Reise in den Nordwesten der Bretagne (Roscoff). Auf der Hinreise Beauvais besuchen (die "letzte" gotische Kathedrale). Auf der Rückreise Besuch bei Helio in der Schweiz.
01. - Sa.23.04. - Chiemsee
02. - So.24.04. - Wurmberg/Pforzheim
03. - Mo.25.04. - Reims
04. - Di.26.04. - Beauvais
05. - Mi.27.04. - Besichtigung
06. - Do.28.04. - Ruhetag
07. - Fr.29.04. - CP St. Gregoire
08. - Sa.30.04. - CP Ar Kleguer, St. Pol bei Roscoff
09. - So.01.05. - St. Pol de Leon
10. - Mo.02.05. - Roscoff
11. - Di.03.05. - Küste W-lich v. Roscoff
12. - Mi.04.05. - Markt in Roscoff, Chateau Kerjean
13. - Do.05.05. - Isle St. Anne
14. - Fr.06.05. - Baie Kernic, Brignogan-Plage
15. - Sa.07.05. - Ruhetag
16. - So.08.05. - Von St. Pol nach Pont Aven
17. - Mo.09.05. - Pont Aven
18. - Di.10.05. - Küstenwanderung Port Manech
19. - Mi.11.05. - Port de Belon
20. - Do.12.05. - Chapelle de Tremorvezen, Plage Tahiti
21. - Fr.13.05. - Concarneau
22. - Sa.14.05. - Abfahrt, bis vor Orleans
23. - So.15.05. - Porte sur Saon (120 km vor Mülhausen)
24. - Mo.16.05. - Amriswil
25. - Di.17.05. - Eiche
26. - Mi.18.05. - Fotostudio
27. - Do.19.05. - CH --> Baden (A)
(Bilder: Anklicken zum Vergrößern, mit Rückwärtspfeil zurück, man kann nicht blättern o. wischen.)
Donnerstag, 14.04.2022
WW Hülle runtergenommen; die hat sich sehr bewährt. Der WW ist sauber und das obwohl er am Abstellplatz neben einer Esche steht. Der Pilzdachlüfter über 'm Klo hat die Hülle durchgescheuert; es ist aber Flickmaterial bei der Hülle dabei. WW vom Abstellplatz geholt. Sieht innen alles gut aus. Moverbatterie reingeräumt, Gefrierfach-Klappe eingeschoben (man kann den Kühlschrank mit oder ohne Gefrierfach betreiben).
Eingepackt am WW Abstellplatz.
Strecke Baden - Beauvais - Roscoff - Pont Aven.
Samstag, 23.04. - Abfahrt 9h. 13h Mondsee. Tanken a 2,10€. 16h Chiemsee (Felden-Bernau). Verfahre mich und muss ziemlich kompliziert umdrehen. Sehr netter älterer Mann, der uns unbedingt helfen will, aber er weiß auch nicht wo der Stellplatz ist. Wir haben nämlich hier schon mehrmals auf einem Wohnmobil-Stellplatz übernachtet. War immer sehr nett. Der wurde jetzt zu Tode entwickelt, Automatikschranken, etc. Dafür sind keine Caravans mehr erlaubt, nur W'mobile. Geben die Koordinaten eines "richtigen" CP ein - Panoramacamping in Harras. Schöner Platz, ragt geradezu in den See hinaus; allerdings mit 42€ ungewöhnlich teuer. Sind von der Sucherei aber so mau, dass wir unsere Bekannten aus Rosenheim nicht mehr kontaktieren, obwohl wir sie gerne gesehen hätten.
Sonntag, 24.04. - Abfahrt 0918. Bewölkung nimmt immer mehr zu. Zeitweise richtig starker Regen. Mehrfach Staus. Ich tobe über die sch.. Autofahrer, die bei dem Wetter und am Sonntag nix besseres zu tun haben, als auf der Autobahn herumzugondeln; später erfahren wir, dass es Ende der Osterferien ist. Beim nächsten Stau, der sich abzeichnet, fahr ich von der Autobahn ab. Finden eine Tankstelle, die mit 1,98 "günstig" ist (hatten auf der A. schon 2,30 gesehen). Brigitte frägt, ob es in der Gegend CP gäbe; die sind sehr hilfsbereit, aber die Antworten sind verwirrend. Die Archie App zeigt einen FKK-CP ganz in der Nähe. Die nehmen uns auch ohne FKK-Club-Mitgliedschaft und sind sehr, sehr freundlich. Wir sind in Wurmberg etwas SE von Pforzheim. Der einzige Unterschied ist, dass es einen einzigen großen Duschraum für alle gibt. Der Club hatte so einen Tag der offenen Tür. Mir scheint sie müssen der Überalterung entgegenwirken. Das Gelände ist toll - groß, grün, geräumig, Pool, Sportplätze; nur alles etwas angejahrt. Es gibt Bratwurst ("Weiße" und "Rote") und Kuchen und Torten. Gute Etappe.
Montag, 25.04. - Von Pforzheim nach Reims. Um 17h am CP Municipal Val de la Vesle. Auch hier viel Platz und alles sehr grün. Alle Nationen, auch die Franzosen sind in der Minderheit, die Holländer dagegen ... Unschlagbarer Preis von 17€ (am Chiemsee waren's 42, aber die Lage am See ist was Besonderes). Laut der CP-Frau gibt es eine Boulangerie im "anderen" Ortsteil, 2 km entfernt.
Dienstag, 26.04. - Marsch zur Bäckerei. Der andere Ortsteil ist von unserem durch ein paar riesige Felder getrennt. "Unserer" hat ein altes, verkommenes Rathaus, aber nur ganz wenige Häuser; der "andere" eine neue "Mairie", alte und neue Häuser gemischt. Wie das zusammen passt, ist rätselhaft. Es ist, als ob man den Ort verlegt hätte. Am Weg eine andere, etwas bizarre Ansicht. In einem parkartigen Wald stehen zwei pechschwarz verkohlte Baumstämme, 3 - 5 Meter hoch. Ein paar Schritte weiter ein Schuppen; dort liegen rohe, nach dem Faserverlauf verdreht gespaltenen Eichenstämme und dahinter stehen und liegen schwarz verkohlte. Die Stämme sind zwischen 2 und 5 m lang, ab oberen Ende schräg abgeschnitten und haben noch so einen 30x20x15 cm stehen gelassenen Fortsatz. Zuerst dachte ich es sei eine komische Art Holzkohle zu machen. Dann entdecke ich zwischen den Bäumen noch drei so Dinger stehend. Die sind von Alter und Feuchtigkeit grün bemoost (oder be-flechtet). Holz-Menhire? Ist also wahrscheinlich "Kunst". - In der Bäckerei kann man leicht einen Kaufrausch kriegen so gut und appetitlich sieht alles aus. Nach einer dreiviertel Stunde bin ich zurück und es gibt ein sehr elaboriertes Frühstück. - Heute nur 170 km nach Beauvais. CP De La Trye in Bresle, 12 km vor Beauvais. Das Einparken wird ein Fiasko. Anscheinend ist zu viel Platz, denn nach 5 Versuche stehe ich immer noch nicht so wie ich will. Aber dann geht's erst los. Der WW lässt sich nicht abkuppeln. Irgendwie hat sich die Antischlinger-Einrichtung festgesetzt. Soweit wir sehen, sitzt die Kugel in der Kugelaufnahme zu weit vorne. Also setzten wir den WW mit Bremse und Keilen fest und schieben erst vorsichtig, dann immer energischer zurück. Das wahr vermutlich richtig, denn irgendwann lässt sich die Deichsel doch vom Wagen lösen. Der Horror ist aber immer noch nicht vorbei. Ich werfe den Mover an, um den WW besser hinzustellen. Nur - der lässt sich nicht anwerfen. Er macht die vorgeschriebenen Geräusche beim Einschalten der Fernbedienung, geht aber nicht in den betriebsbereit Modus. Ich habe rote Wolken vor den Augen und häufe Sprengstoff in dem Wohnwagen an. Da ich keinen Sprengstoff habe, nicht einmal Rüstzeug zu einem Molotow-Cocktail (man braucht Benzin, nicht Diesel, und Phosphor, glaub ich), movern wir das Gehäuse händisch. Später, als wir richtig dastehen, probiere ich nochmals; jetzt hängt er sich ein, der Mover. - Nebstbei bemerkt, mit unseren neuen Debit-Karten, die fast, aber wie sich raus stellt doch nicht ganz wie Kreditkarten funktionieren, kann man die Autobahnmaut NICHT zahlen; also muss man an den Schranken mit Geld und Retourgeld rumfummeln.
Mittwoch, 27.04. - Beauvais Besichtigung. Die Kathedrale ist phantastisch, die Stadt eh ganz nett. Ein Markt mit Kleider-Standln auf dem Platz vor dem Rathaus erfreut Brigitte. Am Essplatz der übliche Ärger, dass man nicht sitzen kann, wo man will und dass man als letztes bedient wird, wenn man als erstes kommt - aber das übergehe ich jetzt. Insgesamt ist Beauvais eine schöne, interessante Stadt und der CP großzügig, grün, von einem Bächlein durchflossen und angenehm un-überfüllt. wir hatten die meiste Zeit nur den Nachbarn schräg hinter uns; die zwei Wohnmobile (Bild weiter unten) nur am letzten Tag; auch an den Nachbar hätten wir uns nicht so nahe ran gestellt, aber die anderen, weiter entfernten Plätze waren aus der freien Platzwahl ausgenommen. . . - und die Holländer sind wirklich sehr ruhige, zurückgezogene Leute, die niemanden damit belästigen einen anzusprechen. Morgen Ruhetag. Ich glaube, ich brauche eine Ruhe-Woche.
Re. Kathedrale: Sie wurde nie fertig gestellt, weil sie von Anfang an drohte auseinanderzubrechen. Alles war zu zierlich und die Strebepfeiler zu wenig weit ausholend. Außen Eisenstange, innen schräge Holzkonstruktionen, die das ganze zusammenhalten. Die Kirche ist auch "abgeschnitten", nur der Teil wo der Altar steht, dann das Querschiff und dann . . .is' sie aus; das eigentliche, lange Hauptschiff wurde nicht mehr gebaut, hinterm Querschiff zugemauert und mit Dachpappe zugedeckt. Eine Behelfsrosette wurde noch eingesetzt. Gleich dran stehen die Reste der alten Kirche aus dem Mittelalter. Es gibt zwei riesige alte Uhren. Eigenartig und interessant. Von den sieben Kathedralen der Picardie, die auf den Tafeln aufgeführt sind, haben wir Amien gesehen (2010). Chartres, Reims, Sees, Coutance, Licieux gehören zu anderen Regionen.
Donnerstag, 28.04. - Ruhetag auf den CP De La Trye. Mittags zu Fuß in den Ort, Restaurant "l'Instant T" - ein kryptischer Namen. Hübscher Sitzplatz im Freien, drinnen alles reserviert, schöner Garten mit Blumen und Küchenkräutern, richtiges Essen mit Vor- und Nachspeise. Nehmen Spargel, einen Salat mit Quinoa-Küchlein, einen Lachs und etwas "Porc" mit einer interessanten Karottensauce mit Zitrone und Kreuzkümmel, Dessert mit Amaretto-Kirschen. Interessant - man ist satt, nicht überfressen und alle Sinne sind so gut versorgt, dass man am späteren Nachmittag und Abend keinen Hunger mehr hat. Das war jetzt F wie's g'hört, war auch schon Zeit.
Freitag, 29.04. - Von Beauvais bis Nähe Mt. St.
Michel, 355 km. Wir habe beschlossen Monets Garten in Giverny doch kein zweites
Mal zu besuchen, zum einen, weil jetzt vielleicht noch nicht so viel blüht, zum
anderen und vor allem, damit wir schneller weiter kommen. Jetzt fehlen noch 220 bis nach Roscoff, dem Ort und der
Umgebung, die das Ziel der Reise sind. In Beauvais fahren wir zwei Mal im Kreis,
bis wir am richtigen End wieder rauskommen; dabei ein unerlaubter Haken, um vor
einem Autobahn Zahlschranken wieder umzukehren, denn die Rue nach Rouen ist eine
"N" und keine "A". Auf der "N" (Rue National, bei uns würde man "Bundestraße"
sagen) geht's langsamer dahin und durch Orte; flotter auf der Autobahn. Sieben
Stunden brauchen wir. Fahren an einem Hinweis auf ein "Camping St. Gregoire"
vorbei - na, das muss doch was sein, ein Gregor, noch dazu einer heiliger! Ist
auch schön und geräumig, nur der Duft der Felder . . . 10 km wäre es von hier
zum Mont St. Michel, aber da waren wir schon mehrmals. Der CP ist endlich einmal
wie es sein sollte, schon grün und keine (unmittelbaren) Nachbarn; da kann man
sich einbilden ein Ferienhäuschen in Frankreich zu haben.
Samstag, 30.04. - Nach Roscoff und St. Pol de Leon. CP Ar Kleguer. Zuerst wollten wir nach Roscoff, Le Quatre Saisons; den gibt's gar nicht. An seiner Stelle einen Point de Roscoff, aber der hat erst ab 7.Mai offen. Daher suchen wir etwas weiter. St. Pol de Leon liegt gleich "daneben". "Pol" steht für "Paul". Sehr gepflegter CP. Bis wir eingerichtet sind ist es 17h. Wir sind also sozusagen "da". Von hier werden wir Ausflüge an der Küste machen.
Sonntag, 01. Mai - Zu Fuß durch St. Pol de Leon. Ist doch weiter als ich gedacht hatte. Zuerst gehen wir in einem weiten Bogen am Ufer entlang. Das Wasser hat sich zurück gezogen. Boote liegen auf der Seite oder stehen auf ihren Wattstützen. Es gibt einen Wohnmobil Stellplatz, auf dem fünf Fahrzeuge stehen; kostet 8 eur pro Tag. Wenn man sich dem Zentrum des Ortes nähert, tauchen mehrere Kirchtürme auf. Zwei gehören zu einer Kathedrale (ehem. Bischofssitz) - St. Paul Aurelien. Das Rosettenfenster ist im Querschiff eingebaut und schaut nach S, nicht wie üblich nach W. Eine Kapelle in der Nähe hat mit 78 m den höchsten Turm der Bretagne. Belebt und das nicht sehr ist es um die Kathedrale. Es gibt ein paar beeindruckende Häuser, gemütlich ist der Ort nicht. - Finden eine Creperie plus Restaurant. Menu Fischsuppe oder Galette (braune, dünne Palatschinke aus Buchweizenmehl; die die ich in der Vergangenheit gegessen habe, waren wie Pappendeckel, aber vielleicht gibt's auch bessere), Salade Payesanne oder Escalop aux Vollaies (Geflügel), Crepes als Dessert. Das "Payesanne" beim Salat als Hauptspeise ist gepökeltes Entenfleisch (B. ist nur mäßig begeistert). Essen Note 3 von 5. Bis wir z'rück sind am CP, ist es ein "Hatscher". - Der CP: ist schön, gepflegt, reichlich begrünt und "beblumt", liegt zwischen zwei kleinen Hügeln am Meer. Man kann auf der Seite zum Meer stehen oder davon abgewandt. Wir haben uns für "abgewandt" entschieden - gegen Wind geschützt, keine Geruch von fauligen Algen, weniger Nachbarn (weil an einem Reihenende und daneben Hütten). Die Stellbuchten sind großzügig und durch Hecken getrennt. Der Platz ist gut besucht, fast nur Franzosen, ein paar Engländer, Holländer und Belgier. 400 m weiter gibt es einen zweiten CP (Trologot); viel leerer, sehr großzügige Buchten, billiger(!), allerdings weniger schön geschmückt, einsamer und ein bissl öd. Ich glaube, die beste aller besseren Hälften schätzt diesen (Ar Kleguer) mehr :-) :-)
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CP Ar Kleguer. 5: Isle St. Anne vom CP. 6,9: der CP. 10: Die "Wassertreter" von der Isle St. Anne aus.
Montag, 02.05. - Einkauf im Super-U; Zitronen waren schon aus, Milch und Zucker am ausgehen. Besichtigung von Roscoff. Ist ein Fährhafen nach England, zB. Plymouth, aber auch nach Irland, Cork. Viele Engländer. Die Kirche Notre Dame de Croaz Batz wurde erst im 15. Jhdt. gebaut ist aber gotisch; hat eine mystische Atmosphäre. Der Kirchturm hat eine doppelte Galerie (Balkone auf Höhe der Glocken übereinander) - ist eine Besonderheit von hier. "Croaz" heißt Kreuz und "Batz" bezieht sich auf die Insel vor dem Hafen. Wir finden einen anscheinend sehr begehrten, weil sehr gefüllten Essplatz, aber nachdem aus zwei Minuten Wartezeit zehn geworden sind und die Leute, deren Tisch wir anscheinend erwarten sollen, noch gemütlich beim Rotwein sind, ziehen wir wieder ab. Nochmals zum Super-U, ein nordafrikanisches Ragout und eine Schnitte Bauchfleisch. Brigitte mach Fisolen und Erdäpfel dazu.
Roscoff. Die Kirche ist beachtenswert für bemalte Holzschnitzereien. Die Möwe
will auch dort rein, wo wir keinen Platz gekriegt haben.
Dienstag, 03.05. - An die Küste westlich von Roscoff. Es gibt "Rochers de forme phantastique" und einen Menhir "Cam Louise", einige schöne Sandstrände und mit rosa Blumen bestandene Dünen. In Plouescat gibt es eine alte Markthalle und - wir finden ein Bistro mit Menu du Jour (Assiete Chacuterie, Vollaie Sauce Forestier, Fromage Blanc Apricot - Salat mit Schinken und Pastete, Hendl mit Schwammerlsauce und Pommes Frites, Frischkäse mit Marillenmarmelade). Der Heimweg auf der direkten Route ist nur 14 km. "Daheim" Auto und Wohnwagen abwaschen, Klo leeren, aufräumen. Wir haben unterwegs drei weitere Campingplätze gesehen, die teils näher am Meer wären, finden aber, dass sich ein Umzug nicht lohnt. - Mover nochmal probiert - geht nicht, geht gar nicht, was für ein . . .!
Westlich von Roscoff. Plouescat.
Mittwoch, 04.05. - Markt in Roscoff; Brigitte findet immer was bei den Fetzenstandln :-) Dann zum Chateau de Kerjean. Soll das "Kleine Versaille der Bretagne" sein. Vor allem ist es geschlossen. Ein Teil ist Ruine und soweit wir aus Prospekten ersehen, gibt es keine Einrichtung. Also - "Versaille" ist gewaltig übertrieben. Viel Gegend in der Gegend und die Gegend ist ruhig und grün. Wir finden ein Restaurant im Dorf hinter den Ländereien des Schlosses. Richtiges F Essen mit Filet de Porc und Tart aux Fraise (Erdbeertörtchen). Ein "richtiges" Essen hier kostet 70 - 80 eur (das macht mich ganz fertig). Aber, es war gut und das Drumherum schön. Zu dem Resti gehört sogar ein kleiner Park mit Rhododendren, Kamelien udgl.
Chateau de Kerjean, Restaurant und Park Keryann
Am Heimweg noch ein Abstecher zum Super-U; jetzt sind wir dann auf Wochen mit Nahrungsmitteln und Getränken ausgestattet. St. Pol, seine Straßenzüge haben etwas Perverses. Es ist unmöglich zum Meer und zum Campingplatz zu kommen ohne drei Mal des Zentrum mit seinen engen Gassen zu durchqueren. Alles Straßen führen dorthin, wo man nicht hin will. Am CP: wir kriegen einen Diagonal-Nachbarn; wär' jetzt nicht nötig gewesen. - Habe ich mich schon einmal darüber ausgelassen, das alle Wohnmobil-Konstrukteure Vollpfosten sind, die in die Mobile riesige, sogenannte "Garagen" einbauen, mit der Folge, dass die Betten hoch darüber wie auf Hühnerleitern liegen? Die "Garagen" sind bei 8 von 10 Wohnmobilisten leer! Richtige Rädern geh'n meist doch nicht rein und wenn man nicht mindestens einen Strandbuggy, 3 Kite-Surfausrüstungen und 5 komplette Tauchsets inkl. Kompressor mitnimmt, transportiert man nur Luft - eine kollektive Trottelei sondergleichen . . . naja, nicht unser Problem. Übrigens - schöner, sonniger Tag heute.
(Jetzt, wo ich das schreibe,
frag ich mich, warum diese blödsinnigen Garagen mich derart aufregen. Ich
"beobachte" jedes Wohnmobil und sobald ich so eine hochgebaute Garage sehe,
ereifere ich mich "Ha, ha, schon wieder ... <bla, bla,bla>!" Und dann, wenn eine offen
steht, und sich drinnen drei verhungerte Gartensesselchen fürchten . .
Eine richtige Antwort habe ich nicht darauf. Vielleicht, weil ich so viele Jahre
darüber nachgedacht habe, ein Wohnmobil zu kaufen. Ich habe mir auch
schon gedacht, dass ich vielleicht ein bissl zu stur und eigensinnig bin. Die
Wohnmobilbesitzer scheinen ja mit ihren Garagen plus Hochbett nicht so besonders
unglücklich zu sein. Trösten tut mich, dass schon vor Jahren auf einer
Campingmesse ein anderes Paar ausgerufen hat, "Gibt es denn nur Wohnmobile mit
diesen sch'.. Garagen?". Just in dem Augenblick, als Brigitte und ich uns
darüber auch aufgeregt haben. Für mich sind die
Wohnmobilbesitzer zu ergeben, zu "gehorsam". Sie nehmen so brav hin,
was die Designer zusammenschustern, obwohl sie (die Kunden) es überhaupt nicht
brauchen. Es gibt einige wenige Modelle, die anders konstruiert sind,
aber am Gebrauchtmarkt wird man sehr suchen müssen, um dem Garagenwahnsinn
zu entkommen.)
Donnerstag, 05.05. - Spazieren zur und auf der Isle Saint Ann. Die liegt in der Bucht von St. Pol und ist mit einem Damm verbunden. Klingt nach nicht viel, aber es gibt allerhand zu sehen, eine Riege Leute, die in Neopren-Anzügen (bis zu den Schultern) im Wasser auf und ab waten, Felsen zum rumkraxeln, eine Bucht in der man am Strand sitzen kann, Steine sammeln, sich über die vielen Kaninchenbauten wundern, einen Trupp Kinder in Optimisten beim segeln Lernen zuschauen . . . und so halt. Brigitte kocht Fisolen und Erdäpfel-Püree zu dem Bauchfleisch das wir noch haben.
Freitag, 06.05. - In der Früh stark bewölkt, später sonnig. Hochwasser dürfte so um 8h sein, bis wir schauen, ist schon wieder ein bissl abgelaufen. Heute Küste erkunden, westlich von Ploueskat, also in Fortsetzung vom Dienstag, nach Goulven und Brignogan-Plage, Baie de Kernic. Da gibt's erst Strände! Weißer Sand, keine (fast keine) Leut. Eine hübsche FKK Dame zwischen den Felsen. Ich glaub' sie war hübsch, hab natürlich nach einem "bong schuur" gleich höflich zum Horizont geschaut :-) In der Hochsaison wird es wohl voll sein - das Ambiente weißt darauf hin. Die Hochsaison dauert hier allerdings nur von 15.07. bis 30.08. Essen wieder im Bistro von Plouescat. Hin und zurück 70 km.
Brignogan-Plage, Baie de Kernic
Samstag, 07.05. - Ruhetag in St. Pol de Leon. Straße von und zum Campingplatz heute Nachmittag wegen eines Radrennens gesperrt. Brigitte fotografiert Blumenschmuck des CP; auch ein paar Bilder des sehr zutraulichen Rotkehlchens, das bis in den WW hüpft. Sugo mit Palatschinken (Hortoba..) und Spiralen, Salat mit French Dressing, Mousse au Chocolat. Abends Markise einrollen und Sesseln wegräumen, Vorbereitungen für die Abfahrt.
Sonntag, 08.05. - Von St. Pol nach Pont Aven (130 km, CP Les Chaumieres in Nevez). Wir fahren über die Montagnes d'Arree, 380 m hohe flach gewellte, alte Heidelandschaft. Der höchste Punkt ist der Roche Trevizel. In dem Dorf Brasparts ist die Straße wieder mal "barree". Die Umleitung ist absurd eng und scharfkurvig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da ein Lastwagen durchkommt. Wäre der WW nur ein bisschen größer . . . Weiter über Pleyben. Die Gegend ist bekannt für ihre Calvairs (ein mit Steinfiguren vor der Kirche nachgebauter Kalvarienberg). Wir bleiben ziemlich exponiert in einer etwas breiteren Abzweigung am Ende des Dorfes stehen, um uns Calvair und Markt anzusehen. Hübscher Oldtimer. Fast einen Satz alter Teller gekauft, schönes Muster, aber doch ein zu schlechter Zustand.
Am CP "Les Chaumieres" war ich schon 1992. Der Begriff bedeutet Stroh- oder Rieddächer. Der CP ist neben einer Gruppe von sorgfältig renovierten Häusern mit solchen Dächern gelegen; Zufahrt eng. Der CP ist immer noch ruhig, abgelegen und nicht stark besucht. Ich wollte unbedingt hierher, weil ich mich dunkel an einen Hohlweg erinnere, der zum Meer führt. Den Weg gibt es, er ist nur länger als in meiner Erinnerung, knapp ein km. Über die vielen Ferienhäuser, die die Gegend verschandeln, habe ich mich schon damals geärgert. Die Ferienhaus und Zweitwohnsitzkrankheit ist in F besonders ausgeprägt. Steht natürlich alles die meiste Zeit leer. Und weniger sind es auch nicht geworden. Die Mündung eines kleinen Baches, mit Bucht und Sandstrand (Anse de Rospico) war damals im Juni leer und verlassen. War wahrscheinlich ein "Geheimtipp", daher kennt ihn jetzt jeder und man kann ihn auf dutzenden Reise-Webseiten finden. Ich brauche zwei Anläufe und eine Rückfrage beim CP Betreiber bis ich den Weg zur Küste finde. Der Küstenpfad (Sentier cotier) ist allerdings toll; besser ausgebaut als damals, aber nicht übertrieben.
Montag, 09.05. - Besichtigung von Pont Aven. Fahren eine Runde durch die Stadt, dann zum Hafen; dort gute Parkplätze; zahlen muss man erst im Juli. Der Aven ist so wie der Belon eine Fluss und zugleich eine schmale Bucht, die den Gezeiten unterworfen ist. Es liegen ziemlich viel Schiffe hier, Sie sind mit Bug- und Heck-Moorings verankert und mit Wattstützen versehen, damit sie bei Ebbe nicht umfallen. Viele Schiffe sind in einem grauslichen Zustand - von Vogelkot, Algen, Moos und Schimmel verschmutzt. Sehen eine absonderlichen Katamaran mit riesigem Brückendeck, ein Auslegerboot, einen hübschen kleinen Katamaran, der im Gegensatz zu den anderen außerordentlich gepflegt ist, vermutlich ein Iroquois, eine große Fahrtenyacht am Kai, die einen eigenen Briefkasten hat. Der Aven führt viel Wasser. In früheren Zeiten wurde es von zahlreichen Mühlen genutzt. Die sind heute Boutiquen oder Restaurants. Gutes Mittagessen in einem Bistro, dass erst nach gar nicht so viel ausgesehen hat - Salat mit Shrimps, Lachs, Thunfisch, Merlu (Seehecht) und Cote de Porc, Charlotte aux Fraise (Biskotten Torte mit Erdbeeren), Fare Pruneaux (Topfenkuchen mit Zwetschken). Reisenotebook KO: nach der Fahrt von St. Pol nach Pont Aven bleibt der Bildschirm schwarz. Echt jetzt? :-(
Dienstag, 10.05. - Wanderung Anse de Rospico - Port Manech. War weiter und anstrengender als gedacht. So, dass wir sogar daran denken, ein Taxi zurück zu nehmen. Doch Port Manech ist ein so kleines Kaff, dass es kein Taxi gibt. Natürlich hätten wir eins von Nevez kommen lassen können, aber das ist uns dann doch zu blöd. Stärken uns mit Bier und Rosé von einem Standl. Der Rückweg ist dann viel weniger weit als befürchtet. Im WW Thunfischsalat als Vorspeise und Torteloni. Brigitte ist es auf diesem CP zu fad; sie schätzt es, wenn's ein bissl Leben gibt, Leute (Kinder), Tiere; die Rotkehlchen sind hier auch weniger zutraulich als in St. Pol.
Von Anse de Rospico nach Port Manech
Mittwoch, 11.05. - Riec sur Belon und Port de Belon. Camping Chateau de Belon - riesig, wild und einsam, Brigitte war 1989 hier. Witzigerweise habe ich mir diesen CP als groß und belebt vorgestellt, obwohl B. immer erzählt hat, er sei einsam und unbehaglich. Wir fahren die Straße weiter runter nach Port de Belon. Es gibt ein altes Manoir, das Chateau de Belon, Austernzucht und eine Restaurant. Der Belon öffnet sich zu einer etwas weiteren Bucht (weiter als der Aven). Auch hier liegen viele Segelboote, in der Mehrheit nicht so verkommen wie die im Aven. Einen Iroquois Katamaran sehen wir hier auch. Insgesamt halten wir uns nicht langen auf, etwas 30 Minuten. Im Intermarche von Nevez dann gefühlte 3 Stunden ;-) getankt, großer Einkauf, fertiges Hendl, Rosé. Das Wetter erst Nieselregen dann Sonne - sehr entspannt. Abends Musik gehört (seit Jahren habe wir auf Notebook, Handy oder Tablett recht viel Musik dabei, dazu eine erstaunlich wohltönende JBL Box; bisher noch nie verwendet; heute schon).
Donnerstag, 12.05. - Uns war's in der Nacht ein bissl flau, keine Ahnung woher. Mails am Handy abgerufen, gelöscht, an Helfried geschrieben. Spaziergang zu den "Chaumieres" und der Chapelle de Tremorvezen (hätte heute Do. 1430 geöffnet). Hendl von gestern. Längerer Spaziergang an der Küste zum Plage Tahiti (die andere Richtung als am Dienstag).
Les Chaumieres, Chapelle de Tremorvezen. Weg zum Plage Tahiti.
Freitag, 13.05. - Ausflug nach Concarneau. Großer Markt, bretonische Regenjacken als Mitbringsel. Viele Fotos in der Ville Close. Toller Hafen, viele interessante Boote. "Glenan" bezeichnet eine Inselgruppe 18 km SSW von Concarneau, eine Segelschule und ein Segellehrbuch ähnlich der deutschen "Seemanschaft". Eine große CH Segelyacht fährt gerade raus; das Boot fasziniert mich mit seiner Größe, seinem einfachen Rigg, Deck, Aufbauten - alles wirkt groß, geräumig und sehr massiv. Brigitte hat nicht so recht Lust Essen zu gehen; daheim Bratwürstel u. Kartoffeln.
Samstag, 14.05. - Beginn der Fahrt von Pont Aven in die Schweiz. Bei Le Mans leitet das Navi uns nach Alencon, fast 40 km sinnloser Umweg. Etappe in Sarge sur Braye, 85 km vor Orleans, sehr schöner CP. Am Platz, ein CH Wohnmobil aus ZH; die sind erst bei der "Rausfahrt", aber momentan ein bisschen Reise-verunsichert. Morgens Gebäck holen, über einen Holzsteg durchs Feuchtgebiet ins Dorf.
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1 Sarge sur Braye. 2-4 Porte de Saon.
Sonntag, 15.05. - Mühsam und lang bis Orleans. Dann Autobahn, 55€ Maut bis Langres. Grässlicher CP in Porte sur Saone. 480 km gefahren, es ist noch 120 km bis Mülhausen. Hatte mich beim Eingeben der Koordinaten des CP vertippt. Sind im Ort an eine völlig falsche Straße gelangt, dann mühsam zum CP gefunden, dort Baustelle und Einheimische Fußgänger und Autos, die vom sonntäglichen Fussballmatch zurückkehren. Sowas von verstellt, verstaut, ver-undurchschaubarlicht! Keine Ahnung, wie wir überhautpt auf den CP gelangt sind. Aber grauslich, stessig, nervig war's! War heute sehr heiß, bis 29°. Um 3h in der Nacht Gewitter. Das war unheimlich, weil wir unter großen Bäumen standen und nicht so recht wussten, wie stark der Sturm noch würde; war dann doch nicht so schlimm. Aber - hier oder in Les Chaumieres sind uns ein paar Eicheln auf den WW geknallt, jetzt haben wir Dellen wie von einem Hagel. Der Wohnwagen und das Wohnmobil mit Slideouts im Bild oben gehört "Fahrenden", sind allerdings keine Zigeuner, also nicht dunkelhäutig; das erste Mal, dass wir Fahrende auf einem CP gesehen haben. Zigeuner haben immer ganz eigene Plätze. Faszinieren mich beide, sowohl der Wohnwagen als auch das Wohnmobil. Die Leute sehen ein bisschen wild aus, sind aber ruhig und fast unsichtbar. Port sur Saon scheint der Beginn des schiffbaren Teils der Saon zu sein. Neben dem CP liegt eine Hafen mit Hausbooten.
Montag, 16.05. - Von Vesoul über Mülhausen, Waldshut, Schaffhausen, Frauenfeld, Amriswil zu Helfried, 320 km, 10h - 16h. Vegi Lasagne. Nach dem Abendessen gibt es eine Art Filmabend - großes Kino, so wie in einem guten Programmkino: Der Postman, Il Postino mit Philipp Noiret als Pablo Neruda.
Dienstag, 17.05. - In den Wald zur großen Eiche; sie ist eine der höchsten in der Schweiz; ca. 400 Jahre alt. Helio fährt eher mit seinem E-Bike. Mit Mühe gelingt es mir zwei andere (normale) Räder aufzupumpen. Gemüse-Curry u. Reis. Film: Cinema Paradiso, auch wieder mit Philip Noiret.
Mittwoch, 18.05. - Mit dem Rad zur Eiche und Richtung Utwil. In H's Keller, Studio Fotos. Das Stoffbild gefällt mir besonders gut. Hel. borgt mir seinen Nikon D4, mit der ich begeistert rumspiele. Gemüsesuppe (ähnlich wie der Curry, sehr scharf) und Griesschmarrn von Brigitte. Film: Madame Mallory mit Helen Mirren.
Amriswil, Hefenhofen, Chatzerüti
Donnerstag, 19.05. - Von der Schweiz nach Hause. Erst am Bodensee entlang über Landstraßen, da wir keine schweizer Autobahnvignette haben (in CH muss man für Auto und Wohnwagen je eine eigene lösen). Dann über Bregenz, Lindau, Memmingen, München, Salzburg - 680 km. Für uns mit Anhänger eine sehr gute "Tagesleistung".
Insgesamt auf der Reise 4400 km gefahren. Billigster Campingplatz 13€ (municipal), normal ca. 26, Ausreißer Bayern, 42€. Für CP insgesamt 540, das ist durchschnittlich 24€. Essen Tagesmenü knapp 40, "richtig französisch" 80. Durchschnittsverbrauch ganze Reise (an- und abgehängt) 8,1 Liter. Diesel in D teurer, in F eine 1,90er Zahl; wir haben ca. 360 Liter verfahren und dafür rund 720€ bezahlt. Wenn man einen alten Preis von 1,60 zugrunde legt (das war der Preis in F, soweit ich mich erinnere), dann habe wir 150€ Treibstoff Mehrkosten gehabt. Maut 140€. Wir waren 27 Tage unterwegs. Ich habe Datenverbindung übers Handy stärker genutzt als geplant (das geht bei meinem Vertrag nach Volumen, waren immerhin 420 Mb) - Emails, Whatsapp (aber ohne Bilder), Text vom Notebook hochgeladen (solange es funktionierte) - meine Handyrechnung für die Zeit ist erfreulich gering, 9,40€. In der Schweiz muss man aufpassen, da kann ein Mb 10€ kosten!!!
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