusses, nicht so eng und
überlaufen wie Wroxham. Große Wiese mit einem Anlegeplatz für einen
nachgemachten Mississippi Dampfer und zwei Broad-Yachten; daneben das stattliche
Swan-Inn. - Marschieren bis zu Honington Ferry (1 - 2 km), wo es keine
Fähre gibt; das Land liegt hier tiefer als das Wasser. Lunch im Swan-Inn.
Brigitte hat Toad-in-the-Hole (also Kröte im Loch) und ich
Chicken-Tikka-Marsala, beides gut. - Danach weiter - es ist jetzt recht
heiß, der Himmel zwar mit dünnen Wolken überzogen aber so dass sie die Sonne
kaum behindern - kein Licht für Landschaftsaufnahmen, da alles farblos wirkt. -
St. Benedikt Church mit einem Fußpfad an den Staith. Dann mehrere Brücken: bei
Lidham, Potters Heigham und Acle - überall Boote, Boote, Booote - bin froh, dass
ich micht nicht in diesem Gedränge befinde. Bei Acle gelange wir auf die
Südseite dieses Flußsystems. FETE in Ranworth. Brigitte klappert die Stände ab
und kauft 2 Bücher - ich stehe nur rum.
Über Wroxham heim. Duschen, lesen, mit Ö. telefonieren (Gregor zurück, Helfried wieder abgereist). Haben fast nichts fürs Abendessen - ich habe auch keine rechten Hunger, aber B. klagt recht. - Lese in "Astronomy Now" und Maurice Griffith "60 Years...". Kann mich für seine Boote nicht mehr so richtig begeistern.
(Mo.14.8.00)
Nach
AYLSHAM, dort ist über die ganze Stadt verteilt Markttag, Flohmarkt und
Versteigerung. Brigitte sieht einen kleinen, ovalen Wedgewood Teller und zwei
Vasen, kauft aber nichts. Danach über sehr schmale Nebenstraßen Richtung Barton
Broad. In IRSTEAD ein schmaler Staith, wo gerade ein junges Päarchen mit eine
Broads Segelboot anlegt. Sie scheint diejenige zu sein, die sich mit dem Boot
auskennt - dunkle Haut, schwarzer Zopf. - Auf der Fahrt nach Aylsham habe ich
die Linhof parat. Vor Neatishead (auf dem Weg zur Barton Broad) mach ich das 1.
Foto von einem Feld mit großen, rechteckigen Strohwürfeln. Brigitte nascht ein
paar Erbsen von einem riesigen Erbsenfeld. Unterhalten uns mit dem Farmer (?),
kleiner Mann mit Stroh auf der Glatze, dicke Brille, sehr freundlich.
In
Irstead 2. Foto mit der Linhof. Dann bemerke ich, ich habe den Schieber nicht
gezogen! 3. Foto von der strohgedeckten Kirche, innen riecht es wie in einer
Scheune. Die Strohdeckung ist von innen sichtbar und hat ein Muster. Auf 2
vorderen Bänken 2 geschnitzte Hunde, die irgenwie beachtenswert sein sollen. Es
gibt eine Liste mit allen Pfarrern seit 1100! - Zurück nach Neatishead und Lunch
- Baguettes mit Würsteln und Schinken. - Nach Barton Turf. Auch hier
ein großer Bootsverleiher, Segelschule, Segelclub (rechts vom Staith). Es sieht
so aus, als ob hier 3 Kanäle zusammenstoßen. Ein Steg führt durch ein Dickicht
zu einem "Sack-Arm". Ein Mann mit Familie, sie haben vermutlich gerade angelegt,
fragt mich wie weit es zum Dorf ist. Ich antworte, er sei schon da ... dass wir
ein Stück zu dem Staith gefahren sind, habe ich total vergessen. - In
einer Box, inmitten des Rasens, ein hübsches weißes Boot. Ich bin sicher es sei
ein Maurice Griffith Design. Der Eigner von "Grashopper" erzählt aber, es sein
von einem Philip Ashbury/Ashbur/Asher (?) aus 1938. Er ist gerade dabei, es an
einen Mann aus Essex zu verkaufen.
Wir laufen ins Werftgelände und
schauen die Boote an. In den Broads müssen zig-tausende liegen. - Weiter zur
HICKLING Broad. Auf dem Weg dorthin SUTTON Windmill. Es ist ein Museum
angeschlossen und man kann auf dem Turm. Wir begnügen uns mit der Ansicht von
außen. Fahren am Hickling Staith zuerst vorbei und entdecken ein Naturreservat,
sind aber zu müde um dort reinzugehen. Plaudern mit dem Betreuern. Es gibt
geführte Touren und wir werden vielleicht an einem anderen Tag wiederkommen.
Zurück zum Hickling Staith. Es gibt hier ein granzes System von kleinen Kanälen.
In der Mitte ein Inn und eine Landzunge, die zur Broad hinausführt. Hier das
erste Mal eine große, weite Wasserfläche. Frischer, böiger Wind, ein Boot mit
einer Art Lateinersegel u. 3 Personen legt gerade ab, es legt sich auch in den
Böen kaum über (?). Zwischen den Büschen leuchtet eine rote englische Telefonbox
heraus. - Gehen noch den am weitesten links liegenden Staith entlang.
Photos mit der Linhof nach draußen und drinnen (auf 6x9 Farbfilm). Brigitte
pflückt Brombeeren. Heimweg über Potter Heigham und Horning. Einkauf bei Rays in
Hoveton. - Sitzen abends vor unserem Zimmer und lesen. Schaue 2 Photobände
von Neufundland an. Plaudern mit Vermieter. Er war 20 Jahre lang Lehrer in
Neufundland ("Njuhfenländ" - unerwartete und erst unverständliche Aussprache),
dann noch 3 Jahre in Liverpool.
(Di.15.8.00)
Nach dem Frühstück nach
Horning, wegen des "Shuffle-" Bootes, aber es ist ausgebucht. - Dann nach
HORSEY. Zuerst zur Windmühle; ein Kanal reicht bis wenige Kilometer ans Meer.
Dann auf den Strand. Nicht viele Leute, aber die Strand-Befestungen, die Leute,
das blaue Motorboot, das sinnlos im Kreise fährt, lassen kein Naturgefühl
aufkommen. Lunch am Strand. Dann wieder zu Windmühle. HORSEY-MERE ist
eine hübsche, naturbelassene Broad. Ein Mann skizziert die Mühle - sieht sehr
professionell aus. In dem Store eine ungewöhlnlich gute Selektion von Büchern.
Tanken am Hemweg. Abends "The Goat" auf Empfehlung der Vermieter; fades Essen,
blöde, fette Kinder am Nachbartisch, aber schönes Ambiente.
(Mi.16.8.00)
Noch ein Versuch auf die "Southern Comfort" zu kommen. Diesmal klappt es. Schöne
eineinhalb stündige Fahrt zur Ranworth Broad und zurück. Mäßiges Lunch im White
Horse in Horning. Dann nach Ranworth und auf den Turm der Kirche mit Ausblick
über Land und Broads (Panorama-Serie von Fotos). Anschließend nach Woodbastwick
und Rundweg am Fluß und in ein Naturreservat (sehr schön). Einkauf in Wroxham,
Kettle, Dishplates und Coasters, Schinken, Gurkerl, etc. für 's Abendessen.
Imbiss, duschen, lesen. Fahren nochmals weg um in Haute Bois 4x5" S/W Photos zu
machen (Nr 5 - 7).
(Do.17.8.00)
Heute nach BREYDON Water und BECCLES.
Bei Horning Halt für 4x5 Foto von Strohrollen. 2 Fotos an der ORMESBY Broad.
Durch Great Yarmouth nach Burgh. Spaziergang am Breydon Water. Am Rückweg
erwischt uns ein Regenguss. Weiter nach Beccles. Dort ist es zuerst schwierig
das Wasser zu finden. Nach ein paar Rundkreisen parken wir im Zentrum. Lunch im
Kings Arms/Head(?) Sehr lebhaft, viele Jugendliche. Brigitte Gammond Steak -
eine Art Sur-Schnitzel, ich Turkey-Curry. Ah, übrigens - am Weg nach Beccles
sächsische Kirche (also sehr alt) St. Mary in Haddiscoe. Fassade mit
Feuersteinen, ein Aquarellist, der gerade fertig wurden, 4x5" Foto. - Nach dem
Lunch Spaziergang am River Waveney. Heimreise über die REEDHAM Fähre. Man muss
dort wirklich mit einer Fähre übersetzten; das Wasser ist kaum breiter als die
Fähre lang ist. Trotzdem ist Brigitte schwer empört. Bin ganz schön müde bis wir
nach Hause kommen. Abendimbiss, Lektüre Maurice Griffith.
(Fr.18.8.00)
GREAT YARMOUTH. Ausflug nach Great Yarmouth. Nicht besonders schön. ELISABETHAN
HOUSE Museum mit Esszimmer und Stube aus der Elisabethanischen Zeit, Küche aus
der Viktorianischen. Markt. Lunch in der "Markets Tavern". Während wir im dem
Pub sind fängt es draußen zu schütten an. Gehen dann an die Sea-Side - Steg mit
Vergnügungs-Palast a la Brighton. Übrigens, am Weg in die Stadt in 2 Bookshops,
1 Jerome K. Jerome für Brigitte. Durch eine Straße mit unglaublich vielen
Ramschläden wieder Richtung Zentrum und zum Auto. Am Heimweg vergeblich Ausschau
nach der "Yacht-Station". In Hoveton Cream-Tea. In Wroxham Bodrum Kaffeekanne
(sehen gut aus, sind aber Mist, man braucht unglaublich viel Kaffeepulver und
der Kaffee wird nicht gut); 200 Pfund abgehoben.
(Sa.19.8.00)
Frühstück 0745. Auto anräumen. Brigitte hat gestern schon alles gepackt. Nach
dem Frühstück nach Wroxham, muss noch 70 Pfund abheben, die wir gestern wegen
des Tageslimits nicht mehr bekommen haben. In der Nacht hat es geregnet, es
regnet auch jetzt am Morgen, die Straßen sind teilweise überflutet. Am Rückweg
bleibe ich noch am Kings Arms stehen, um ein Bild von den angelegten Booten bei
Regen zu machen. Zahlen 280 Pfund, Abschied von den Rosses (den Vermietern, die
uns Eierbecher und Toasthalter schenken, von denen sie einmal viel zu viel
gekauft haben). Abfahrt 0900 bei km 110'309. Kurzer Zwischenstopp in Norwich an
einem Rahmen- und Bilderladen mit fantastisch guten Reproduktionen (von Ansel
Adams und Vincent van Gogh, 25 und 5 Pfund). Dann weiter, A11, M11, M25, M2. Um
ca. 1400 sind wir in Dover. Um 1445 Fähre. Um 1600 am Kontinent, 1700 in Calais.
Um 2000 nach 300 km Stopp in Reims und Imbiss, Croque Monsieur in einem Pub(!),
weil 's gerade zu regnen anfing. Zimmer FF 260.
(So.20.8.00)
Kaffee
und Croissant in einer Brasserie. Um 0900 weiter. Ca. 1400 an der D/F Grenze. Um
2100 in Baden. Die letzten 2 Stunden fährt Brigitte. Sehr heiß. "Sonntagsfahrer"
-> schnell, knapp, unregelmäßig. Aber wir sind gut heimgekommen.
*** ENDE ***