Reise nach Andalusien 2016

Mit dem PKW nach Sevilla, Cordoba und Granada

(Andalusien2016+), (→Bildergalerie→)

1. Tag

Sa.

02.04.16

Hagnau am Bodensee

2.

So.

03.04.16

St. Astier bei Perigueux

3.

Mo.

04.04.16

Salamanca

4.

Di.

05.04.16

Salamanca Besichtigung

5.

Mi.

06.04.16

Caceres

6.

Do.

07.04.16

Sevilla, Alcala del Rio

7.

Fr.

08.04.16

Sevilla

8.

Sa.

09.04.16

Sevilla, Alcazar

9.

So.

10.04.16

Sevilla, Kathedrale

10.

Mo.

11.04.16

Cordoba

11.

Di.

12.04.16

Cordoba, Bücher, Autoeinbr.

12.

Mi.

13.04.16

Cordoba, Mezquita

13.

Do.

14.04.16

Cordoba

14.

Fr.

15.04.16

Granada

15.

Sa.

16.04.16

Granada, Alhambra

16.

So.

17.04.16

Granada, Stadtrundfahrt

17.

Mo.

18.04.16

Granada, Kathedrale

18.

Di.

19.04.16

Lloret de Mar / Girona

19.

Mi.

20.04.16

Ceriale / Savona (I)

20.

Do.

21.04.16

Ceriale – Baden


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Andalusien 2016

 


 

1. Tag, Samstag 2. April 2016
Wache um 0430 auf; Morgentoilette, Frühstück, Auto beladen.
Abfahrt 0600, Km-Stand 38570. - 0725-0820 Rast, Ansfelden, Kipferl,Kaffe; Linzer Torte zum Mitnehmen. - Walserberg D Grenze knapp 1h Stau, aber anders als angekündigt, keine Grenzkontrolle. - 1145 München, südliche Umfahrung (Mittlerer Ring). - Weiter über Memmingen. - 1315-1410, Mittag in Leutkirch (Schnitzl, Pizza). Hier haben wir auf unserer Reise 1996 in die Gascogne das erste Mal übernachtet. - Mehrfach kleinen Staus (Auffahrunfall, in einem Tunnel liegengebliebener Wagen). 1530 Hagnau/Bodensee. Machen früher Rast, sind etwas Mau, obwohl die Fahrt insgesamt sehr gut gegangen ist. "Gästehaus zum Scharfen Eck" – 90 mit Frühstück (eigentlich zu teuer), sehr ruhig, keine anderen Gäste, großer Balkon. - Spaziergang am See – hübsch, sehr belebt, in D war diese Woche Osterferien. Kaufen was Süßes und ein belegtes Semmerl als Abendimbiss. - Heute nur 650 km geschafft.

2. Tag, Sonntag 3. April 2016
Ab Hagnau um Halbneun. Die Strecke den Bodensee entlang ist ab Hagnau sehr schön. Durch den Schwarzwald nach Freiburg. Ab hier auf der selben Route wie letzen September ins Perigord. Die Strecke zwischen Chalon sur Saon und Montlucon geht über Rues National und ist mühsam, aber auf der Autobahn nach Clermont über die Berge der Auverne läuft es sehr gut und wir kommen schnell weiter. Wieder mal ein ärgerlicher Moment, weil wir auf einer Autobahnraststätte kein Bier kaufen können. Es ist krank wie sich das lebens- und genussfreundige Volk der Franzosen von ein paar Gesundheitsaposteln und Klugscheißern verarschen lässt. Wir kommen bis St. Astier am Fluss Isle jenseits von Perigueux; etwa 930 km heute gefahren. Brigitte findet in dem toten Kaff ein sehr schönes Chambre d'Hotes mit Blick auf den Fluss.

3. Tag, Montag 4. April 2016
Von St. Astier / Perigueux nach Salamanca, 800 km. 60 € für das Zimmer mit Frühstück. Abfahr 08:00 Uhr. Starker Verkehr um Bordeaux. Tanken bei einem Intermarche Supermarkt. Kleine Einkäufe - Bier, Schinke, Brot. Durch die "Landes", flaches Land mit Föhrenwäldern. Nach der Grenze zu Spanien (11:50 Uhr) kurzer Aufenthalt bei einer Raststätte – Salat und Gemüseomlette. Dann durch die Ausläufer der Pyrenäen. Weiter südlich durchqueren wir nochmals eine schmale Gebirgskette mit bizarren, zahnartigen Felszacken. Auf dem Hochland von Kastillien – es ist wirklich hoch, über 800 m – dichte Wolken und Regen. Bei Tordesillas hört er auf, aber bis Salamanca setzt er doppelt so stark wieder ein. 17:30 Uhr, finden wir am Stadtrand ein **** Hotel; nur 55€ für das (sehr große) Zimmer – ein Hit. Nehmen auch den Tiefgaragenplatz dazu, so können wir trocken ausladen. - Haben heute erstaunlich viele Wohnmobile gesehen – nach Norden fahrend …? Ihre Nationalität war nicht erkennbar. Wer fährt im April nach Norden? Die einzige Erklärung, die mir einfällt ist, dass es sich um Leute handelt, die im Süden überwintern. Man stelle sich vor, Campingplätze mit Heerscharen greiser, ausländischer Wohnmobilisten, vielleicht noch nach Nationalität zusammengerüttelt. Entwurzelte heimatlose Pensionäre, auf der Flucht vor ihrem öden Leben – brrr, ist ja unsagbar grauslich!

4. Tag, Dienstag 5. April 2016
Die Betten sind härter als in den vergangenen 2 Nächten. B. hat nicht so gut geschlafen, ich schon. Beschließen einen Besichtigungstag für Salamanca einzulegen. Nehmen das Frühstück (desayuno) im Hotel; der Raum ist prächtig, das Buffet riesig, die Speisen ganz gut, das ganze aber zuviel – die 8,50 pro kann man nicht wegessen, besonders, da wir beide (mittlerweilen auch ich) zum Frühstück nicht viel runterkriegen. Verlängern das Zimmer und rüsten uns für den Rundgang. Wir habe schon aus dem Fenster gesehen - an der Kleidung der Passanten -, dass es ziemlich (sehr) kalt ist. Pullover plus Windbluse MIT Futter ist gerade ausreichend. Es fehlt nicht viel und ich setze mir eine Haube auf. - Zur Römerbrücke in die Altstadt ist es nur 100 m. Salamancas Berühmtheit beruht auf ihrer sehr alten Universität (bald 800 Jahre!), der Kathedrale (Nueva und Vieja zusammengebaut - "Nueva" bedeutet aber auch 16. Jhdt.), der Plaza Mayor (soll die schönste ganz Spaniens sein) und dem einheitlichen Stadtbild, das durch einen rötlich-gelben Sandstein bestimmt wird. Bei der Kathedrale, resp. der alten Universität viel Polizei. Wie wir später erfahren, ist der König zu Besuch und nimm an einer Promotion teil. Machen einen Rundgang. Auf der Plaza Mayor finden wir ein Touristbüro und erfahren von einer Stadtführung. Die findet dann mit einer aus Holland stammenden Guia und vier Personen statt; uns und einem schweizer Ehepaar (der einzige etwas seltsame verbale Beitrag des Schweizers, dass, wenn viel los ist, es viele Diebe gibt (?)). Unsere Führerin ist gewandt, lebhaft und kenntnisreich, die Führung so lange, dass sie schon anstrengend wird. Jedenfalls habe wir danach das Gefühl mehr von Salamanca erfahren zu haben. - Ein Mittagessen mit Pollo und Merluz (Kabeljau) ist gut und gerade richtig portioniert; mit Bier und Kaffee um dreiundzwanzig Euro preiswert. Danach noch ein Spaziergang am Fluss – ein sehr natürliches Bett mit Sandbänken, Weiden, kleinen Tümpeln und Nebenläufen – ist wirklich schön.


Salamanca


5. Tag, Mittwoch 6. April 2016
Nur 200 km nach Caceres. Weite Hochebene bis über 1100 m, schneebedeckte Berge in der Ferne. Heute kein Frühstück im Hotel; der Ersatz auf einer Raststätte eher nicht so gut – keine Croissants, das Bocadillo mit Iberico Schinken ist für's Frühstück zu derb. Caceres hat eine komplett erhaltene Altstadt, ein bischen wie Locronan, ziemlich tot. Die moderne Stadt ist dagegen sehr belebt. Das Hotel Naranjos – besser als von außen erwartet, aber nicht wie die vergangenen; dafür preiswert 45 plus 8 für die Garage. Fahre dreimal im Kreis bis ich die Garage finde. Komme dabei ziemlich weit ab. Das Navi des Autos hilft auch nicht viel, weil die Einbahnen falsch gespeichert sind. Für so einen Fall wäre es besser, die Adresse des Hotels und das Handy eingesteckt zu haben. - Nach der Hotelsuche ein zweiter Rundgang durch die Stadt. Lunch auf der Plaza Mayor. B. Koteletts, ich eine Dorade in Salzkruste. Im Hotel tefefonieren mit unseren Müttern.


Caceres

6. Tag, Donnerstag 7. April 2016
Von Caceres nach Sevilla. Ganz schöne Aktion, das Auto zu holen, vor dem Hotel keinen Parkplatz zu finden und daher in einer Garageneinfahrt zu parken. Fahren daher ganz ohne Früstück ab. Es wäre besser gewesen, vor dem Auschecken in der Nähe in einem Kaffeehaus zu frühstücken. Die Autobahnraststätte, die erste nach Caceres ist deutlich besser als gestern. Nehmen zum Kaffee Tostados con Mantquilla (Butter) y Marmelada. Auf der Rechnung steht "con Aceite et Oliva" …??? vielleicht ein Idiom für "Toast mit was dazu". Sehr entspannte Fahrt etwa 270 km nach Sevilla. Haben beschlossen die Andalusien-Rundreise doch in Sevilla und nicht in Cordoba zu beginnen. - In Sevilla ist es dann nicht mehr so entspannt – da herrscht nämlich die Verkehrshölle. Nach ein paar planlosen Kreisen in der Nähe des Zentrums parken wir 100 m von einer Touristinfo; dabei setzen wir leider mit dem Boden des Autos auf, nach einer Schwelle in einem etwas tieferen Erdloch. Die Senjora in Office ist sehr nett und hilfbereit, aber Sevilla ist sehr stark gebucht – April sei der stärkste Monat (vermutlich weil nicht so heiß). Letzten Endes beschließen wir, aus Sevilla rauszufahren und uns selber ein Quartier zu suchen. Wir wenden uns den Guadalquivir flussaufwärts. Der erste Ort, den wir uns ausgesucht haben ist (nach 17 km) Alcala del Rio. Von außen ist er häßlich, im Inneren durchaus gepflegt, sehr ruhig. Finden eine Bar mit Restaurant, wo wir (es ist so um 3 Uhr) ein Tagesmenü kriegen (Gaspacho, Russischen Salat, Fisch, Huhn, Bier, Wein, Pudding, Kaffee – alles um 20€. Der Wirt weist uns zu einem Hostal Chaperall. Das erste Zimmer ist sehr klein, wir fragen nach etwas größerem. Das Dreibettzimmer ist viel besser. Der einzige Wermutstropfen ist, das es keinen Balkon oder Zugang zu einer Terrasse gibt. An der Rückseite des Hotels gibt es reichlich Parkmöglichkeiten und einen Lift. Das alles um 40€! - Versuche einen Internetverbindung über den mobilen Internetstick herzustellen, aber das geht nicht. Das Handy funktioniert über "moviestar", aber dieser nimmt keine Netzwerkverbindung an; Vodafon, Orange, etc. auch nicht. Doch dann schaue ich nochmal nach den Netzwerkverbindungen und siehe da - WiFi gibt es doch! - Ich aktualisiere die Andalusienseite im Web und maile einen Hinweis darauf an Familie und Freunde. - Gehen um 8 nochmal weg, auf ein Bier und ein Glas Rotwein; Das Lokal voll mit alten Männern, die einen Stierkampf im TV anschauen. Spaziergang am Fluss zwischen Margeriten. Am Rückweg hören wir den letzten Chorgesang einer Andacht; prächtig aufgeputzte Marienstatuen in der Kirche. Daheim noch ein Abendimbiss.

7. Tag, Freitag 8. April. 2016
Sevilla I. - Frühstück so um Halbneun in der Cafeterie des Hotels. Nach Sevilla. Ratlos im Kreis fahren, bei der Suche nach einem Parkplatz; geraten in ganz enge Gassen und sind froh da wieder rauszukommen. Finden eine Tiefgarage am Paseo Colon, Ecke Via Adriano. B. steigt aus, sobald sie die Abfahrt sieht, unten nicht so schlimm. 1,75 pro Stunden, weniger teuer als erwartet. Durch die Stadt zu Kathedrale mit Turm 'Giralda' und dem maurischen Königsplast, Alcatraz. Vor beidem mächtig lange Warteschlangen – zu lange, als dass wir uns dazustellen. Streifen durch die Gassen der Altstadt. Bin bald ziemlich müde. Gegen Ein Uhr Mittagessen in einer typischen Touristenfalle. B. was mit mariniertem Schwein, ich Paella. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Dafür teuer – etwa 30. Zurück nach Alcala. Haben einen recht langen Nachmittag zum Erholen. Jetzt wirkt sich's negativ aus, dass wir keinen Zugang nach draußen haben. B. ziemlich oft am vergitterten Fenster zum 'tsch…' - das finde ich ehrlich gesagt manchmal etwas mühsam. Ohne Balkon, Terrasse oder Garten kann man nicht 'daheim' sein zum Ausruhen. Abends Sherlock Video am Notebook geschaut.

8. Tag, Samstag 9. April 2016
Sevilla II (Alcazar). - Um Halbneun auf. Cafeteria noch zu. Samstag schlafen alle länger. Frühstück in Sevilla. Tostado mit Mantequilla y Marmelada. "Con aceite" heißt wirklich mit Öl. Die Leute essen Toast mit Olivenöl, Schinken und Tomatensauce. Morgens nur 9°. Echt frisch. Sind froh Windblusen UND Futter, bzw. Pullover dabei zu haben. Heute keine so verrrückten Schlangen wie gestern. Eintritt Alcazar 9,50 plus 5 Audioguide. Vier Stunden in Schloß und Garten. Mittag wieder in ein Touristenresti, Tortilla con Patates, Tenera – und das dürften Tripes (Kutteln) sein … na, ja. Die Torten sind gut. Das ganze für 40. Einkauf Carrefour. Ein sehr erfolgreicher Tag, hätte nicht besser sein können. Abends Sherlock Holmes mit Christopher Lee, Hannes Söhnker als Moriarty; Video nicht richtig konvertiert.

9. Tag, Sonntag 10.04.2016
Sevilla III. Schlafen heute etwas länger. Frühstück im Chaperral. Paseo Colon gesperrt, wir kommen nicht zu unserem Parkhaus. Irren ziemlich herum bis wir visavis von der Plaza Espana, auf der anderen Seite des Flusses, eine andere Tiefgarage finden. 3,1 cent pro Minute, selsame Art der Rechnung. Es gibt einen Concurso de Choches de Caballo (Kutschenwettbewerb). Kathedrale macht erst um Halbdrei auf, aber man kann in einige Teile so rein; ist echt sehr groß. Torre del Oro am Fluss. Rückfahrt ist eine völlig wirre Irrfahrt nach dem Navi - habe völlig die Orientierung verloren. Sollte das blöde Navi vielleicht doch einfach nur ausschalten. Mittag im Cafe vom ersten Tag, heute kein Tagesmenu, nehmen zwei Tapa-Portionen und zwei Media – nur Tapa-Größe wäre ausreichend gewesen. Hübsche Musik, fotografieren den CD Cover – "Nuevos Pasadobles Taurinos".


Sevilla

10. Tag, Montag 11.04.2016
Nach Cordoba. Brigitte hat heute Morgen noch mit der Sekundarschule in Alcala Kontakt aufgenommen; sie wird einen Austausch mit der Mittelschule in Baden vorschlagen. Rund 130 km nach Cordoba; sehr angenehmes Fahren im Tal des Guadalquivir. Stark bewölkt, kalt, in der Nacht starker Regen. Hotel direkt hinter der Mezquita (der Moschee-Kathedrale); für die Lage sehr günstig. Der Versuch mit dem Auto dorthinzukommen, um das Gepäck auszuladen, ist allerdings ... äh ... anstrengend. Irgenwann gelingt's doch. Danach noch über den Fluss, um das Auto zu parken - und zu Fuss zurück über die Römische Brücke mit phantastischem Blick auf die Altstadt von Cordoba.

11. Tag, Dienstag 12.04.2016
Auf den Tiendillas Platz (der im modernen Teil der Stadt, mit Reiterstatue) zum Frühstücken. Buchladen für Lesestoff (englisch), ua. einen Camilleri/Montalbano Anthologie. Dann zum Auto um zu sehen, dass alles in Ordnung ist. Ist es nicht! Die kleine Scheibe vorne links wurde eingeschlagen! Gestohlen nichts, nicht mal die Münzen in der Mittelablage. Wertvolles war nicht im Auto, da wir alles auf's Zimmer genommen hatten. Polizei, Werkstatt. Wir sind jetzt eher nicht so gut aufgelegt. Mittag im Restaurant unseres Hotels.

12. Tag, Mittwoch 13.04.2016
Heute früher auf. Frühstück im Hotel. In die Mezquita. Sie ist von 0830 bis 0930 gratis. Bis wir mit dem Frühstück fertig sind, bleibt uns eine schwache halbe Stunde. Am Ende der Gratiszeit werden die Leute rausgescheucht, muss mühsam sein für die Wächter. - In den Alcazar de los Reyes Catholicos (Isabella I. von Kastilien (1451–1504), König Ferdinand II. von Aragón (1452–1516) auch Ferdinand V. von Kastilien ->Wikipedia). Der hat im Inneren nicht viel zu bieten, aber einen guten Ausblick von einem der beiden Türme, und einen schönen Garten. Das 28mm Shift blockiert!?? Das Wetter ist seit Tagen grauslich; es regnet die ganze Zeit nur unterbrochen von wirklich heftigen Sturzregen. Habe seit zwei Tagen eine entzündete Blase an der rechten Zungenwurzel; essen ist echt schmerzhaft, Tantum Verde nutzt nix, kaufe mit was in einer Apotheke, das nutzt auch nix. Mittag im Hotel, Salat, gegrilltes Gemüse, Lomo, Zarzuela de Pescados (eine Art Fischragout), alles ganz gut, aber nicht überwältigend; danach am Zimmer. Brigitte liest Camillieri / Montalbano, ich Eduardo Mendoza, 'An Englishman in Madrid'. Am Nachmittag wird’s schöner. Lange laute Jugendliche vor dem Burger King neben unserem Hotel. Ich bin nicht glücklich darüber, wie müde ich nach einem halben Tag Sightseeing bin, und ich brauche die langen Ruhepausen. B. findet die langen Nachmittage auf dem Zimmer vermutlich ziemlich langweilig. Ich war an dem Tag, als wir nach Corodba kamen, auf eine schwer zu beschreibende Art erschöpft, und zwar zutiefst. Im spanischen Fernsehen laufen Navi CIS und Big Bang Theorie – ist witzig, wie die alle auf Spanisch klingen.

13. Tag, Donnerstag 14.04.2016
Ich zeitig, diesmal wirklich rechtzeitig in die Mezquita; gehe sie in alle Richtungen ab, fotografiere mit dem 35mm. Frühstück im Cafe Viena. In die Werkstatt, Auto abholen (knapp € 150). Parken wieder auf der 'anderen' Seite des Flusses, aber diesmal nicht so abgelegen. An den Fluss - breite Au, Überschwemmungsgebiet des Guadalquivir am Fuß der Altstadt. Ausgedehnter Rundgang durch die Stadt, auch in die moderneren Geschäftsviertel. Brigitte kauft sich zwei Blazer und eine Bluse. Mittag wieder in der Altstadt – Pizza; viel zu reichlich, aber wir können die Reste mitnehmen.


Cordoba

14. Tag, Freitag 15.04.2016
Rund 170 km von Cordoba nach Granada. Schöne Fahrt durch eine weite, hügelige Landschaft, unfassbar die endlosen Olivenhaine. Blöder, fetter Trampel fährt uns beim Verlassen eines Kreisverkehrs fast rein, obwohl ich blinke – keine Augen und kein Hirn! Gegen Ende der Fahrt taucht die schneebedeckte Sierra Nevada auf. Vororte von Granada häßlich und zersiedelt. Auto in eine Parkgarage und zu Fuß auf Hotelsuche. Finden ein Zimmer mit großer Dachterrasse im 4. Stock, in einer eher schäbigen Pension, Blick auf den Albacin, zentral, für die Lage günstig (60/Nacht, Auto in einer Garage (+13 pro) in der Nähe - wirklich gut.

15. Tag, Samstag 16.04.2016
Um Halbsieben auf; man soll spätestens um Halbacht beim Kartenverkauf der Alhambra sein. Es werden pro Tag fünfhundert Tickets direkt verkauft. Vor mir stehen schon rund hundert Leute an. Bis ich um ca. Halbneun dran kommen ist der Vormittag ausverkauft, aber ich kriege welche für den Nachmittag. Spaziergang auf den Albacin mit Blick vom Mirador auf die Alhambra; durch das enge Tal zwischen Alhambra und Albacin zurück. Nachmittags Besichtung Alhambra ... der Andrang ist unbeschreiblich; schwer zu entscheiden, ob man sich das sparen sollte, weil man eh nix davon hat, oder sich doch durchschleußen lassen, weil man das Ganze um sich herum erlebt hat und alles was man darüber liest und sieht besser einordnen und vorstellen kann. Abendessen am Heimweg, "Churros" als postres (das ist ein Teigstrang, der in siedendem Öl herausgebacken wird).

16. Tag, Sonntag 17.04.2016
Granada. Frühstück auf der Avenida Reyes, etwas unterhalb der Puerta Real. Stadtrundfahrt mit einer Art Zug; versäumen einen, weil er früher kommt, als erwartet; bei dem funktioniert der Audio-Guide nicht; warten an der Station Alhambra auf den übernächsten; viel versteht man ohnehin nicht, weil das Fahrzeug so rumpelt; trotzdem ist die Rundfahrt sinnvoll, weil man mitbekommt, was man noch besichtigen könnte. Einkauf am Heimweg und Essen am Zimmer.

 
Alhambra, Granada

17. Tag, Montag 18.04.2016
Granada. Kathedrale. Rundgang. Nochmals auf den Albacin.

18. Tag, Dienstag 19.04.2016
Von Granada nach Lloret de Mar zwischen Barcelona und Girona. Schöne Fahrt über Jaen, Manzanares, Valencia und Barcelona. Haben den Oberlauf des Guadiania überquert und das Delta des Ebro passiert, die weiten Ebenen der (zur der Jahreszeit grünen) La Mancha gesehen. Lloret ist ein grauslicher Touristenort ... aber die Leute waren nett - irgenwie so menschlich; so als ob man spüren konnte, wie sie sich auf den Urlaub gefreut hatten und jetzt bereit waren, das beste daraus zu machen.

19. Tag, Mittwoch 20.04.2016
Von Lloret di Mar an der Costa Brava bis Ceriale, bei Albenga / Savona an der Ligurischen Küste, 80 km vor Genua. Auf dem ganzen französischen Teil wirklich, wirklich viel Verkehr, aber ... die Provence war da, haben Cezannes Mt. St. Victoire gesehen (>>Wikipedia) und irgendwann von hoch oben auf Monte Carlo runtergeschaut ... und so; das besondere Flair der Provence war deutlich zu spüren.  - In Albenga bekommen wir kein Zimmer. Die Hoteliers behaupten voll zu sein, in Wirklichkeit sind sie geschlossen. Es ist unfassbar wie häßlich, heruntergekommen und vergammelt diese Orte hier sind. Dabei ist die Ligurische Küste berühmt. Wie an so vielen Orten ist es nur mehr eine kulturelle Gewohnheit dahin zu fahren - vor hundert Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, so eine Scheußlichkeit zu besuchen und auch noch Geld dafür auszugeben. Die Bauwut, die moderne Bautechnik zusammen mit dem Fehlen jeder Raumplanung, Koordination und Vorausschau hat weite Teile Europas ästhetisch praktisch vernichtet. - In der Nähe von Ceriale entdeckt Brigitte aus dem Augenwinkel ein "Bed & Breakfast"-Schild. Das Quartier ist ein Hit! Geräumig, sauber, sehr gepflegt; eine ehemalige Englischlehrerin, die uns mit selbst erzeugten Brot und Marmeladen verwöhnt. Wir bekommen auch ein Rezept für Orangemarmelade (was im folgenden Herbst zum Beschaffen und Verarbeiten spanischer Orangen führen wird).

20. Tag, Donnerstag 21.04.2016
Von Ceriale/Savona an der Ligurischen Küste nach Baden. Rund 1000 km. Ankunft in Baden 21 Uhr. Insgesamt 6100 km. Zwischenaufenthalt in Caorle verworfen. Pause bei Venedig (Lasagne) und zw. Zeltweg und Leoben (Frankfurter und Berner Würstel). Auch in Italien starker Verkehr - 1 bis 2 Spuren voller Lastwagen; außerdem ein sonniger Tag - das alles macht die Fahrt anstrengend. Von Klagenfurt über Neumarkter Sattel und Murtal (und nicht über die Pack und Graz).

***

In den drei großen spanischen Städten herrschte eine regelrechte 'Verkehrshölle'. Parkplätze sind nicht zu finden, die Parkgaragen teuer. Zumindest in Sevilla wäre es gescheiter gewesen, eine Endstation des öffentlichen Verkehrsnetzes anzufahren und das Auto weiter draußen stehen zu lassen. In Sevilla sind die Hotels viel teuerer als in anderen Städten; daher außerhalb übernachten! In den kleinen Dörfern bekommt man leicht Quartier.

Kosten: Für Übernachtungen 70/t. - Für Essen 50/t.  - Autobahnmaut 260(!)
Gefahren: 6100 km, Durchschnittsverbrauch 5l/100km.

[ENDE]