Urlaub Griechenland 11. bis 24. Juli 2011
Zusammenfassung
Mit dem Auto über Ungarn, Serbien und Mazedonien nach Griechenland. Besichtigung von Pella, Aigai/Vergina, Badenaufenthalt in Platanias (Halbinsel Magnesias, Pelion-Gebirge bei Volos), Abschließend Besuch von Saloniki. →Bildergalerie(kurz), →Bildergalerie(lang)
Pella
Montag, 11. Juli 2011
Abfahrt Baden 4:55 MESZ, Kilometerstand 120 839 km, 24 ° C
Nach einer großen ins Auge gefassten Auswahl von Reisezielen (Dänemark, Portugal, … Griechenland) haben wir uns dazu entschlossen, unseren jahrzehntelang latenten Wunsch gemeinsam Griechenland zu besuchen, umzusetzen. - Trotz der zu erwartenden Hitze und der langen Anreise. Hermann war zuletzt im November 1975 hier, ich im Juni 1969.
Die ausgewählte Strecke führt uns über Wien, durch Ungarn, Serbien und Makedonien.
Für Ungarn lösen wir eine Viertagesvignette um 7,50 €. Nach 440 km machen wir eine erste Kaffeepause. Wenig Verkehr auf der gut ausgebauten Autobahn, die Raststätte sauber, die Mehlspeisen frisch und gut (7,--€). Der Grenzaufenthalt von H nach SRB – Subodica - dauert 30 Minuten, obwohl nur 14 Autos vor uns sind. 35 ° C um 9:55 MESZ. In der Sonne ist es schon fast unerträglich heiß. Über Novigrad bis vor Belgard (11:40 MESZ) ist die Strecke teilweise als Autobahn ausgebaut, teilweise Schnellstraße mit Gegenverkehr (Maut 6,--€). Bei der Mautstation vor Belgrad drückt man uns einen Umleitungsplan für Transitverkehr in die Hand, weil an der Durchfahrt durch die Stadt Bauarbeiten stattfinden. „Brav“ wie wir sind, folgen wir diesem Plan. – Und zuckeln auf gewundenen Straßen hügelauf hügelab in ziemlich geschlossener Kolonne mit vielen LKWs durchs Hinterland – obermühsam! Um 12:50 MESZ haben wird endlich die Umfahrung hinter uns und sind wieder auf der E 75.
Jetzt ist eine Pause angesagt. Schöne Autobahnraststätte (Hendl, Kotelette, Salate, 3 Bier – 35,-- €; freundliche Bedienung). Weiter nach Nis. Tanken nach 852 km (121 691) 48,4 l à 128,50 Din. = 70,-- € ; 15:40 MESZ; 40 °C; M. 9,50 €
Die erste Nacht verbringen wir in einem Transithotel in Dzep (nach Nis, 35 km vor Vranje). Es ist sehr, sehr heiß! Das Zimmer – 2 getrennte Betten – ist sauber, aber winzig. Auf der Restaurantterrasse sind große Ventilatoren mit Wassersprühanlage in Betrieb. (1 Bier,1 Kaffee 3,-- €) Reges Treiben an dieser Raststätte. Busse kommen, viele Einheimische gehen zum Abendessen, auch die Polizei übernachtet dort. Der Rezeptionist will den Pass und Vorauszahlung. Ich gebe ihm einen Pass; die Rechnung (33,-- € mit Frühstück) begleiche ich erst, nachdem er mir den Pass wieder gegeben hat. – Völlig unbegründetes Misstrauen gegenüber den Serben.
Dienstag, 12. Juli 2011
Nach dem Frühstück (nur türk. Kaffee ist inkludiert, O-Saft und Espresso muss man bezahlen 5,-- €) machen wir uns um 6:00 Uhr wieder auf den Weg. In diesem Transithotel kann man jederzeit ein- bzw. auschecken und frühstücken.
Im Makedonien sind wir um 7:30 nach 30-minütigem Grenzaufenthalt. Bergig, wasserreich und daher sehr grün. Maut in MK 8,-- €. Man kann überall in SRB und MK mit Euro bezahlen, allerdings rechnen sie sehr großzügig - und anscheinend völlig willkürlich - zu ihren Gunsten um. Über Skopje gelangen wir schließlich an die Grenze zu Griechenland – Gevgelje resp. Evzoni. Der Grenzaufenthalt dauert eine volle Stunde. Nach 1 219 km (122 058 Stand) sind wir um 10:45 MESZ endlich im Zielgebiet. Heiß, heiß, heiß!
Wie wir hier in Griechenland unsere Reise weiter gestalten wollen, haben wir eigentlich nicht genau festgelegt. Wir zweigen von unserer Hauptstrecke – E 75 – nach Westen Richtung Edessa ab und kommen nach Pella, der Geburtsstadt Alexander des Großen. Hier wurde er von Aristoteles erzogen, hier verbrachte Euripides seine letzten Lebensjahre. Hier habe ich vor 42 Jahren in Gedanken den Knaben Alexander seinen Bukephalos zähmen gesehen. Pella wurde um 400 v. Ch. gegründet und blieb bis 168 Hauptstadt von Makedonien. Dann ernannten die Römer Thessaloniki zur Metropole.
Pella
Fast schon auf einem Feldweg, der ins Nirgendwo zu führen scheint gelangen wir zur den Ausgrabungen. Bäume, ein kleines Standl, wo wir uns in den Schatten retten und laben (Bier, Kaffee 3,-- €). Trotz fast unerträglicher Mittagshitze besichtigen wir die Grabungsstätte. (Eintritt pro Person 6,-- € inklusive Museumsticket im Ort) Archäologen und Arbeiter sind am Werk. Besonders beeindruckend sind die Bodenmosaike aus farbigen Kieselsteinen (Entführung der Helena), verblüffend die teilweise noch in der Erde steckenden Fragmente von Tongefäßen. Anscheinend gibt es hier so viele davon, dass man sie gar nicht ganz ausgräbt. Wir wollen jetzt nur noch eines: ein Zimmer mit Klimaanlage und ausruhen. Das finden wir wenige km westlich im Hotel Istron um 50,-- € inkl. Frühstück. Duschen, Toast, 2 gr. Salate, 2 Bier (9,-- €) und Ruhepause.
Um 18:00 OZ (= + 1 h MESZ) fühlen wir uns in der Lage, wieder nach Pella zu fahren und zum phantastisch angelegten Museum zu fahren. Wieder beeindrucken uns die ausgestellten Mosaike aus buntem Kies. (Dionysos reitet auf einem Panteher, zwei Frauenportraits,…) Wir sind die einzigen Besucher. Im Ort Pella entdeckt Hermann seine Neigung zu Kaffee Frappé; ich Sodazitrone – 4,-- €. H. holt Zigaretten. Sie kosten nur 4,-- €. Wir sitzen in einem Straßenkaffee, ältere Männer plaudern und konsumieren, die Jugend streunt durch den Ort, es ist heiß – das Gewitter, das sich durch Donnergrollen und Windböen ankündigt und Abkühlung verspricht …. kommt nicht. In dieser Nacht schlafe ich nicht gut. Das Geräusch der Klimaanlagen – der Außenaggregate –von den Balkonen ist stark hörbar.
Mittwoch, 13. Juli 2011
Nach dem Frühstück („Büffet“) – es sind noch 4 weitere Gäste anwesend – machen wir uns um 6:35 MESZ, dh. 7:35 OZ wieder auf den weg. Schon wieder ist es sehr warm – 28 ° C.
Wir begeben uns nach Aigai (heute Vergina) der ursprünglichen Metropole von Makedonien – später wurde sie zur Nekropole und Kultstätte, da Pella als neue Hauptstadt galt. Hier entdeckte man 1977 einen Grabhügel (110 m im Durchmesser und 20 m hoch) mit Königsgräbern, vermutlich auch das Philipp II (Vater von Alexander). Unglaubliche Gold- und Silberschätze, Bestattungsbetten, furniert mit Gold und Elfenbein („Chryselephantine“), Schmuck, Amphoren, Tonminiaturen von Gottheiten und Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs - Grabbeigaben.
Philipps Asche war in einer 11 kg schweren Goldschatulle beigesetzt worden, deren Deckel das Relief eines sechszackigen Sterns schmückt – „der Stern von Vergina“. Um dieses makedonische Symbol führte in den 1990-er Jahren zu politischen Verwicklungen zwischen den griechischen Mazedonen und dem autonom gewordenen ex-jugoslawischen Makedonien, da jeder diesen Stern als Wappensymbol beanspruchte. Nach einer Handelsblockade setzten sich schließlch die Griechen durch.
Beeindruckend und ganz außergewöhnlich ist die Gestaltung des Museums. Der Tumulus wurde wieder völlig hergestellt; die Grabstätten mit Marmorportalen, Vorräumen und Hauptraum befinden sich im Inneren; die Fundgegenstände sind an den Wänden entlang ausgestellt. Eintritt 2 x 8.--€ - mehr als gerechtfertigt für die vermutlich sehr kostenauwändige Anlage der Besichtigungsstätte. Die Beschilderung zu diesem Museum lässt allerding zu wünschen übrig. - Nach der schier überwältigenden Kulturdusche stärken wir uns mit Sandwiches und Getränken (9,-- €) in einer Gaststätte an der Straße des Ortes. Ein Bub wird hier gerade von seinen Eltern und der Großmutter nach allen Regeln der Kunst verzogen. Ein etwas sehr von sich überzeugter, aber freundlicher Gast - deutscher Grieche aus Katerini - bietet uns Briefmarken an, nachdem wir uns bei der Wirtin erkundigten, wo man solche erhalten könne.
Wir fahren weiter nach Volos (Maut 9,30 €), in das Gebiet von Griechenland, das wir für einige echte Urlaubstage (Badetage) ins Auge gefasst haben. Tanken vor Volos 39 Liter 1,428 €/l – 56.--€ Karte; 1597 km (122 435 km) – Treibstoff in GR teurer als bei uns, in SRB billiger. Mittagessen in der Stadt – Souvlaki, Bifteki (ein faschiertes Leibchen), Salate …. in Ordnung.
Dann lang, lang, auf- und abwärts auf engen gewundenen Staßen durch das sonnendurchglühte, von abertausenden Oliven bestandne Peliongebirge bis nach Platanias am Südende der Halbinsel. Hier geht es nicht mehr weiter. Straße zu Ende. Vor uns nur mehr das Meer. Wir parken und schauen uns um. Der Ort wirkt wie in sommerlicher Lethargie versunken – in Hitze erstarrt, aber trotzdem einladend zum Verweilen. Jetzt brauchen wir nur noch ein kühles Zimmer! Der erste Versuch scheitert an der Ablehnung der Vermieter uns ein Zimmer im Parterre anstatt (unklimatisiert) im ersten Stock zu geben. Wir gehen noch ein paar Schritte und kommen zu Hotel „Des Roses“ – „Ton Rodon“. Die Wirtin ist sehr freundlich. Zimmer? – Ja. Für wie lange? 2 bis 3 Tage. ok. Wir besichtigen das Zimmer. Groß, hell, freundlich, sauber, Doppelbett, Balkon, Klimaanlage, kleiner Küchenblock mit Kühlschrank; 40,-- € mit Frühstück. Wir sind da.
Hotel Ton Rodon
Im großen Rezeptionsraum überfällt einem der Duft von aufgestapelten, selbst hergestellten Seifen, versetzt mit Kräutern aus der Umgebung. Zwei Webstühle mit angefangenen Werkstücken stehen herum, im Gastraum, der anscheinend auch als Wohn- und Aufenthaltsraum für die Familie dient, sind auf der Theke selbstfabrizierte Marmeladen aufgereiht. Wir stärken uns mit Sodazitron, Pfirsichsaft, guten Weißwein (4,50), richten uns ein und ruhen. Die „Nachtmusik“: Zikaden, Kühlschrank, Klimaanlage, Gelsen und Frösche. Das lautstarke Gequake wird von den Tieren im „Fluss“ verursacht.
Der Fluss: Die talabwärts in den Ort führende Straße endet in einer ca. 6 m breiten, rund 50 m langen und etwa 1,80 m hohen ausgemauerten abfallenden Betonwanne, die Richtung Meer offen und von einer Querstraße am Kai überbrückt ist. Ein Teil davon ist von einer unbeschreiblichen grünen Surche bedeckt, worin sich die Frösche aufhalten und ihr allabendliches Konzert veranstalten. Hier dürften auch die nächtlichen Heerscharen von sirrenden Blutsaugern ihre Brutstätten haben.
Donnerstag, 14. Juli 2011
Wir haben nicht gut geschlafen, waren praktisch dauernd auf Gelsenjagd – erfolglos. Ich bin total zerstochen, sogar im Gesicht! - Das Frühstück: Saft, 2 Blatt Wurst (Die Herstellung von Wurstwaren gehört nicht zur Stärke der Griechen. Alles schmeckt so zwischen Extrawurst und Leberkäse), 2 Blatt Käse, Weißbrot, Butter, Marmelade, Kaffee – eher mickrig, aber genug, aber das Extra: Joghurt mit Honigmelonenstücken besonders gut und erfrischend.
Wir packen die Badesachen und gehen an den Strand (ca. 300 m), wo wir einen schönen Platz im Schatten eines Olivenbaumes finden. Hier weht auch ab und zu ein „kühler“ Lufthauch. Der zu überquerende ca. 20 m breite Sandstreifen ist glühend heiß, das Wasser traumhaft warm, klar, sauber, sanft abfallender Untergrund, keine hohen Wellen – ideal für mich! Ich genieße es (erstmals), mich vom umschmeichelnden Nass sanft schaukeln zu lassen. Im Süden sind die Berge von Euböa im Dunst zu sehen. Wir beobachten vorbeiziehende Schiffe und Boote, und das uns umgebende Stradleben. Hermann verfolgt aufmerksam und kritisch An- und Ablegemanöver der Segler. Unter einer Laube finden wir „unser Mittagslokal“ mit blau-weiß karierten Tischedecken, sehr gutem Essen und freundlicher Bedienung. Thunfischragout, Sardinen in Lemonensauce, Kart. „Politikosalat“ (geraspeltes Wurzelgemüse), Bier, ½ Fl. Wein 21,-- (25). Mehlspeise, die wir am Weg zum Hotel in einer Konditorei kaufen ist nicht nach unserem Geschmack. (1,80).
Abendspaziergang zur Anlegestelle Boote anschauen und dann in ein Lokal um etwas zu trinken. Hier finden wir unseren abendlichen Stammplatz unter einem Baum – von dem hin und wieder eine Ameise auf mich fällt. Die Leute trudeln so langsam erst gegen 21:00 Uhr ein, wandern auf der kaum befahrenen Straße zwischen Gasthaus und Strandterasse hin und her, Kinder sausen mit Rädern und Scootern vorbei und veranstalten Wettrennen. Die Kellner weichen mit ihren beladenen Tabletts, die sie über die Straße tragen müssen, mit akrobatisch geschickten Hüpfern aus, um nicht unter die Räder zu kommen. Keiner schimpft, alle sind gelassen und ruhig.
Freitag, 15. Juli 2011
Die Gelsenplage artet in der Nacht zum Problem aus. Ich beschließe Gift in jeder Menge zu kaufen und anzuwenden (Autan, Spray). Das bekommt man in dem kleinen Greißlerladen. (Zwei Geschäfte gibt es in Platanias) und sogar Fenestilcreme wird angeboten. Alle leiden hier unter den Mücken; nur die Franzosen in unserem Hotel nicht. Madame hat immer einen Gelsenstecker im Reisegepäck. Heute müssen wir unsere Zimmer verlassen, weil es schon vorgebucht ist. Wir wollten eigentlich nur 2 Tage bleiben, entschließen und aber noch zu bleiben – bis Montag .
Frühstück – das Extra ist heute eine Art Palatschinke gefüllt mit Schinken und Ei. Hermann bespricht mit dem Hotelinhaber unseren Zimmerwechsel. Möglich wäre ein südostseitiges Zimmer im 2. Stock ,oder ein nordseitiges. Wir entscheiden uns für das nordseitige, weil wir annehmen, dass es im 2. Stock und – wie wir fälschlich glauben – ohne Klimaanlage zu heiß wird. Also packen wir unsere Sachen, auch die Pölster und die Handtücher und tragen sie über den Flur. Den indischen Boy, der beim Frühstück langsam serviert, bei der Gartenarbeit eingesetzt wird und die Kanten der hergestellten Seifen mit einem Gemüseschäler beschneidet, beanspruchen wir nicht. Ich komme mit den Kleidern am Haken in das neu zu beziehende Zimmer und bin enttäuscht. Sehr geräumig, aber duster wie zuhause, Aussicht auf den Hinterhof, dominante Farbe Orange, kein Balkon. Hier will ich nicht bleiben. Es ist heiß und wir gehen an den Strand.
Unser bevorzugter Platz ist bereits besetzt. Wir schlagen im Schatten eines anderen Baumes unser Lager auf. Ich versuche ein Strandkleid zu kaufen (ein Touristenshop im Ort, wo man auch Rundreisen mit der „Africana“ zu den nahen Inseln buchen kann). Alles zu groß, viel zu groß. Frust. Hermann wandert nach Micro… bei der Hitze! Als er zurückkommt, wird unser Platz frei und wir - übersiedeln wieder einmal - unsere Badesachen. (Micro liegt W-lich von Platanias, Kastri östlich).
Micro
Mittagessen im blau-weißen Lokal (Lamm, Grillkotl., 2 Salate, 2 Bier, 1 Uzo, 1 Kaffee, 1 Soda, 1 Limo – 36 €) Als Dessert gibt es hier „auf’s Haus“ kleine Brickerl oder Melonen. Wir holen unsere Zeug und gehen zurück zum Hotel. Ich machen den Umweg zum Shop und kaufe irgendein Kleid, das mir in der Größe passt, obwohl es mit nicht zusagt . Ich zeihe es gleich an, da mir die Hose zu heiß ist. Die Glitzertrodeln am Kleid finde ich blöd. Sie drücken sich in meine Haut ab. Hermann gefällt die Farbe nicht. Das tausche ich um.
Im Hotel gibt es neuerliche Verhandlungen mit dem Gastgeber. Dabei stellt sich heraus, dass das ursprünglich angebotene Zimmer im 2. Stock doch über eine Klimaanlage verfügt und über den für mich wichtigen Balkon. Wir übersiedeln wieder. Schleppen Taschen und Kleider, Polster und Handtücher nach oben und sind endlich installiert. Die Wirtsleute halten mich vermutlich für total plemplem. Auf der Terasse Kaffee, Wein, Wasser und guten Polentakuchen.
Abendspaziergang zum Hafen, dann kleiner Imbiss (Oktopussalat, geb. Papirka mit Feta).
Samstag, 16. Juli 2011
Durch massiven Gifteinsatz weniger zerstochen. Diese Biester verstecken sich tagsüber im Kasten und unter dem Bett. - Um 6:15 Uhr machen wir uns auf eine kurze Wanderung Richtung Kastri. Wir gehen bis zu einem Berggipfel von dem aus man im Osten Skiathos sehen kann. Um 8:15 sind wir wieder zurück zum Frühstück. Heutiges Extra Schafkäse mit Tomate. Die Pfirsichmarmelade, die man uns serviert ist wunderbar. Ich werde einige Gläser davon kaufen.
Auf dem Weg zum Strand mache ich wieder einen Umweg zum Shop, weil ich mein Trodelkleid umtauschen möchte, was nicht klappt, weil ich es ja gestern dort sofort angezogen habe und es somit getragen wurde. Man rechnet mir aber 10 € vom Preis für ein kurzes weißes „Etwas“ ab. Ebenfalls bestickt, nicht betrodelt, aber sehr kurz – egal – kühler ist es. Der Strand ist heute etwas belebter – Wochenende. Eine Flotte von 4 Seglern wirkt unentschlossen, ob sie hier in der Bucht ankern sollen und ziehen schließich weiter.
Mittagessen (Huhn mit Ockra, Zuchinisalat, Rndfl in Tomatensuace, gr. Salat, Bier, Retsina – 26,-- Melone aufs Haus). Wir sind praktisch dauerndunter Griechen. Es gibt hier wohl auch Deutsche und Österreicher aber man trifft sie nicht. Wir kaufen noch Obst und sind um 16:00 wieder im Zimmer. Hier lesen und ruhen wir, bis wir uns wieder dem abendlichen Vergnügen hingeben. Viel zu wenig Lesestoff!
Sonntag, 17. Juli 2011
Die Gelsen haben wir ziemlich vertrieben oder vernichtet, aber nicht ganz. Heute habe ich einen Stich am Augenlid – ich werde von Tag zu Tag schöner! Das heutige Extra - hartgekochte Eier – kommt als Dessert, weil wir zu zeitig frühstücken und der Boy die Reihenfolge nicht ganz hinbekommt. Wir beschließen, unseren Aufenthalt weiter zu verlängern. Das geht maximal noch bis Donnerstag, dann ist das Haus bereits ausgebucht. Der Hotelbesitzer hat für heute einen Ausflug organisiert. Hinauf in die Berge, dann ein kurzer steiler Abstieg zu Höhlen – in die man nur schwimmend hinein kann. Ich lehne dankend ab. Ich bekomme trotz Affenhitze eine Gänsehaut, wenn ich nur an dieses Abenteuer denke. Hermann (bestens ausgerüstet) und ein franz. Ehepaar mit einem ca. 10-jährigen Buben (schlecht ausgerüstet) nehmen teil. Es geht die Sage, dass in dieser „Höhle der Thetis“ Achilles geboren worden sei.
„Singe den Zorn,
o Göttin, des Peleiaden Achilleus,
Ihn, der
entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte …“
Weil H. vermutete, mit dem Auto fahren zu müssen, will er seinen Führerschein nehmen und bemerkt …. dass dieser und sein Pass weg sind. Ratlos, grübeln, schließlich erinnert er sich, die beiden Dinge zur Sicherheit unter eine Matratze gesteckt zu haben. In einem Zimmer – aber in welchem Hotel und in welchem Zimmer? Wir sind ja mehrmals übersiedelt. Die Zimmerfrau verspricht danach zu suchen, sobald die anderen Gäste ausgegangen sind.
Die Wandergruppe macht sich auf den Weg und ich begebe mich zu unserem Strandplatz. Hermann kommt um 12:30 dazu. Führerschein und Pass wurden aufgefunden. Der Ausflug was sehr informativ, nur hat er nicht genug Filmmaterial mitgehabt. Wir könnten ja morgen nochmals hin. (Aber gerne, kann mir gar nichts Vergnüglicheres vorstellen!). - Mittags Souflaki, Marouli und ganzen Fisch, Getr. 45,--). - Keine Griechenschlapfen in passender Größe im Shop – so ein Saftladen! Getränke, Obst, Kekse, Ansichtskarten, Marken und Salz für Gabi gekauft. Abendritual diesmal nur Kaffee und Bier.
Montag, 18. Juli 2011
Ich erwache früh und mache einen Strand-Spazierlauf. - Zum Frühstück das Extra – kein Apfel-, sondern ein Orangenstrudel. - Um das versäumte Höhleninnenfoto nachzuholen fahren wir los. Wir parken auf der Anhöhe unter einem Olivenbaum und machen uns auf den Weg bis zum steilen Abstieg zur Bucht, von der aus man in die „Achilles-Höhle“ gelangt. Sehr heiß, Pashima unverzichtbar.
Der Abstieg ist nicht ganz so dornig und steil wie befürchtet, die kleine Bucht wunderschön und menschenleer, das Wasser freundlich – und in die Höhle könnte man sogar hineinwaten. Darauf verzichte ich „schweren Herzens“ aber doch. Ich sammle lieber Steine. Hier fast nur abgeschliffene Marmorbruchstücke in den Farben Weiß und Rosa. H. verweilt ziemlich lange in der Höhle, er ist nicht zu sehen und nicht zu hören. Was mache ich, wenn er – blind ob sorgfältigster Kameraeinstellung – mit dem Kopf an einen Felsen kracht? Ich rufe und erhalte Antwort.
Nach dem erfolgreich abgehandelten Fototermin wandern wir zurück zum Auto und fahren nach Kastri (östlich von Platanias). (1 Strandbeisl, 1 Campingplatz, einige Häuser, die Asphaltstraße geht in eine Sandstraße über – das staubt, wenn ein Fahrzeug vorbeikommt). Nach Erfrischung mit Bier und Cola (5,--) finden wir unter einer Tamariske Schutz vor der unbarmherzig herabbrennenden Sonne. Ich mache leider eine unpassende Bemerkung über zwei vorbeifahrende Boote. Hier ist es noch schöner zum Baden als in Platanias. Keine Steine im seichten Wasser, nur sauberer Sand. Um unseren Liegeplatz herum finde ich rosafabene Tamariskenblätter. Mittagimbiss im Strandbeisl (Toast, gr. Salalt, souflaki, 2 Bier 27 €) Auf einem Nebentisch spielen zwei Männer Back Gammon. Zurück zum Mittagsschlaf ins Hotel nach Platanias. Nach Kaffee gehen wir um 17:00 wieder zu unserem Platzl. Sehr angenehm und entspannend. Auf dem Rückweg treffen wir die Franzosen vom Hotel . – Nette Plauderei. Abendprogramm (Uzo mit Beilage, Rindsstew, gr. Salat , Bier 26 €)
Kastri
Dienstag, 19. Juli 2011
Frühstückszugabe heute eine Art Sterz mit Paradeiesern darauf – verzichtbar. - Hermann mancht eine Bootsfahrt nach Mikro um 2,-- €. Er ist der einzige Fahrgast um 10:00 Uhr früh . Die Kosten für die Rückfahrt werden eingespart, H. geht zu Fuß. Ich mache Fotos von den eigenartig geformten Stämmen der Olivenbäume.
Ein altes griechisches Ehepaar kommt schnurstracks auf unseren Liegeplatz zu. Der Mann schwafelt mich an und zeigt dabei ständig auf einen großen Stein, der im Gras herumliegt. Ich verstehe ihn nicht, antworte auf englisch und lege mich auf das Badetuch. Die zwei klappen grummelnd ihre Strandsessel auf und plazieren sich unter dem nächstgelegenen Olivenbaum. Nach und nach treffen weitere antike Pärchen ein und gruppieren sich dazu. Sie palavern und deuten immer wieder auf den bewussten Felsbrocken, werfen mir ungehaltene Blicke zu. Anscheinend ist der Stein ihr persönliches Zeichen dafür, dass dieser Strandplatz für sie reserviert ist. Pech. - Mittag Rindfl mit Tomaten, Pommes, Salat, gebr. Melanzani, Bier, Uzo, 28,--€
Heute, während des Essens spricht uns eine Wienerin an, die mit dem Wirt über die Ausrichtung einer Hochzeit mit 150 Gästen verhandelt. Schon vor 20 Jahren sollen sich viele Österreiche um Platanias herum angesiedelt haben. Das bestätigt auch die Wirtin, die übrigen ständig bemüht ist, Hermanns Griechischkenntisse zu erweitern. Ruhepause, dann wieder zum Wasser. Die „Geriatrie-Gang“ hat sich verzogen. Der Chefsalat beim Abendessen wird mit einem frisch gekochten kernweichen Ei serviert. Heute bechern wir so richtig: 2 Bier, 1 Uzo, 2 Metaxa, Kaffee. Als Dessert aufs Haus serviert man uns wunderbares Joghurt aus der Gegend von Larissa mit in Honig gekochten und mit Zimt gewürzten Karotten. Schmeckt feenhaft.
Mittwoch, 20. Juli 2011
Vor dem Frühstück Spaziergang nach Micro. Einer von Hermanns Schlapfen löst sich von der Sohle. Diese eignet sich aber hervorragend zum Wacheln gegen anfliegende Bremsen. Unterwegs entdecke ich auf einem steil aufragenden Felsen eine Art Tropfsteinvorhang. Gibt es also nicht nur IN Höhlen, sondern unter passenden Bedingungen auch außerhalb. Ein Ameisenvolk müht sich eifrig ab, längliche Fruchtschoten in den Bau zu schleppen. Faszinierend zu beobachten. Ich unterstütze sie, indem ich die Schoten näher an den Bau heranbringe. Herman meint, ich soll das unterlasse, da sonst ihr gesamtes Sozialsystem zusammenbrechen könnte (Nahrungsüberfluss, spontane Vermehrungszuwachs, Hungersnot, Kannibalismus, Aussterben des Ameisenvolkes). Mikro ist ebenfalls eine nete kleine Bucht mit sehr schönem Strand. Die Strandstraße ist eine Sandpiste, die mit Metallleitern versehen ist.Aus einem Obstgarten (Orangen und Zitronen) ragt ein riesiger Oleanderbaum, der übervoll mit Blüten ist. Auf dem Rückweg wird mir flau. Zum Frühstück wird heute Eierspeis serviert. Herman geht shoppen (neue Flipflops), schwimmen und in den Laden einkaufen (Salz auch für uns und Getränke) ich bleibe auf dem Zimmer. Beim Aufräume bemerke ich, dass ich meine Windbluse nicht habe. Sie ist vermutlich ebenfalls ein Opfer der mehrmaligen Übersiedlung geworden. Wir melden das beim Wirt. Ich erhalte von ihm eine meiner Jeans, die ich bisher nicht vermisst habe; sie war im ersten Zimmer. Die Zimmerfrau sucht nach der Jacke, kann sie aber nicht finden. Nach einiger Überlegung erinnere ich mich, dass ich sie in einen Kasten gelegt habe und darauf wahrscheinlich die dicken Winterdecken, die wir immer als Ersatzpolster benutzten. So war es auch. Die Jacke befand sich im zweiten Zimmer.
Nun haben wir hoffentlich alle unsere Sachen im drittten Zimmer beisammen und begeben uns zum Mittagessen unserem letzten hier. Heute „darf“ Hermann Mousaka essen (… bevor ich nicht Musaka gegessen haben, fahren wir nicht ab.) Ich nehme Souflaki (best of). Als Dessert gibt es Pudding mit Feigensirup - 33,-- € Nach der Mittagsruhe um 17:00 zum letzten Mal an den Strand – Schiffe. beobachten, …. (österr. Segler legt am Platz der „Africana“ an.) zurück ins Hotel, Sachen packen, abrechnen. Wir kaufen 8 Seifen als Mitbringsel und 3 Marmeladen für uns zum „Nachgenießen“(30,--€). Inkl. Der konsumierten Kaffees, Wein, Bier macht die Rechnung für 8 Nächte 336,-- € aus(350,-- + 20 für das Personal). Unser Abschlussdinner: Gigantes, gegr. Hendl; Spaghetti mit Shrimps und Muscheln, Bier, Uzo aufs Haus und Karottendessert wie gestern (auf meine Anfrage). Eine Gesellschaft von Deutschen besetzt den Nachbartisch. Einer der Männer spricht perfekt Griechisch. Wir wundern uns. Sein kleiner Sohn, Gabriel, stürzt und schlägt sich den Kopf an, ich bringe Eiswürfel an den Tisch. Im Laufe des Gesprächs stellt sich heraus, dass der Mann „zur Hälfte Grieche“ ist. Wir wundern uns nicht mehr. Wir sind einverstanden, dass man ein schlafendes Baby im Wagerl an unseren Tisch stellt, weil es da ruhiger ist als bei der großen Partie und werden zum Dank auf einen Zipperi (Trester mit Anisgeschmack – vom Wirt selbst produziert) eingeladen. An diesem Abend weht keine kühle Brise vom Meer her, warmer Wind kommt von den Bergen herunter. Hermann fühlt sich nicht gut, was ihm unser Wirt gleich ansieht und auf den Genuss von schwerverdaulichem Musaka zurückführt. Wir verabschieden uns, weil wir sehr zeitig aufbrechen möchen, um der Hitze wenigstens einige Stunden zu entgehen.
Donnerstag, 21. Juli 2011
Start um 4:55 OZ bei 122 525 bzw. 1685 km. Tageskilometerzähler zurückgestellt. Die Fahrt durch das Peliongebirge gestaltet sich wieder langwierig (1 ½ h), dann geht es zügig weiter über Volos, Larissa, Katerini bis Thessaloniki (Maut 12,10€). Unterwegs an einer Autobahnraststätte Frühstück (3 Espresso 2 Zimtschnecken 8,70). - Um 10:15 (30° C) erreichen wir Thessaloniki. - Was man hier absolut nicht findet ist ein Parkplatz. Die Autos stehen in Zweier- oft sogar in Dreierreihen nebeneinander auf den Straßen. Dieses Übel ist sogar im Griechenlandführer ausdrücklich erwähnt. „… der eigene Wagen bleibt auf jeden Fall besser dort stehen, wo man mit Glück einen Parkplatz gefunden hat.“ - Wie es sich auch auf anderen Reisen in Städten bewährt hat, machen wir zunächst eine Orientierungsrundfahrt bis hinauf zum mauerumgrenzten und turmbewehrten Kastro-Viertel. Hier finden wir sofort – einen schattigen Parkplatz! Fotos vom Trigonio-Turm hinunter auf die Stadt und das Meer. Durch ein Stadttor gelangen wir in das Innere und erfrischen uns zunächst einmal unter einer weit ausladenden Platane mit Kaffee und Sodazitron. (6,--). Mit einem erworbenen Stadtplan schaffen wir uns einen ersten Überblick und begeben uns auf Hotelsuche.
Wieder in der Unterstadt finden wir in der Odos Olympou das passende Quartier: Hotel Olympia – 65,-- € mit Frühstück und … mit Parkplatz. Wir sind somit ziemlich im Zentrum und können alle weiteren Unternehmungen zu Fuß abwickeln. - Die Stadt wurde 315 v. ch. von Kassander , ein Erbe Alexanders gegründet und nach seiner Gemahlin Thessalonike (eine Schwester Alexanders) benannt. 146 machten sie die Römer zur Hauptstadt ihrer Provinz Macedonia. Paulus predigte hier (Brief an die Thessaloniker). Kaiser Galerius erhob Th. 305 zur Residenz und ließ Stadtmauern von der Oberstadt bis zum Hafen (weißer Turm) errichten – Resten seiner Bauten begegnet man „an allen Ecken und Enden“. Dimittrios, der Schutzheiliger der Stadt, erlitt hier seinen Märtyrertod. In byzantinischer Zeit war Th. Nach Konstatinopel die zweitwichtigste Stadt des Reiches. Fast 500 Jahre lang – bis ins 18. Jh. - war die Stadt Teil des osmanischen Reiches. Nach der Schaffung des neuen griech. Staates kam es zu marzedonischen Freiheitskämpfen und schließlich – auf Beschluss der Großmächte – zum Anschluss Thessaliens und Mazedoniens an Griechenland. Der Gründer der heutigen Türkei Kemal Atatürk wurde 1881 in Th. geboren.
Nachdem wir uns in unserem Zimmer eingerichtet haben, plagt uns der Hunger. Wir machen einen Spaziergang bis zur Hafenpromenade und finden dann im Marktbereich ein weinrankenbeschattetes Lokal. Ein sehr eifriger Kellner aquiriert eifrig Gäste und bittet uns an einen Tisch. (gebr. Sardinen, Shef-Salat, Bier). Hier gibt es Bettler, viele Straßenverkäufer – meist Schwarze - und Musikanten. Ein Gitarrenspieler zaubert auf seinem Instrument sirtakiartige Klänge, ein Gruppe behuteter Südamerikaner zieht musizierend durch die engen Gassen des ausgedehnten Marktgeländes und hofft auf Spenden. Wir gehen zurück und ruhen. Um 21:00 Uhr wollen wir mit dem letzten der im Stundenrhythmus verkehrenden Busse („hop on-hop off“) ein Rundfahrt machen, um die Lage der wichtigsten Besichtigungspunkte zu erkunden. - Überpünktlich finden wir uns bei der Abfahrtsstelle am Weißen Turm ein. Eine große Menge Jugendlicher hat hier das weitläufige Parkgelände am Ufer als Campigplatz „umfunktioniert“, um gegen irgendetwas zu demonstrieren.
Auf einem großen freien Platz befindet sich eine mindestens lebensgroße Bronzestatue von Alexander zu Pferd. Jugendliche mit Rädern und Skateboards zeigen ihre akrobatischen Fertigkeiten. Den Bus um 21:00 haben wir für uns allein (2,-- € pro Person und Tag). Leider ist es schon dämmrig, später dunkel geworden, sodass wir die via Band, Videoscreen und durch persönliche Erläuterungen der Busbegleiterin erklärten Gebäude und Plätze nicht mehr deutlich sehen können. Die einstündige Fahrt führt bis in die Oberstadt. Bei der Rückfahrt durch die kurvigen und engen Straßen wird uns fast schlecht. Wir verlassen den Bus bei der „Rotonda“ und irren zurück in unsere Hotel-Gegend.
In einem kleinen Lokal mit großen Ventilatoren für die Sitzplätze unter den Bäumen nehmen wir unser Abendessen ein. Wir sind müde, eigentlich zu müde um zu essen und bestellen daher nur eine Portion Grillkotelettes und Salat. Davon schaffen wir nur die Hälfte. Der Kellner betrachtet den Rest missgünstig, als er abserviert. Das Angebot „Melone aufs Haus“ – „ Nur ein ganz kleines Stück“. Darauf schleppt er eine ovale Platte mit mind. einer halben, ansprechend in Dreiecke geschnittenen Wassermelone an – die wir gedankenverloren restlos verputzen. Um nicht als Schnorrer dazustehen, geben wir ihm statt der verlangten 13,50 20,-- € und haben so zumindest vor uns selber die Gastehre wieder hergestellt. Der Ober ist auch wieder begütigt. Um 23:20 sind wir wieder im Zimmer und fallen erschöpft ins Bett – schließlich sind wir seit 5:00 Uhr früh unterwegs. Auf den Abendtrunk in einer Taverne der Oberstadt (das hatte ich mir vorgestellt) verzichten wir, da die Taxis streiken.
Freitag, 22. Juli 2011
Frühstücksbüffet (um eine Säule herum angeordnet) mit allem, was man sich wünschen kann. Wir begeben uns auf Besichtigungstour und beginnen in unmittelbarer Nähe des Hotels mit der Kirche des Schutzpatron Agios Dimitrios aus dem 5. Jh. – die größte Kirche der Stadt; War während der türk. Besatzungszeit zur Mosche umfunktioniert. Dimitrios wurde hier in der Krypta begraben (zur Zeit v. Galerius).
Die Ausgrabungen des römischen Forums „Agora“ machen keinen besonderen Eindruck (Ziegelmauer, Gewölbebogen, Mosaike, röm. Münzprägewerkstatt gefunden). Erstaunlich ist aber, wie tief unterhalb des heutigen Niveaus sie sich diese Stadtanlage befand. Hamam Bey (osman. Bad für Männer und Frauen, nur von außen), Panagia Chalkeon byz. Kirche aus d. 11. Jh., Kirche von Panageon Acheiropoiitos ( fühe christl. Kirche,Ikone – nicht von Menschenhand), Aigos Sofia aus dem 8. Jh., Ausgrabungen des Galeruis-Palastes und Galeriusbogen „Kamara“, Rotonda – ließ sich Galerius als Mausoleum errichten, Ende des 4. Jh. Wurde sie eine Kirche, 1590 eine Moschee, seit 1912 ein Museum, worin aber einmal im Monat ein orth. Gottesdienst staffinden darf. Innen wird immer noch renoviert. Deckenmosaike mit viel Gold (Abbildungen von versch. Obstsorten). Sandwitch und Wasser bei einem Straßenstandl. Dann Marsch zum archäologischen Museum. Auf dem Platz davor wird die Hitze auf der Terrasse unter großen Bäumen etwas erträglicher. Bier, Chips, Frappee, Kekse, bettelnde Tauben und freche Spatzen. (7,--)- auffallend geschminkte Kellnerin. Rund 3 Stunden verbringen wir anschließend im Museum (12,--/P.) Wieder sehr viele interessante Exponate ( prähistorische Zeit, Entstehen der Städte, Ausgrabungen von Thassos, Gold der Makedonen, die Geschichte der Glasherstellung, Mosaike, Statuen, Büsten, Tonwaren,…) alles sehr gut präsentiert und verständlich beschriftet. Erst um 15:30 verlassen wir das Museum und beenden unsere Besichtigungstour für heuer. Jetzt geht es ans Shoppen. Wir brauchen noch Mitbringsel - (Hemden für die Buben, Kleidchen für Katharina, Strandkleid für Julia). Dann schlendern wir durch die Märkte (eine kleine Stadt für sich, gegliedert in verschiedene, manchmal mit Kuppeln gedeckte Marktsektoren entsprechend der angebotenen Waren.). Endlich finden wir auch ein Geschäft, das traditionelle „Griechenschlapfen“ anbietet. Hermann findet welche, dann entschließe ich mich, auch welche zu nehmen. Der Händler reduziert von sich aus ständig den Preis, als wir auch noch für Felix und Katharina Schlapfen aussuchen, sodass wir für alle 4 Paare zum Schluss 50,-- € zahlen. Er war früher bei der AUA in Saloniki angestellt und hat daher anscheinend eine Schwäche für Österreicher.
Beim Weitergehen durch die Märkte und auf der suche nach einer „Futterstelle“ erregt eine enge Gasse (ODOS KARIPI) unsere besondere Aufmerksamkeit: Entlang der Unterkanten der Dächer als Fries, manchmal auch oberhalb der Dachrinnen, sind lebensgroße Figuren angebracht, die verschiedene Szenen aus dem vorvorigen Jh. darstellen (Gaukler mit Tanzbär, …) Im „Schanigarten“ eines der Lokale (Oyzoy Melathron), das auch im Inneren über und über mit altem Krimskrams dekoriert ist, beschließen wir zu essen. Die doppelseitige Speisekarte ist über einen Meter lang und kaum zu handeln, als Brotkörberl werden Strohhüte mit schwarzem Band auf die Tische gestellt. Gerichte mit arab. Touch werden angeboten. Wir bestellen Tsaziki (ausgezeichnet!) Pie Arabia, Schweinskotl. (gebracht werden drei auf einem Brotfladen angerichtet), Tomaten-Gurkensalat, Bier, Soda, Wein (36,-- €). Die Portionen sind gigantisch und daher nicht zu bewältigen. Wir lassen jeweils die halbe Portion über und – werden wegen unserer essunwilligkeit sofort bestraft. Man bringt uns - nachdem wir beteuert haben, alles sei sehr gut, aber viel zu viel - nicht eine Nachspeise aufs Haus, nein, eine nach der anderen! Zuerst einen Joghurtpudding mit Himbeesauce dann - als wir schon aufstehen wollen - eine Platte mit 9 Knödeln in der Art gebackener Mäuse, überzogen mit Nougatsauce, bestreut mit Pinienkernen. Wir sind erledigt. Nach 10 Stunden kehren wir wieder in unser Hotel zurück, packen alles für die morgige Abreise und unternehmen gar nichts mehr. Thessaloniki hat uns geschafft. - Diese Stadt wird von den Touristen nicht richtig gewürdigt, da sie keine Altertümer aus der klass. griech. Antike aufzuweisen hat. Der Wandel in der Zusammensetzung der Stadbevölkerun im Laufe der Geschichte wird durch die vielen Sehenswürdigkeiten erkennbar.Es ist eine überraschend grüne, unglaublich lebendige Stadt mit vielen verschiedenen Gesichtern und absolut einen mehrtägigen Aufenthalt wert. Wir waren sehr positiv überrascht.
Samstag, 22. Juli 2011
Nach dem Frühstück um 7:37 Abfahrt Richtung Heimat. 122 799 km (275 km), 27° C. Um 8:42 OZ/ 7:42 MESZ nach 350 gefahrenen km (keine Maut) sind wir an der Grenze zu Makedonien. Der Zollbeamte befragt uns nachdrücklich nach mitgeführten Zigaretten. Nach einer halben Stunde Grenzaufenthalt setzen wir unsere Reise fort. (M 4,-- €) und kommen um 9:24 zur Grenze zu Serbien. Der Grenzübertritt dauert bis 10:42. Vor Nis tanken wir 47,5 l – 61,--€ 123 199 km/674km 2,-- Maut. Imbiss an einer Raststelle – viel Transitbetrieb – 2 XXl Sandwitches, 2 Bier 11,--€. Durch Belgrad (diesmal nehmen wir nicht die empfohlene Umleitung) und Novizad (M14,--). Sind wir um 17:66 an der ungarischen Grenze. Kurz vorher noch um 28,-- € den Tank aufgefüllt. Dieser Grenzaufenthalt dauert bis 19:22. Die Ungarn kontrollieren an der EU-Außengrenze ziemlich genau. Sie lassen sogar die Dachboxen öffnen. Ich muss aufs Klo, nehme meinen Pass und gehe in Ungarn zur Toilette. Die Klofrau verlangt einen Euro im Voraus. Eine Deutsche verlangt ihn wieder zurück, da kein Toilettpapier vorhanden ist. H. besorgt noch eine Vignette, wofür hier 9,--€ verlangt werden. Schließlich geht es weiter auf den erholsamen Autobahnen unseres Nachbarlandes. Himmel bewölkt, angenehm kühl.
Hermann hat den bereits bekannten „Heimfahrts-Bleifuß“. Schließlich erreiche ich durch meine ständige Quengelei einen kurzen Stopp zum Kaffeetrinken. Es ist finster geworden und mich blenden die Lichter der anderen Autos, daher kann ich die Schilder und die Karte nicht schnell genug lesen. Bei Budapest erwischen wir einen falschen Autobahnzweig und müssen wieder umkehren, um auf die M1 nach Wien zu kommen. Nach Györ machen wir auf einem Parkplatz ein Pause. Schöner Sternenhimmel – Fernrohr ausgepackt Nach einem Nickerchen von einer Stunde setzen wir uns wieder Richtung Wien in Bewegung. Ankunft Baden 01:14 Uhr. 124 068 km. 17 ° C Außentemperatur. – Wir frösteln und sind froh, die 1 550 km Rückfahrt hinter uns gebracht zu haben. Sehr schön war’s, aber leider auch sehr heiß und sehr weit, sodass an eine baldige Wiederholung leider zweifelhaft ist.
Reisekosten:
Zusammen € 1697
Davon entfallen:
€ 215 auf Benzin
€ 79 Maut
€ 542 Übernachtungen m. Fr.
(12 Nächte)
€ 585 Speisen und Getränke
€ 60 Eintritte, Bus, Boot, Ausfl.
€ 210 div. Extras (Strandkleider, Sandalen, Kinderhemden, Seifen, Marmeladen, Karten, Salz, Stadtplan
und Buch).
Obwohl es subjektiv weiter war, sind wir nicht mehr Kilometer gefahren als bei einem Frankreichurlaub - ca. 3200.
[ENDE]