Mit einem Wohnwagen über die Schweiz in die Provence und die Camargue.
01. Tag | Mi. | 24.05. | Bernau/Chiemsee |
02. | Do. | 25.05. | Amriswil, Thurgau, CH |
03. | Fr. | 26.05. | Orb, CH |
04. | Sa. | 27.05. | St. Julien - CP l'Albanou |
05. | So. | 28.05. | St.Martin l'Ardeche |
06. | Mo. | 29.05. | St.Martin |
07. | Di. | 30.05. | Ausflug Ardeche |
08. | Mi. | 31.05. | St. Martin |
09. | Do. | 01.06. | Ausflug Avignon |
10. | Fr. | 02.06. | St. Martin |
11. | Sa. | 03.06. | Orange |
12. | So. | 04.06. | Pont St. Esprit |
13. | Mo. | 05.06. | Carpentras |
14. | Di. | 06.06. | Carpentras |
15. | Mi. | 07.06. | Ausflug Sault |
16. | Do. | 08.06. | St. Maries de la Mer |
17. | Fr. | 09.06. | St. Maries |
18. | Sa. | 10.06. | Ausflug Arles |
19. | So. | 11.06. | St. Maries |
20. | Mo. | 12.06. | Ausflug Tarascon |
21. | Di. | 13.06. | Neydens |
22. | Mi. | 14.06. | Amriswil |
23. | Do. | 15.06. | Spaziergang Kesswil |
24. | Fr. | 16.06. | Bergen (Nähe Chiemsee) |
25. | Sa. | 17.06. | Baden |
(Mo.22.) Wohnwagen von Pusch Altlengbach geholt; ein Caravelair Allegra 450 (7m Gesamtlänge, 1350 kg Maximalgewicht); er ist ganz neu, wir sind die ersten Mieter. Beginnen mit packen und laden.
(Di.23.) WW immer noch beladen. Brigitte klagt, dass er so leer bleibe, egal wieviel sie reinstaut ;-)
(Mi.24.) . . . ist das geplante Datum für die Abreise. Geplante Route: Salzburg - Chiemsee (ggf. 1. Übernachtung) - München - Memmingen - Lindau/Bodensee - Hefenhofen/Amriswil (ev. 2. Übernachtung) - Genf - Neydens (3. Übernachtung) - Annecy - Chambery - Valence - Orange - Avignon . . . - bei dieser Teilung ist jede Tagesstrecke unter 400 km. Von Baden in die Provence sind es ca. 1400 km.
(1.Tag) Abfahrt 8:24. Rast am Mondsee 11:45 - 12:45 - Brigitte Frankfurter (OK), ich Debreziner (grauslich), die Preise für Tellergerichte auf der Speisekarte abartig - 20 bis 30 € (nicht für die Würschtl, die kosten so 10€). Gegen 1500 in Felden/Bernau am Chiemsee; Stellplatz, Klo, Dusche gegen Münzeinwurf, kein Strom, kein Wasserhahn (vielleicht einer in der Entsorgungstelle, die wir anfangs nicht sehen); Gebühr 6 €.
Bewölkt, gelegentlicher Nieselregen. Besuchen wieder die Vogelwarte wie schon im September 2015. Angenehm so früh das Tagesziel erreicht zu haben. Teetrinken, Kuchen essen, spazieren gehen. Treibstoffverbrauch 9 l; ob man eher 80 oder 90 kmh fährt, macht schon einen Unterschied. Der Wohnwagen ist sehr angenehm - viel Stauraum, viel Platz auch durch den Gang zwischen den Einzebetten, schwerer als der letzte, reisst ein bischen mehr, aber weniger als ich es anfangs befürchtet habe. - Kalt in der Nacht, immer wieder Regenschauer. Die Gasheizung funktioniert ganz gut auch ohne Strom. Die Sichtblenden verströmen einen giftigen Geruch nach Lösungsmittel - muss sie wieder einrollen. - In der Nacht wird der Stellplatz noch sehr voll; finde ich jetzt nicht so angenehm; 2015 im September war er leer.
(2. Tag, Do.25.5.) Morgens echt frisch. Gasheizung an. Erst ein Heferl Morgentee, dann Frühstück. Kommen so gegen 8 los. Vor München Megastau auf der Gegenfahrbahn - Feiertag. München umrunden wir im Süden. Hören aufmerksam den Verkehrsfunk ab. Vor Memmingen, auf der Strecke nach Lindau, gibt es ebenfalls Stau. Unser Navi meldet sich mit einer Staumeldung und einem Umfahrungsvorschlag, dem wir (mißtrauisch) folgen. Während wir die Stauzone auf Landstraßen umfahren, wird die gemeldete Länge und Wartezeit immer größer - mit anderen Worten, es hat geklappt und wir sind sehr froh drüber. - In Lustenau spätes Mittagessen in einem "gehobenen" Landgasthof. Schnitzl und Gemüseteller sind zwar teuer, aber wirklich sehr gut - daher auch eine "gehobene" Stimmung. - An der CH Grenze blechen wir für die zwei Vignetten (der Wohnwagen kriegt nämlich eine eigene) unfroh 80 Euro. Dann noch durch einige unangenehm enge Autobahnbaustellen bis wir Helfrieds Haus trotz Navi nicht finden. Ein altes CH Ehepaar auf einem Roller lotst uns hin - echt nett das. Helfried noch mit Fototermin beschäftigt. Der Nachbar lässt uns ganz knapp vor seinem Haus parken - ebenfalls nett, erspart eine Menge Rangiererei. - Sind um 4 angekommen - kurze Tagesstrecken sind ein Hit! Heli hat noch eine Familie zum Fotografieren da. Dann zeigt er uns das Haus - es ist toll! Abends gibt es Gemüsesuppe und Gemüseauflauf.
(3. Tag, Fr.26.) Haben in Helfrieds Gästewohnung geschlafen. Kommen gegen 11 los. Und dann rasseln wir voll rein! Gestern hat uns das Navi aus einem 1-Stunden Stau raus gehalten. Heute manövriert es uns in einen zweieinviertel Stunden Stau hinein. Es lotst uns über Konstanz und dort steht alles. Es ist echt grauenhaft und ich werde halb wahnsinning von der Steherei in der Hitze. Irgendwann können wir an einem Kreisverkehr umdrehen, zurückfahren und dem ganzen entkommen. Wir hätten uns von Anfang an Richtung Frauenfeld halten sollen und dort auf die Autobahn auffahren. - Danach läufts ganz gut, aber um 5 hab ich genug. Wir machen Halt in Orb; das ist SW von Yverdon und das ist am W-Ende des Neuenburger Sees (Lac de Neuchatel), noch 96 km vor unserem Tagesziel Neydens (F). - Das Einparken auf dem engen Campingplatz ist auch ziemlich horrormäßig, ohne die Hilfe eines Campers, der hilft, den WW händisch umzudrehen, wäre gar nichts gegangen. Aber irgendwann stehen wir und Ruhe kehrt ein. Es war ein anstrengender Tag.
(4.Tag, Sa.27.) Von Orb (CH) nach St.-Julien-en-St.-Alban am Fluss Ouveze, auf den Campingplatz "l'Albanou" etwa 30 km nach Valence (F) auf der Straße nach Privas. - Heute hatte es über 30° - scheißheiß; war mühsam, die Sonne hat den ganzen Tag von vorne ins Fenster reingeknallt. Die Klima kann das gar nicht. Weiße Tücher am Amaturenbrett haben auch nicht viel geholfen. Der Platz ist schön, nicht weit von einem kleinen Fluß, aber es ist jetzt um 19h immer noch zu warm. Einparken ging ganz gut, obwohl der Platz (für mich) ziemlich eng ist. Ein netter Holländer von vis-a-vis hat mir geholfen den WW grad zu stellen. Die haben seit 30 J. einen Caravan und dz. einen (kleinen aber noblen) Hobby Premium, den sie mit eine Audi A6 ziehen. Der Platz ist ein ACSI Platz und wir haben günstige 18,50 gezahlt. Sollte WLAN haben, aber dieses hier hat genau 0 Reichweite. Kriege mit Handy schwer, mit Tablet gar keine Verbindung. Upload Reisetagebuch muss warten.
CP l'Albanou in St. Julien en St. Alban; das
Flüsschen heißt Ouveze.
(5. Tag, So.28.) Von St.-Julien-en-St.-Alban nach St.-Martin d'Ardeche; nur 65 km. Wir sind von der Hitze der letzten 2 Tage ziemlich KO. Campingplatz Huttopia le Moulin (von Huttopia gibt eine ganze Reihe von Campingplätzen). Ein sehr geräumiger Platz mit angenehm große Stellplätzen. Es fällt uns trotzdem schwer, uns für einen Platz zu entscheiden. Die Frage ist, wo man die längste Zeit Schatten hat. Unser jetziger hat ein "Loch" von 14 bis 17 Uhr, dh. in der Zeit knallt die Sonne auf den Wohnwagen. Der CP liegt an der Ardeche; die ist hier durch den Rückstau von der Rhone schon breit und tief.
(6., Mo.29.) War sehr frisch in der Nacht - angenehm. Legen einen Ruhetag ein. Morgens Croissant und Baguette von der Rezeption - Frühstück. Mit dem Auto zuerst eine Runde durch St. Martin; das Zentrum liegt in bequemer Gehentfernung; der Ort hübsch am Ufer der Ardeche; es gibt zwei Bäckereien, diverse Restaurants, etc. Dann nach St. Juste in den Hypermarche. Decken uns mit Esswaren, Getränken, Wäscheleine, einer Sommerhose für B., etc. ein. Mittags Lammkoteletts, heurige Kartoffel und Salat. Im Supermarkt haben wir ua. einen 5 l Karton "Mon Ardech Rouge", einen Rotwein aus der Gegend erstanden; er erweist sich als sehr gut. - Lesen. Ins Piscine. Lesen. So langsam kommt etwas vom Nutzen des Wohnwagens und Campens rüber. Man ist viel im Freien, der Platz rund um den WW "gehört einem", mehr als in einem Chambre d'Hotes, man kann Essen und Trinken, Duschen, Baden wann und was man will. Heute ist unser WW tatsächlich unser "Chalet en France". Für's Internet muss man zur Rezeption, daher kann's manchmal dauern mit dem Update des Reisetagebuchs.
(7., Di.30.) Ausflug in die "Gorge d'Ardeche", die Schlucht der Ardeche. Höher, steiler, tiefer - sie ist beeindruckender als ich es mir vorgestellt hatte. Bei Vallon Pont d'Arc gibt es einen Felsbogen, der sich über den Fluss spannt. Auf dem Rückweg ein sehr französische Mittagessen in St. Remez. Salat mit Rote Rüben in einer Sauce Pistou (?), Kaninchen mit Reis und Letscho, Ananas-Carpacchio, Kaffee und Armagnac. - Bis ca. 2 waren die Temperaturen angenehm um die 25°, danach geht's auf 29°. Letzter Tag der ersten Woche; wenn ich das vom Chiemsee und München nachlese, kommt's mir schon lang vor.
(8., Mi.31.5.) Heute nur ein kleiner Spaziergang durch St. Martin. Mittagessen am Ufer des Flusses; Brigitte einen Salade Champanarde (so ein Ding mit Hühnerstreifen drauf) und ich einen Baron d'Agneau. Was der "Baron" ist, krieg ich auch mit unseren offline-fähigen Reisdictionairs nicht raus (die sagen nur, dass ein "baron" ein "Baron" sei), aber es muss so eine Schnitte durchs ganze Lamme sein. Mürbteigkuchen mit Birne zum Abschluss, ziemlich gut alles. - "Daheim" ein bissl Wäsche waschen und ruhen. Es regnet heut 3x, dazwischen "sticht" die Sonne, aber insgesamt ein ruhiger, angenehmer Tag. Haben heute Nacht die Verbindung der zwei Einzebetten reingetan; mühsames Gewurschtel, gibt ein riesiges, fast 2x2 m großes Bett. Der Wohnwagen wirkt aus der Liegeperspektive innen echt groß. Mit Mama telefoniert. Von Felix gehört, der sich die Schulter ausgerenkt hat.
Blick von der Brücke in St. Martin l'Ardeche.
(9., Do.1.6.2017) Ausflug nach Avignon (50km).
1,2 - Wandmalerei, 3 - eine "Galerie" mit hübschen aber jetzt eher nicht so
anspruchsvollen Bildern, 4 - Panorama mit der Brücke von Avignon und dem
Papstpalast.
Von den französischen Päpsten hat man immer wieder gehört, in der Schule, in jedem Reiseführer, etc. Habe das irgendwie nie zur Kenntnis genommen. Die Tour durch den Papstpalast mit Audioguide war dann richtig interessant.
Einen Imbiss hatten wir vor der Besichtigung genommen, so um Viertelfünf machen wir uns auf den Rückweg. Es ist heiß und gewittrig, die Strecke stark befahren. Brigitte kocht noch; ziemlich anspruchsvoll sogar, Erdäpfel, Fisolen und ein Stück Rindfleisch in einer feinen Pfeffersauce - hmmm!
(10., Fr.2.6.) Spätes Frühstück, Mittagessen mit Vorräten, lesen, mit Tablet rumspielen (hab den mobilen Internetstick mit der dritten yesss Nummer und Roamingeinstellung ausprobiert; geht, aber wird teuer mit 1,40 pro Megabyte) - ein echt ruhiger Ruhetag. Wetter heiß bis schwül, aber erträglich, wenn man sich so wenig bewegt.
(11., Sa.3.6.) Ausflug nach Orange; nur ca. 25 km von hier über die N7. Von Pont St. Esprit, dort wo die Ardeche in die Rhone münde, überquert eine recht schmale Brücke die Rhone. - Orange ist sehr überschaubar. Man kommt am Stadtgründunsgbogen (sieht aus wie ein Triumphbogen) vorbei, umrundet das Stadtzentrum, findet sofort einen Parkplatz (Schock) und spaziert in die Fussgängerzone (= Altstadt). Ein paar Straßen weiter steht man vor dem alten römischen Theater (echt groß!). Nachdem man alles abfotografiert hat, sucht und findet man eine Bar zum Trinken. Man hat inzwischen rausgefunden, wie man den Pastis richtig trinkt, nämlich ohne Eis aber mit reichlich (für mich nicht zu kaltem) Wasser . Dann sucht und findet man eine Straße weiter einen Essplatz, wo man die Formule du Midi mit Thuneiern, Rindsfilet und Brasse nimmt, dazu Bier und Rose (das Dessert, Tarte aux Pommes und Mousse, war allerdings eher zum wegschmeissen), dann zieht man (trotzdem) befriedigt ab, um am Rückweg in einen Hypermarche einzufallen und sich mit Bier, Rose, diversen Esswaren und einem Wäschetrockenständer einzudecken, heimzufahren und erschöpft in die Campingsessel zu sinken. Warn echt guta Tag.
1- 9 Orange; 10, 11 Sturzregen in St. Martin; 12-15
Pont St. Esprit.
(12., So.4.6.) Gestern noch ein wahnsinns Gewitter mit sintflutartigem Regen; gemütlich im Wohnwagen. Heute eigentlich ein Ruhetag. Machen einen kleinen Ausflug nach Pont St. Esprit, wo die Ardeche in die Rhone mündet. Die Stadt gibt ein tolles Bild, wenn man über die Rhone hinweg ihre Silhouette betrachtet. Aus der Nähe ist sie schmutzig und verkommen. - Bei der Rückkunft stellen wir fest, dass der Wind unser Vordach von den Stangen gerissen hat; an zwei Stellen ist der Stoff neben den Verstärkungen und Ösen eingerissen; bin wirklich sehr verärgert über mich selbst, dass ich es nicht abgebaut habe. B. bereitet zum Trost ein top Mittagessen, Serrano-Schinken mit Melone, Brathuhn (verbessertes fertiges aus dem Supermarkt), Petersilerdäpfel, Salat, Erdbeer- und Himbeertörtchen (vom Bäcker), Tarte aux Pommes (echt selber gemacht, aus der Pfanne). - Planung für die nächsten Tage:
- Nach Capentras (60 km)
- von dort Ausflug nach
Sault (ohne WW, 40 km, entlang der
S-Seite des Mt. Ventoux, entlang einer Schlucht).
- Danach vieleicht nach Aix-en-Provence (Montagne
Sainte Victoire, Paul
Cezanne und so).
(13., Mo.5.6.) Von St. Martin d'Ardeche nach Carpentras. Unterwegs in ein Decathlon (so eine Art Intersport). Flickzeug für Vordach, Heringe, Spannschnüre, zwei ganz nette Sommerhosen a 20 €. In Carpentras Irrwege durch die Stadt, weil Navi nicht ganz up to date. Campingplatz Lou Cantadou sehr schön beschattet aber eng - Frust beim Einparken des WW. Wie wir's auch drehn, wir kriegen ihn nicht in die Bucht. Manuell geht zuerst auch nix, weil (minimal) ansteigend. Dann in einen anderen Platz, der ebener ist. Ich weiß nicht, ob ich's nicht konnte weil ich's nicht kann, oder ob's an der Stelle eben wirklich nicht möglich war. Bin echt "angfressen".
Dafür geht WiFi auch vom Stellplatz; das ist praktisch für die Reisenotizen. Würde gern das Thema "Wohnwagen" für ein paar Stunden verdrängen -> Krimi lesen, am Tablet rumspielen, blöd die Platanen anstarren. - Brigitte findet den Platz hier ein bissl öd. Schön beschattete und von Hecken eingezäunt, aber keine "Unterhaltung" wie in St. Martin, durch die Hunde und Kinder der Nachbarn - so mehr ein ruhiger Oldie-Platz. Die Kinder und Hunde in St. Martin haben tatsächlich was hergegeben - die Hunde waren unfassbar ruhig und diszipliniert; bei einem franz. WW konnten die Leute ihre Hunde (Border-Collies) allein am WW zurücklassen und wegfahren, die Viecher haben kein einziges Mal gebellt; sie waren schon froh als ihre Leute zurück waren, aber immer noch ganz entspannt. Die Kinder waren wie heute üblich quengelig und alle Erwachsenen beschäftigen sind die ganze Zeit nur mit ihnen; trotzdem waren die Tragödien, die die kleinen Monster erlebten berührend.
Carpentras hat eine lange und bedeutende Geschichte. Wir finden sie bei einem Abendspaziergang tot und nur von ziemlich schmuddeligen Leuten bevölkert - brr, nicht so heimelig!
(14., Di.6.6.) Sind nicht so recht entschlossen, ob wir heute einen Ruhetag einlegen sollen oder den Ausflug nach Sault machen. Fühlen uns ein bisschen mau, am Ende wird ein Ruhetag draus. - Mittags in den Ort. Der ist heute nett belebt, von der verlassenen Atmosphäre gestern ist nichts mehr zu spüren. Genehmigen uns ein "Menu Terroire" mit Terrine und Rohschinken als Vorspeise, Kabeljau und porc sauté als Hauptgang, - (nicht sehr gut, aber) gut.
(15., Mi.7.6.) Nicht so gut momentan, B. Rückenschmerzen; hatte sie schon mal, die Tabletten von damals helfen nur zögerlich. - Ausflug nach SAULT. Das liegt 700 m hoch. Auf dem Weg dorthin fährt man auf der S-Seite des Mt. Ventoux entlang. Der ist eigentlich ziemlich "schiach", jedenfalls unspektakulär und nur interessant, weil er geschichtlich was bedeutet. Die Gegend ist ein Zentrum des Lavendelanbaus, aber der blüht noch nicht (zu hoch; bei Tarascon werden wir später auch blühenden sehen). Sault ist eine hübsche, pittoreske Stadt; heute ist Markt, das macht es noch interessanter. Kaufen ein sehr, sehr schönes Tischtuch und einen Teetopf-Untersetzer (Mitbringsel). Mittag in einer Kaffebar, Croque Monsieuer und Quiche Lorraine - jetz eher nicht so besonders. Am Rückweg Spar und Super-U, Bier, Milch, Wasser, etc. Heute wieder sehr windig. Brigitte findet die von hohen Hecken eingezäunten und von Platanen beschatteteten Stellplätze ein wenig düster (höflich gesagt).
Mt. Ventoux, Hochebene bei Sault, CP in Carpentras
(16., Do.8.6.) Planänderung! Statt nach Aix-en-Provence fahren wir nach Saintes-Maries-de-la-Mer, 40 km SSW-lich von Arles (in der Camargue; am Meer, wie der Name sagt). Aix kommt uns plötzlich nur wie eine Wiederholung vor und es zieht uns ans Meer. - Arles sieht bei der Durchfahrt sehr interessant aus. Brigitte war mit Wohnmobil und Familie schon hier; auf derselben Reise, die sie nach Arcachon gebracht hat. - Der Campingplatz ist sehr besucht :-( und hat jetzt nicht so viel Schatten :-( :-(, aber B. ganz begeistert vom Licht, von der Sonne, vom Meer, von den Tamarisken und vom Leben im Ort und auf dem CP ... na, dann ..
(17., Fr.9.6.) Gestern abend war es dann schön kühl - gut zum Schlafen. Spät auf, Baguette und Croissants (man muss sie hier nicht vorbestellen), Mittgessen im Ort, Thunfischsalat, Spagetti mit Meeresfrüchten. Der Ort besteht nur aus Restaurants und Touristenläden; starker spanischer Einfluss, Churros, Paella, Wahrsagerin in Flamencokostüm, Schuhe Made in Spain - ein bissl seltsam. Es gibt einen Yachthafen. Die Küste ist mit T-förmigen Felsdämmen geschützt (um zu verhindern, dass sie wegerrodiert?). - Abends raus aus dem CP und zu dem Marschland, wo die Flamingos steh'n; sind zu weit weg zum fotografieren.
(18., Sa.10.6.) Ausflug nach ARLES. Markt (großer Markt! Schöne Stoffe, 'endloser' Ausziehtisch und vieles andere), Altstadt, antikes Theater, Cafe de la Nuit (DAS Cafe von Vincent van Gogh) - Mittagessen dort. Heiß, 32° auf der Rückfahrt, am CP ab 17h angenehm; ins Piscine und ins Meer (Meer sowas von kalt!); Wäsche waschen, haushalten und so.
(19., So.11.6.) Ruhetag. Mittagsimbiss in der Brasserie am CP (Salat, Pizza). BeimWegfahren streift ein Wohnmobil unseren Wagen. Stoßstange, Scheinwerfer und Kotflügel vorne rechts sind oberflächlich beschädigt; Unfallbericht, etc. - mühsam!
(20., Mo.12.6.) Ausflug TARASCON und Beaucair. Sehr, sehr heiß - einmal zeigt das Auto sogar 38° an. Einen Abstecher nach Les Beaux-de-Provence in den Alpilles mit einer Henri Cartier-Bresson Ausstellung lassen wir wegen der Hitze aus.
Weitere Planung: in 2 oder 3 Tagen (also bis 15.) zu Helfried. Bis 17. oder spätestens 18. nach Hause.
(21., Di.13.6.) Von St. Maries nach Neydens (10 km vor Genf; 420 km gefahren). Heißer Tag, bis 32°, die Fahrerei ist aber gut gelaufen. Das "Ausparken" war ein totales Fiasko; das Rangieren ohne 'Mover' ist etwas, das ich absolut nicht beherrsche. Man hatte weder nach links noch nach rechts genug Platz zum Ausholen. In die Bucht hatten wir ihn manuell gestellt, aber raus ging das nicht, weil es geringfügig bergauf ging. Im Nachhinein betrachtet, hätte man den WW mit dem Auto auf den Weg raufziehen können, da der vis-a-vis Platz frei war, nochmals abhängen und den Wagen manuell drehen. In der Hektik des Aufbruchs bin ich nicht darauf gekommen, habe B. fest angeblafft und dann haben den Wagen viele Helferlein rausgezogen und umgedreht; ich koche noch Stunden später vor Wut wegen meines Ungeschicks.
(22., Mi.14.6.) 07:15 angenehme Nacht, morgens ein bischen Regen. Heute gehts weiter Richtung Bodensee. Möglicherweise keine Updates dieser Notizen, bis wir in Baden sind - das Tablet macht Mätzchen, lässt sich nur mehr zögerlich starten. Die gratis WLANs auf den CP sind auch nicht wirklich brauchbar. - 14:45 Nach 370 km Ankunft bei Helfried in Chatzerüti, Hefenhofen (in der Nähe von Amriswil und Romanshorn), Kanton Thurgau, Schweiz. Die Baustellen auf der Autobahn waren eng und unangenehm. Die Zufahrt von Amriswil nach Hefenhofen verwirrend, da Umleitung. Heute nur 25°. In H.'s Haus wunderbar kühl, ruhig und erholsam.
(23., Do.15.6.) Nach Kesswil; Spaziergang am Bodensee-Uferweg - SENSATIONELL SCHÖN, ein so natürliches (außerhalb des Ortes) unverbautes Ufer wird man nicht so bald finden.
Unser Auto will Öl, ... - wir geben es ihm (das erste Mal, dass wir Öl nachfüllen mussten). Einkauf in einem kleinen Supermarkt neben der Tankstelle; hier sind die Preise durchaus OK.
(24., Fr.16.6.) Von Hefenhofen zum Chiemsee. 360 km. Der Platz in Felden bei Bernau ist besetzt und lässt heute nur WohnMOBILE zu. Wir fahren 12 km weiter nach Bergen. Finden dort einen netten, sehr bayrischen Ort und einen guten CP. Von einem Grillwagen riecht es sehr appetitlich; es gäbe Brathendln und Stelzen. Aber die Vorstellung jetzt am Abend noch eine riesige Fleischportion zu verzehren, stößt und beide ab. Wir gehen statt dessen in die Bäckerei.
(25., Sa.17.6.) von Bergen nach Baden; etwa 340 km. Insgesamt 3700 km.
(So.18.6.) Wohnwagen außen und innen putzen (Einsatz für Reinigung ist immerhin 190 €).
(Mo.19.6.) Wohnwagen nach Altlengbach zurückbringen.
Kosten:
Campingplätze kosten mit der ACSI Karte in der Nebensaison zwischen 17 und 21 (das ist viel billiger als in der Hauptsaison). Durchschnittlicher Übernachtungspreis inklusive der Wohnwagenmiete 68 eur pro Auswärtstag. Der Wohnwagen selber hat 44€ pro Tag gekostet; Mietpreise bei Pusch 2017 zwischen 41 und 56 je nach Saison. Beim Rangieren habe ich das Heck des WW beschädigt, daher habe ich die 500 eur Selbstbehalt verloren; da das Heck unseres Peugeot 508 sehr tief liegt, habe ich auch das Stützrad beschädigt; Pusch hat diesen Schaden auf Kulanz übernommen; das ist nett, weil - der Selbstbehalt gilt für jeden einzelnen Schadensfall; mit anderen Worten, das Stützrad hätte ich separat bezahlen müssen. Die Übernachtungskosten mit dem verlorenen Selbstbehalt eingerechnet, belaufen sich auf 89 Euro pro Tag. - Essen ist teuerer gewesen, so zwischen 45 und 60. Im Schnitt haben wir 48/t für Essen ausgegeben - das kommt mir viel vor. Die 80 Euro für die schweizer Vignetten war noch günstig im Vergleich zu den 100 Euro Maut, die wir in Frankreich gezahlt haben. Trotzdem zahlt es sich aus, Autobahnen zu benutzen - sie gewähren gleichmäßiges, entspanntes Fahren, höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und somit eine weniger anstregende Reise. Wir erzielen Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Fahren mit dem WW so zwischen 76 und 82 kmh je nach Autobahn. Den durchschnittlichen Dieselverbrauch von 8 Liter auf 100 km (für die ganze Reise, also inklusive der Fahrten ohne WW) finde ich ziemlich gut; habe aber auch ständig darum 'gekämpft' - Touren knapp über 2000 upm außer bergab, bergab oft ausgekuppelt, versucht einen 'leichten' Gasfuß zu haben, aber nicht untertourig zu fahren.
Resumee:
Neuerdings werden mir (Hermann) die Besichtigungen immer weniger wichtig, während das Leben auswärts, im Freien, an naturbelassenen, ruhigen Orten an Bedeutung zunimmt. - Das mit dem Wohnwagen als "unser Ferienhaus überall" hat viel besser geklappt als das letzte Mal. Ich habe das Gefühl, dass man sich in dem eigenen Gehäuse tatsächlich besser erholt, als in fremden Quartieren. Der Caravelair mit Einzelbetten (die man verbinden kann) ist sehr geräumig. Im Vergleich zum letzten wirkte er geradzu riesig. Auch die Nasszelle bot mehr Platz und gerade Abstellflächen. Als Mietwohnwagen hat er zwar keine Duschausstattung, aber alles andere konnte man sehr gut darin abwickeln, wenn man keine Lust hatte zu den Gemeinschaftsanlagen zu gehen. Mit genügend Chemie und oftmaligem Leeren ist das Bord-WC kein Problem (obwohl man gewisse Sachen letztlich doch eher auswärts erledigt). - Der Küche fehlt eine ausreichende Abstellfläche, aber abgesehe davon ist sie gut. Der Kühlschrank hat die Form einer großen Geschirrlade über die ganze Breite des Küchenblock - der war damit sehr geräumig (150 l) und gut zugänglich. Dazu gab es zwei Laden über die volle Breite und die üblichen Hängekasteln - gut, geräumig, mehr als ausreichend und sehr bequem. Die heute üblichen LED-Lampen geben viel Licht, aber bis auf eine Leiste war das Licht ein bisschen ungemütlich (kalt). - Mietwohnwagen haben keine Mover (elektrisches Rangiersystem für Wohnwagen). Wir hatten heuer erhebliche Probleme mit dem Ein- und Ausparken. Das lag wohl daran, dass wir mehr Plätze angefahren sind und schattige, oftmals enge Stellplätze gesucht haben, mir es dagegen aber immer noch an Abschätzungsvermögen und Manövriertechnik mangelt. Die Planung, mit kleinen Tagesstrecken zu beginnen, hat sich sehr bewährt; größere Etmale ergeben sich von selbst, sobald man sich an das Gespann gewöhnt hat.
Link zu "Anmerkungen über Wohnwagen" (2015).