Mit dem PKW nach Sevilla, Cordoba und Granada
(Andalusien2016+), (→Bildergalerie→)
1. Tag |
Sa. |
02.04.16 |
Hagnau
am Bodensee |
2. |
So. |
03.04.16 |
St. Astier bei Perigueux |
3. |
Mo. |
04.04.16 |
Salamanca |
4. |
Di. |
05.04.16 |
Salamanca |
5. |
Mi. |
06.04.16 |
Caceres |
6. |
Do. |
07.04.16 |
Sevilla, Alcala del Rio |
7. |
Fr. |
08.04.16 |
Sevilla |
8. |
Sa. |
09.04.16 |
Sevilla |
9. |
So. |
10.04.16 |
Sevilla |
10. |
Mo. |
11.04.16 |
Cordoba |
11. |
Di. |
12.04.16 |
Cordoba |
12. |
Mi. |
13.04.16 |
Cordoba |
13. |
Do. |
14.04.16 |
Cordoba |
14. |
Fr. |
15.04.16 |
Granada |
15. |
Sa. |
16.04.16 |
Granada |
16. |
So. |
17.04.16 |
Granada |
17. |
Mo. |
18.04.16 |
Granada |
18. |
Di. |
19.04.16 |
Lloret de Mar / Girona |
19. |
Mi. |
20.04.16 |
Ceriale / Savona (I) |
20. |
Do. |
21.04.16 |
Ceriale – Baden |
1. Tag, Samstag 2. April 2016
Wache um 0430 auf; Morgentoilette, Frühstück, Auto beladen.
Abfahrt 0600,
Km-Stand 38570. - 0725-0820 Rast, Ansfelden, Kipferl,Kaffe; Linzer Torte zum
Mitnehmen. - Walserberg D Grenze knapp 1h Stau, aber anders als angekündigt,
keine Grenzkontrolle. - 1145 München, südliche Umfahrung (Mittlerer Ring). -
Weiter über Memmingen. - 1315-1410, Mittag in Leutkirch (Schnitzl, Pizza). Hier
haben wir auf unserer Reise 1996 in die Gascogne das erste Mal übernachtet. -
Mehrfach kleinen Staus (Auffahrunfall, in einem Tunnel liegengebliebener Wagen).
1530 Hagnau/Bodensee. Machen früher Rast, sind etwas Mau, obwohl die Fahrt
insgesamt sehr gut gegangen ist. "Gästehaus zum Scharfen Eck" – 90 mit Frühstück
(eigentlich zu teuer), sehr ruhig, keine anderen Gäste, großer Balkon. -
Spaziergang am See – hübsch, sehr belebt, in D war diese Woche Osterferien.
Kaufen was Süßes und ein belegtes Semmerl als Abendimbiss. - Heute nur 650 km
geschafft.
2. Tag, Sonntag 3. April 2016
Ab Hagnau um Halbneun. Die Strecke den Bodensee entlang ist ab Hagnau sehr
schön. Durch den Schwarzwald nach Freiburg. Ab hier auf der selben Route wie
letzen September ins Perigord. Die Strecke zwischen Chalon sur Saon und
Montlucon geht über Rues National und ist mühsam, aber auf der Autobahn nach
Clermont über die Berge der Auverne läuft es sehr gut und wir kommen schnell
weiter. Wieder mal ein ärgerlicher Moment, weil wir auf einer Autobahnraststätte
kein Bier kaufen können. Es ist krank wie sich das lebens- und genussfreundige
Volk der Franzosen von ein paar Gesundheitsaposteln und Klugscheißern verarschen
lässt. Wir kommen bis St. Astier am Fluss Isle jenseits von Perigueux; etwa 930
km heute gefahren. Brigitte findet in dem toten Kaff ein sehr schönes Chambre
d'Hotes mit Blick auf den Fluss.
3. Tag,
Montag 4. April 2016
Von St. Astier / Perigueux
nach Salamanca, 800 km. 60 € für das Zimmer mit Frühstück. Abfahr 08:00 Uhr.
Starker Verkehr um Bordeaux. Tanken bei einem Intermarche Supermarkt. Kleine
Einkäufe - Bier, Schinke, Brot. Durch die "Landes", flaches Land mit
Föhrenwäldern. Nach der Grenze zu Spanien (11:50 Uhr) kurzer Aufenthalt bei
einer Raststätte – Salat und Gemüseomlette. Dann durch die Ausläufer der
Pyrenäen. Weiter südlich durchqueren wir nochmals eine schmale Gebirgskette mit
bizarren, zahnartigen Felszacken. Auf dem Hochland von Kastillien – es ist
wirklich hoch, über 800 m – dichte Wolken und Regen. Bei Tordesillas hört er auf,
aber bis Salamanca setzt er doppelt so stark wieder ein. 17:30 Uhr, finden wir am
Stadtrand ein **** Hotel; nur 55€ für das (sehr große) Zimmer – ein Hit. Nehmen
auch den Tiefgaragenplatz dazu, so können wir trocken ausladen. - Haben heute
erstaunlich viele Wohnmobile gesehen – nach Norden fahrend …? Ihre Nationalität
war nicht erkennbar. Wer fährt im April nach Norden? Die einzige Erklärung, die
mir einfällt ist, dass es sich um Leute handelt, die im Süden überwintern. Man
stelle sich vor, Campingplätze mit Heerscharen greiser, ausländischer
Wohnmobilisten, vielleicht noch nach Nationalität zusammengerüttelt.
Entwurzelte heimatlose Pensionäre, auf der Flucht vor ihrem öden Leben – brrr,
ist ja unsagbar grauslich!
4. Tag,
Dienstag 5. April 2016
Die Betten sind härter als
in den vergangenen 2 Nächten. B. hat nicht so gut geschlafen, ich schon.
Beschließen einen Besichtigungstag für Salamanca einzulegen. Nehmen das
Frühstück (desayuno) im Hotel; der Raum ist prächtig, das Buffet riesig, die
Speisen ganz gut, das ganze aber zuviel – die 8,50 pro kann man nicht wegessen,
besonders, da wir beide (mittlerweilen auch ich) zum Frühstück nicht viel
runterkriegen. Verlängern das Zimmer und rüsten uns für den Rundgang. Wir habe
schon aus dem Fenster gesehen - an der Kleidung der Passanten -, dass es ziemlich
(sehr) kalt ist. Pullover plus Windbluse MIT Futter ist gerade ausreichend. Es
fehlt nicht viel und ich setze mir eine Haube auf. - Zur Römerbrücke in die
Altstadt ist es nur 100 m. Salamancas Berühmtheit beruht auf ihrer sehr alten
Universität (bald 800 Jahre!), der Kathedrale (Nueva und Vieja zusammengebaut -
"Nueva" bedeutet aber auch 16. Jhdt.), der Plaza Mayor (soll die schönste ganz
Spaniens sein) und dem einheitlichen Stadtbild, das durch einen rötlich-gelben
Sandstein bestimmt wird. Bei der Kathedrale, resp. der alten Universität viel
Polizei. Wie wir später erfahren, ist der König zu Besuch und nimm an einer
Promotion teil. Machen einen Rundgang. Auf der Plaza Mayor finden wir ein
Touristbüro und erfahren von einer Stadtführung. Die findet dann mit einer aus
Holland stammenden Guia und vier Personen statt; uns und einem schweizer Ehepaar
(der einzige etwas seltsame verbale Beitrag des Schweizers, dass, wenn viel los
ist, es viele Diebe gibt (?)). Unsere Führerin ist gewandt, lebhaft und
kenntnisreich, die Führung so lange, dass sie schon anstrengend wird. Jedenfalls
habe wir danach das Gefühl mehr von Salamanca erfahren zu haben. - Ein
Mittagessen mit Pollo und Merluz (Kabeljau) ist gut und gerade richtig
portioniert; mit Bier und Kaffee um dreiundzwanzig Euro preiswert. Danach noch
ein Spaziergang am Fluss – ein sehr natürliches Bett mit Sandbänken, Weiden,
kleinen Tümpeln und Nebenläufen – ist wirklich schön.
5. Tag, Mittwoch 6. April 2016
Nur 200 km nach Caceres. Weite Hochebene bis über 1100 m, schneebedeckte Berge
in der Ferne. Heute kein Frühstück im Hotel; der Ersatz auf einer Raststätte
eher nicht so gut – keine Croissants, das Bocadillo mit Iberico Schinken ist
für's Frühstück zu derb. Caceres hat eine komplett erhaltene Altstadt, ein
bischen wie Locronan, ziemlich tot. Die moderne Stadt ist dagegen sehr belebt.
Das Hotel Naranjos – besser als von außen erwartet, aber nicht wie die
vergangenen; dafür preiswert 45 plus 8 für die Garage. Fahre dreimal im Kreis
bis ich die Garage finde. Komme dabei ziemlich weit ab. Das Navi des Autos hilft
auch nicht viel, weil die Einbahnen falsch gespeichert sind. Für so einen Fall wäre
es besser, die Adresse des Hotels und das Handy eingesteckt zu haben. - Nach der
Hotelsuche ein zweiter Rundgang durch die Stadt. Lunch auf der Plaza Mayor. B.
Koteletts, ich eine Dorade in Salzkruste. Im Hotel tefefonieren mit unseren
Müttern.
6. Tag, Donnerstag 7. April 2016
Von Caceres nach Sevilla. Ganz schöne Aktion, das Auto zu holen, vor dem Hotel
keinen Parkplatz zu finden und daher in einer Garageneinfahrt zu parken. Fahren
daher ganz ohne Früstück ab. Es wäre besser gewesen, vor dem Auschecken in der
Nähe in einem Kaffeehaus zu frühstücken. Die Autobahnraststätte, die erste nach
Caceres ist deutlich besser als gestern. Nehmen zum Kaffee Tostados con
Mantquilla (Butter) y Marmelada. Auf der Rechnung steht "con Aceite et Oliva" …???
vielleicht ein Idiom für "Toast mit was dazu". Sehr entspannte Fahrt etwa 270 km
nach Sevilla. Haben beschlossen die Andalusien-Rundreise doch in Sevilla und
nicht in Cordoba zu beginnen. - In Sevilla ist es dann nicht mehr so entspannt –
da herrscht nämlich die Verkehrshölle. Nach ein paar planlosen Kreisen in der Nähe
des Zentrums parken wir 100 m von einer Touristinfo; dabei setzen wir leider mit
dem Boden des Autos auf, nach einer Schwelle in einem etwas tieferen Erdloch. Die
Senjora in Office ist sehr nett und hilfbereit, aber Sevilla ist sehr stark
gebucht – April sei der stärkste Monat (vermutlich weil nicht so heiß). Letzten
Endes beschließen wir, aus Sevilla rauszufahren und uns selber ein Quartier zu
suchen. Wir wenden uns den Guadalquivir flussaufwärts. Der erste Ort, den wir
uns ausgesucht haben ist (nach 17 km) Alcala del Rio. Von außen ist er häßlich,
im Inneren durchaus gepflegt, sehr ruhig. Finden eine Bar mit Restaurant, wo wir
(es ist so um 3 Uhr) ein Tagesmenü kriegen (Gaspacho, Russischen Salat, Fisch,
Huhn, Bier, Wein, Pudding, Kaffee – alles um 20€. Der Wirt weist uns zu einem
Hostal Chaperall. Das erste Zimmer ist sehr klein, wir fragen nach etwas
größerem. Das Dreibettzimmer ist viel besser. Der einzige Wermutstropfen ist,
das es keinen Balkon oder Zugang zu einer Terrasse gibt. An der Rückseite des
Hotels gibt es reichlich Parkmöglichkeiten und einen Lift. Das alles um 40€! -
Versuche einen Internetverbindung über den mobilen Internetstick herzustellen,
aber das geht nicht. Das Handy funktioniert über "moviestar", aber dieser nimmt
keine Netzwerkverbindung an; Vodafon, Orange, etc. auch nicht. Doch dann schaue
ich nochmal nach den Netzwerkverbindungen und siehe da - WiFi gibt es doch! -
Ich aktualisiere die Andalusienseite im Web und maile einen Hinweis darauf an
Familie und Freunde. - Gehen um 8 nochmal weg, auf ein Bier und ein Glas Rotwein; Das
Lokal voll mit alten Männern, die einen Stierkampf im TV anschauen. Spaziergang
am Fluss zwischen Margeriten. Am Rückweg hören wir den letzten Chorgesang einer
Andacht; prächtig aufgeputzte Marienstatuen in der Kirche. Daheim noch ein
Abendimbiss.
7. Tag, Freitag 8. April. 2016
Sevilla I. - Frühstück so um Halbneun in der Cafeterie des Hotels. Nach Sevilla.
Ratlos im Kreis fahren, bei der Suche nach einem Parkplatz; geraten in ganz enge
Gassen und sind froh da wieder rauszukommen. Finden eine Tiefgarage am Paseo
Colon, Ecke Via Adriano. B. steigt aus, sobald sie die Abfahrt sieht, unten
nicht so schlimm. 1,75 pro Stunden, weniger teuer als erwartet. Durch die Stadt
zu Kathedrale mit Turm 'Giralda' und dem maurischen Königsplast, Alcatraz. Vor
beidem mächtig lange Warteschlangen – zu lange, als dass wir uns dazustellen.
Streifen durch die Gassen der Altstadt. Bin bald ziemlich müde. Gegen Ein Uhr
Mittagessen in einer typischen Touristenfalle. B. was mit mariniertem Schwein,
ich Paella. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Dafür teuer – etwa 30.
Zurück nach Alcala. Haben einen recht langen Nachmittag zum Erholen. Jetzt wirkt
sich's negativ aus, dass wir keinen Zugang nach draußen haben. B. ziemlich oft
am vergitterten Fenster zum 'tsch…' - das finde ich ehrlich gesagt
manchmal etwas mühsam. Ohne Balkon,
Terrasse oder Garten kann man nicht 'daheim' sein zum Ausruhen. Abends Sherlock
Video am Notebook geschaut.
8. Tag, Samstag 9.
April 2016
Sevilla II (Alcazar). - Um Halbneun auf. Cafeteria noch zu.
Samstag schlafen alle länger. Frühstück in Sevilla. Tostado mit Mantequilla y
Marmelada. "Con aceite" heißt wirklich mit Öl. Die Leute essen Toast mit
Olivenöl, Schinken und Tomatensauce. Morgens nur 9°. Echt
frisch. Sind froh Windblusen UND Futter, bzw. Pullover dabei zu haben. Heute
keine so verrrückten Schlangen wie gestern. Eintritt Alcazar 9,50 plus 5
Audioguide. Vier Stunden in Schloß und Garten. Mittag wieder in ein Touristenresti,
Tortilla con Patates, Tenera – und das dürften Tripes (Kutteln) sein … na, ja.
Die Torten sind gut. Das ganze für 40. Einkauf Carrefour. Ein sehr erfolgreicher
Tag, hätte nicht besser sein können. Abends Sherlock Holmes mit Christopher Lee,
Hannes Söhnker als Moriarty; Video nicht richtig konvertiert.
9. Tag, Sonntag 10.04.2016
Sevilla III. Schlafen heute etwas länger. Frühstück im Chaperral. Paseo Colon
gesperrt, wir kommen nicht zu unserem Parkhaus. Irren ziemlich herum bis wir
visavis von der Plaza Espana, auf der anderen Seite des Flusses, eine andere
Tiefgarage finden. 3,1 cent pro Minute, selsame Art der Rechnung. Es gibt einen
Concurso de Choches de Caballo (Kutschenwettbewerb). Kathedrale macht erst um Halbdrei auf, aber man
kann in einige Teile so rein; ist echt sehr groß. Torre del Oro am Fluss.
Rückfahrt ist eine völlig wirre Irrfahrt nach dem Navi - habe völlig die
Orientierung verloren. Sollte das blöde Navi vielleicht doch einfach nur
ausschalten. Mittag im Cafe vom ersten Tag, heute kein Tagesmenu,
nehmen zwei Tapa-Portionen und zwei Media – nur Tapa-Größe wäre ausreichend
gewesen. Hübsche Musik, fotografieren den CD Cover – "Nuevos Pasadobles Taurinos".
10. Tag, Montag 11.04.2016
Nach Cordoba. Brigitte hat heute Morgen noch mit der Sekundarschule in Alcala
Kontakt aufgenommen; sie wird einen Austausch mit der Mittelschule in Baden
vorschlagen. Rund 130 km nach Cordoba; sehr angenehmes Fahren im Tal des
Guadalquivir. Stark bewölkt, kalt, in der Nacht starker Regen. Hotel direkt
hinter der Mezquita (der Moschee-Kathedrale); für die Lage sehr günstig. Der
Versuch mit dem Auto dorthinzukommen, um das Gepäck auszuladen, ist allerdings
... äh ... anstrengend. Irgenwann gelingt's doch. Danach noch über den Fluss, um
das Auto zu parken - und zu Fuss zurück über die Römische Brücke mit
phantastischem Blick auf die Altstadt von Cordoba.
11. Tag, Dienstag 12.04.2016
Auf den Tiendillas Platz (der im modernen Teil der Stadt, mit
Reiterstatue) zum Frühstücken. Buchladen für Lesestoff
(englisch), ua. einen Camilleri/Montalbano Anthologie. Dann zum Auto um
zu sehen, dass alles in Ordnung ist. Ist es nicht! Die kleine Scheibe
vorne links wurde eingeschlagen! Gestohlen nichts, nicht mal die
Münzen in der Mittelablage. Wertvolles war nicht im Auto, da wir
alles auf's Zimmer genommen hatten. Polizei, Werkstatt. Wir sind jetzt
eher nicht so gut aufgelegt. Mittag im Restaurant unseres Hotels.
12. Tag,
Mittwoch 13.04.2016
Heute früher auf. Frühstück im
Hotel. In die Mezquita. Sie ist von 0830 bis 0930 gratis. Bis wir mit dem
Frühstück fertig sind, bleibt uns eine schwache halbe Stunde. Am Ende der
Gratiszeit werden die Leute rausgescheucht, muss mühsam sein für die Wächter. -
In den Alcazar de los Reyes Catholicos (Isabella I. von Kastilien (1451–1504),
König Ferdinand II. von Aragón (1452–1516) auch Ferdinand V. von Kastilien
->Wikipedia). Der hat im Inneren nicht viel zu bieten,
aber einen guten Ausblick von einem der beiden Türme, und einen schönen
Garten. Das 28mm Shift blockiert!?? Das Wetter ist seit Tagen grauslich; es
regnet die ganze Zeit nur unterbrochen von wirklich heftigen Sturzregen. Habe
seit zwei Tagen eine entzündete Blase an der rechten Zungenwurzel; essen ist
echt schmerzhaft, Tantum Verde nutzt nix, kaufe mit was in einer Apotheke, das
nutzt auch nix. Mittag im Hotel, Salat, gegrilltes Gemüse, Lomo, Zarzuela de
Pescados (eine Art Fischragout), alles ganz gut, aber nicht überwältigend;
danach am Zimmer. Brigitte liest Camillieri / Montalbano, ich Eduardo Mendoza,
'An Englishman in Madrid'. Am Nachmittag wird’s schöner. Lange laute Jugendliche
vor dem Burger King neben unserem Hotel. Ich bin nicht glücklich darüber, wie
müde ich nach einem halben Tag Sightseeing bin, und ich brauche die langen
Ruhepausen. B. findet die langen Nachmittage auf dem Zimmer vermutlich ziemlich
langweilig. Ich war an dem Tag, als wir nach Corodba kamen, auf eine schwer zu
beschreibende Art erschöpft, und zwar zutiefst. Im spanischen Fernsehen laufen
Navi CIS und Big Bang Theorie – ist witzig, wie die alle auf Spanisch klingen.
13. Tag, Donnerstag 14.04.2016
Ich zeitig, diesmal wirklich rechtzeitig in die Mezquita; gehe sie in alle
Richtungen ab, fotografiere mit dem 35mm. Frühstück im Cafe Viena. In die
Werkstatt, Auto abholen (knapp € 150). Parken wieder auf der 'anderen' Seite des Flusses, aber
diesmal nicht so abgelegen. An den Fluss - breite Au, Überschwemmungsgebiet
des Guadalquivir am Fuß der Altstadt. Ausgedehnter Rundgang durch die Stadt,
auch in die moderneren Geschäftsviertel. Brigitte kauft sich zwei Blazer und
eine Bluse. Mittag wieder in der Altstadt – Pizza; viel zu reichlich, aber wir
können die Reste mitnehmen.
14. Tag, Freitag
15.04.2016
Rund 170 km von Cordoba nach Granada.
Schöne Fahrt durch eine weite, hügelige Landschaft, unfassbar die endlosen
Olivenhaine. Blöder, fetter Trampel fährt uns beim Verlassen eines Kreisverkehrs
fast rein, obwohl ich blinke – keine Augen und kein Hirn! Gegen Ende der Fahrt
taucht die schneebedeckte Sierra Nevada auf. Vororte von Granada häßlich und
zersiedelt. Auto in eine Parkgarage und zu Fuß auf Hotelsuche. Finden ein Zimmer
mit großer Dachterrasse im 4. Stock, in einer eher schäbigen Pension, Blick auf
den Albacin, zentral, für die Lage günstig (60/Nacht, Auto in einer Garage (+13
pro) in der Nähe - wirklich gut.
15. Tag,
Samstag 16.04.2016
Um Halbsieben auf; man soll spätestens um Halbacht
beim Kartenverkauf der Alhambra sein. Es werden pro Tag fünfhundert Tickets
direkt verkauft. Vor mir stehen schon rund hundert Leute an. Bis ich um ca.
Halbneun dran kommen ist der Vormittag ausverkauft, aber ich kriege welche für
den Nachmittag. Spaziergang auf den Albacin mit Blick vom Mirador auf die
Alhambra; durch das enge Tal zwischen Alhambra und Albacin zurück. Nachmittags
Besichtung Alhambra ... der Andrang ist unbeschreiblich; schwer zu entscheiden,
ob man sich das sparen sollte, weil man eh nix davon hat, oder sich doch
durchschleußen lassen, weil man das Ganze um sich herum erlebt hat und alles
was man darüber liest und sieht besser einordnen und vorstellen kann. Abendessen
am Heimweg, "Churros" als postres (das ist ein Teigstrang, der in siedendem Öl
herausgebacken wird).
16. Tag,
Sonntag 17.04.2016
Granada. Frühstück auf der
Avenida Reyes, etwas unterhalb der Puerta Real. Stadtrundfahrt mit einer Art
Zug; versäumen einen, weil er früher kommt, als erwartet; bei dem funktioniert
der Audio-Guide nicht; warten an der Station Alhambra auf den übernächsten; viel
versteht man ohnehin nicht, weil das Fahrzeug so rumpelt; trotzdem ist die
Rundfahrt sinnvoll, weil man mitbekommt, was man noch besichtigen könnte.
Einkauf am Heimweg und Essen am Zimmer.
17.
Tag, Montag 18.04.2016
Granada. Kathedrale. Rundgang. Nochmals auf
den Albacin.
18. Tag, Dienstag 19.04.2016
Von Granada nach Lloret de Mar zwischen Barcelona und Girona.
Schöne Fahrt über Jaen, Manzanares, Valencia und Barcelona.
Haben den Oberlauf des Guadiania überquert und das Delta des Ebro
passiert, die weiten Ebenen der (zur der Jahreszeit grünen) La
Mancha gesehen. Lloret ist ein grauslicher Touristenort ... aber die
Leute waren nett - irgenwie so menschlich; so als ob man
spüren konnte, wie sie sich auf den Urlaub gefreut hatten und
jetzt bereit waren, das beste daraus zu machen.
19. Tag, Mittwoch 20.04.2016
Von Lloret di
Mar an der Costa Brava bis Ceriale, bei Albenga / Savona an der Ligurischen
Küste, 80 km vor Genua. Auf dem ganzen französischen Teil wirklich, wirklich
viel Verkehr, aber ... die Provence war da, haben Cezannes Mt. St.
Victoire gesehen (>>Wikipedia) und irgendwann von hoch oben auf Monte Carlo
runtergeschaut ... und so; das besondere Flair der Provence war deutlich zu spüren.
- In Albenga bekommen wir kein Zimmer. Die Hoteliers behaupten voll zu sein, in
Wirklichkeit sind sie geschlossen. Es ist unfassbar wie häßlich,
heruntergekommen und vergammelt diese Orte hier sind. Dabei ist die Ligurische
Küste berühmt. Wie an so vielen Orten ist es nur mehr eine kulturelle Gewohnheit
dahin zu fahren - vor hundert Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, so eine
Scheußlichkeit zu besuchen und auch noch Geld dafür auszugeben. Die Bauwut, die
moderne Bautechnik zusammen mit dem Fehlen jeder Raumplanung, Koordination und
Vorausschau hat weite Teile Europas ästhetisch praktisch vernichtet. - In der
Nähe von Ceriale entdeckt Brigitte aus dem Augenwinkel ein "Bed &
Breakfast"-Schild. Das Quartier ist ein Hit! Geräumig, sauber, sehr gepflegt;
eine ehemalige Englischlehrerin, die uns mit selbst erzeugten Brot und
Marmeladen verwöhnt. Wir bekommen auch ein Rezept für Orangemarmelade (was im
folgenden Herbst zum Beschaffen und Verarbeiten spanischer Orangen führen wird).
***
In den drei großen spanischen Städten herrschte eine regelrechte 'Verkehrshölle'. Parkplätze sind nicht zu finden, die Parkgaragen teuer. Zumindest in Sevilla wäre es gescheiter gewesen, eine Endstation des öffentlichen Verkehrsnetzes anzufahren und das Auto weiter draußen stehen zu lassen. In Sevilla sind die Hotels viel teuerer als in anderen Städten; daher außerhalb übernachten! In den kleinen Dörfern bekommt man leicht Quartier.
Kosten: Für Übernachtungen 70/t. - Für Essen 50/t.
- Autobahnmaut 260(!)
Gefahren: 6100 km, Durchschnittsverbrauch 5l/100km.
[ENDE]